Mit drei weiteren Objektiven mit Ultraschall-AF-Antrieb, einem 35-mm-Makroobjektiv sowie einem Mittelformat-Standard-Objektiv will Pentax sein Produktprogramm im Laufe des Jahres ergänzen. Die Mittelformatkamera 645D soll jetzt mit einem 31-Megapix-Sensor von Kodak ausgestattet werden. Das Sortiment an Blitzgeräten wird durch das AF-200FG nach unten abgerundet:
Pünktlich zur Fotomesse der PMA, die am 8. März 2007 in Las Vegas starten wird, hat der japanische Kamerahersteller auch seine A- und W-Serie auf den neuesten Stand gebracht und nach der M30, der E30 und der T30 auch die A30 und W30 vorgestellt. Von den drei zur Photokina 2006 vorgestellten DA*-Objektiven nähern sich zumindest das 2,8/16-50 und das 2,8/50-135 offenbar der Serienreife, sie sollen Ende März auf den Markt kommen und laut Pentax D 829 beziehungsweise 929 Euro kosten. Auf alle übrigen Produktneuheiten wird man dagegen noch etwas länger warten müssen, auch wenn Pentax seine Pläne bereits konkretisierte und eine Liste der auf der PMA sowie der Tokyoter Photo Imaging Expo in den Vitrinen auszustellenden Neuheiten präsentierte.
Weiterhin verzögern wird sich die Digitalkamera 645D, der Termin der Markteinführung werde später bekanntgegeben, so Pentax. Immerhin scheinen Aussehen und ein paar Eckdaten inzwischen festzustehen: in der digitalen Mittelformatkamera soll jetzt ein 31,6-Millionen-Pixel-CCD von Kodak stecken. Die 645D war zunächst als 18-Megapixel-Modell angekündigt worden, die Auflösung hielt man jedoch für nicht mehr ausreichend. Die Aufnahmen sollen auf SD- oder Compact-Flash-Karten gespeichert werden, und vorn lassen sich natürlich Pentax’ 645-AF-Objektive anschließen. Gemeinsam mit der Kamera soll auch das Mittelformatobjektiv DFA645 2,8/55 vorgestellt werden.
Vom Kleinbildformat hat Pentax sich unterdessen bis auf weiteres verabschiedet. Derzeit führt der japanische Hersteller einschließlich der beiden neuen DA*-Zooms 16 Objektive für seine digitalen Spiegelreflexkameras, von denen nur noch fünf (FA1,8/31, FA 1,9/43, FA 1,8/77, DFA 2,8/50 Makro, DFA 2,8/100 Makro) für die Fotografie auf Kleinbildfilm geeignet sind. Alle übrigen sind für die kleineren Aufnahmesensoren der *istD- und K-Digitalkameras sowie der drei Samsung-Schwestermodelle konzipiert.
Auch beim DA* 2,8/200 ED [IF] SDM und beim DA* 4/300 ED [IF] SDM fehlt jetzt das F in der Produktbezeichnung, in einer im September 2006 veröffentlichten Roadmap (PDF bei pentax.de) waren beide noch als DFA-Objektive und damit als Kleinbild-tauglich angekündigt worden. Die zwei Teleobjektive verfügen, die Buchstaben SDM machen es deutlich, ebenfalls über einen integrierten Autofokusmotor und sollen bis zum September fertig sein, weitere technische Daten gibt es derzeit aber noch nicht. Und so darf erstmal noch spekuliert werden, ob Pentax auch hier das duale Autofokus-System des 16-50 und des 50-135 einbauen wird.
Im Dezember wird laut Pentax auch das als Prototyp bereits im Herbst vorgestellte DA* 60-250 mm 4 ED [IF] SDM in den Handel kommen, gegenüber dem auf der Photokina gezeigten Modell verfügt es jetzt über eine Stativschelle.
Seine Limited-Reihe will Pentax mit dem Makroobjektiv DA 2,8/35 mm ergänzen, genauere Angaben dazu gibt es bisher nicht, genauso wenig zu den in Aussicht gestellten Objektiven DA 55, DA 17-70 und DA 70-300. Konkreter werden dagegen die Angaben zum Blitzgerät AF-200FG, der das bisher aus dem AF-540FGZ und dem AF-360FGZ bestehende Blitzgerätesortiment nach unten abrunden will. Der kleine Systemblitz blitzt mit Leitzahl 20 (bei ISO 100), der Reflektor kann nicht gedreht oder geschwenkt werden. Der Blitz passt seinen Ausleuchtwinkel der Objektivbrennweite nicht automatisch an, dafür lässt sich eine integrierte Weitwinkelstreuscheibe ausklappen.
Siehe auch:
Pentax to Exhibit Upcoming Digital SLR Camera Products at PMA 2007 in the US and Photo Imaging Expo 2007 in Japan
Neue Pentax-Produkte (DigitalFotoNetz.de)
(mts)
Schön, schön
Schön, dass Pentax so langsam wieder in den Markt zurückfindet. Die K10D scheint ja eine sehr gelungene Kamera zu sein, jetzt kommen neue Objektive und im Mittelformat nimmt 645D auch so langsam Formen an. Für eine Mittelformatkamera sind 31 MP schon eine sehr robuste Marke. Damit könnte man sich auch gut gegenüber den 10-, 12- und 16-MP-Kleinbild-Kameras (mit oder ohne Crop) absetzen. Diese Auflösung dürfte für die heute am Markt angebotenen Kleinbildobjektive bei weitem nicht zu “knacken” sein. Ob es die Pentax-645-Objektive schaffen, muss allerdings auch noch bewiesen werden. Es wäre sehr schön, jetzt mal zu erfahren, in welcher Preisklasse die neue Mittelformatkamera angeboten werden soll.
645D verzögert sich weiter
Mittlerweile gibt es wohl so gut wie keinen Berufsfotografen mehr, für den sich die Investtion in eine solche Kamera lohnt und der zugleich immer noch mit dem 645-System von Pentax arbeitet.
Ein Berufsfotograf kann eine derartige Kamera entweder amortisieren oder er kauft sie nicht und wenn er sie amortisieren kann, ist er längst bei Hasselblad oder Mamyia gelandet, statt sich mit dem Warten auf Pentax Aufträge entgehen zu lassen.
So hat Pentax für diese Kamera nicht nur keine Systemkunden mehr, sondern auch der Kuchen potentieller Neukunden ist größtenteils vergeben.
Stand heute könnte man bei einem sehr interessanten Preis mit 31,6 Megapix und AF vielleicht sogar noch den einen oder anderen Neukunden gewinnen, doch wartet man bei Pentax anscheinend erst ab, bis diese Klientel bei Sinar/Rollei/Jenoptik gelandet ist und auch Mamyia in der ZD einen 32MP-Chip anbietet oder doch in den preislich sauren Apfel einer Hasselblad gebissen hat um am Markt bestehen zu können.
Wer als Berufsfotograf heute immer noch kein digitales Mittelformat benötigt, wird es in einem Jahr erst recht nicht mehr benötigen, warum bindet Pentax über Jahre hinweg seine Ingenieure an solch ein totgeborenes Kind, statt dem Erfolg der K10 eine K1 nachfolgen zu lassen und das Projekt 645D unter “der Zug ist mittlerweile abgefahren” zu beerdigen?
Was lässt Pentax glauben, nachdem selbst Mamyia mit der ZD feststellen musste dass der digitale MF-Markt größtenteils bereits vergeben ist, 2 Jahre später mit der 645D einen Erfolg landen zu können wenn dann auch noch Sinar/Rollei/Jenoptik in diesen Markt drängen?
Gibt es noch einen relevanten Markt?
Ich denke, dass es immer noch eine ganz Reihe professioneller Fotografen gibt, die bislang noch mit ihren analogen Mittelformatkamera arbeiten. Wechselbereitschaft – in vielen Fällen sogar ein konkreter Wechselwunsch – zu einem voll-digitalen Workflow ist aber schon da. Limitierender Faktor war bislang das hohe Investitionsvolumen. Hier reden wir allerdings nicht in erster Linie von den überregional, vielleicht sogar international tätigen Fotografen und den großen Studios, sondern über die vielen “kleinen” Fotografen, die ihre Leistungen für Privatkunden und die mittelständische Wirtschaft erbringen. In dieser Zielgruppe stellen die bislang geforderten Preise eine enorme Hürde dar.
Der dramatische Absatzeinbruch bei allen Mittelformatherstellern rührt aber ganz besonders daher, dass die privaten Käufer fast komplett weggefallen sind. Egal ob Hasselblad, Mamiya, Rollei oder Pentax, die meistens Kameras sind seit je her an Amateure und nicht an Profis verkauft worden. Ob Pentax hier einen verlorenen Markt zurückerobern kann, hängt sehr stark vom Preis ab. Ich rechne eher nicht damit.
Die Frage ist also eher, ob es überhaupt noch einen relevanten Absatzmarkt für industriell gefertigte Mittelformatkameras gibt. Hasselblad, Rollei/ Jenoptik, Pentax und Mamiya scheinen den Glauben daran noch zu besitzen. Übrigens ist Hoya-Pentax kapitalmäßig der am besten aufgestellte “Player” unter den o. g. Gesellschaften.
Schade, …
dass Pentax Zeit, Manpower und Kapital mit dem 645-Projekt verplempert, dem ich das gleiche Ende wie dem gleichnamigen Contax-Projekt vorhersage.
Mit einem schnellen und zügigen Ausbau des K-Systems wäre dem Überleben der Marke besser gedient.
Quote:
Ich denke, dass es
[quote]Ich denke, dass es immer noch eine ganz Reihe professioneller Fotografen gibt, die bislang noch mit ihren analogen Mittelformatkamera arbeiten. Wechselbereitschaft – in vielen Fällen sogar ein konkreter Wechselwunsch – zu einem voll-digitalen Workflow ist aber schon da. Limitierender Faktor war bislang das hohe Investitionsvolumen.[/quote]
Das ist sicher richtig, aber glaubst Du wirklich dass eine 645D da preislich vollkommen neue Maßstäbe setzen kann?
Wie gesagt muss es sich für einen Berufsfotografen einfach rechnen was er kauft und bei wem sich bislang eine ZD für 12.000 Euro nicht rechnen lässt, wird sich auch 2 Jahre später, wenn noch viel mehr “Kollegen” digitales MF anbieten, eine 645D auch nicht rechnen lassen, selbst wenn sie “nur” 9.000 Euro kosten sollte.
Und billiger als eine EOS1Ds wird eine 645D schon aufgrund der Stückzahlen und des deutlich größeren Sensors niemals werden können, alles andere ist Träumerei denn auch Pentax kocht nur mit Wasser und kann nicht davon leben drauf zu legen.
Sensorgrößen
“. . .billiger als eine EOS1Ds wird eine 645D schon aufgrund der Stückzahlen und des deutlich größeren Sensors niemals werden können”, ist nicht zu erkennen, dass Sensoren dieser Größe zu “vernünftigen” Preisen zu haben sind.
Wobei man feststellen muss, dass diese Sensoren vermutlich sehr viel besser verkauft würden, wenn sie um ein Vielfaches günstiger wären. Wenn ich mir überlege, dass ein MacPlus mit 640 Kb Hauptspeicher und einem 10″ SW-Monitor 1986 (da hatte ich so einen) schlappe 6.000 DM wenn nicht sogar vorher noch deutlich mehr (soweit ich mich erinnere) gekostet hat: Wahnsinn!
Ich will ja nicht direkt behaupten, dass wir uns im Kamerabereich auf der gleichen Ecke wie zu Zeiten des MacPlus bewegen. Bei den derzeitigen Sensoren auf Waverbasis, mit einem hohen Wegwerfanteil (angeblich), darf man aber derzeit schon noch deutliche Fragen aufwerfen. Wer sagt denn, dass in Kürze nicht z. B. Sensoren auf Polymer-Basis herauskommen, die zwar deutlich größer sind, mit einer billig herzustellenden, eher primitiven Sensormatrix, aber dafür mit einem Bruchteil der Kosten hergestellt werden können? Nur mal so dahingeträumt.
Da bin ich doch mal heftig gespannt. Habe ich doch schon viele PC-Typen am meinem Schreibtisch vorbeischwimmen sehen, die angeblich das Tollste vom Obertollsten waren.
Und dass das noch nicht das Ende der Entwicklung ist, sondern eher der Anfang, sehe ich ganz deutlich.
Gut Klick!