Der Jenoptik-Konzern machte heute den – überraschend zu Beginn der photokina 2006 verkündeten – Verkauf von 51 Prozent der Aktien der Sinar AG an die Leica Camera AG ebenso überraschend wieder rückgängig – und Leica steht plötzlich wieder ohne Sinar da, sieht sich dafür aber mit möglichen Schadenersatzforderungen konfrontiert
Jenoptik Pressemitteilung:
51 Prozent der Sinar-Aktien verbleiben bei Jenoptik.
Jena, 13. Dezember 2006
Der Jenoptik-Konzern macht den Verkauf seiner 51 Prozent der Aktien der Sinar AG an die Leica Camera AG rückgängig.
Der Verkauf der Sinar-Aktien an die Leica Camera AG war kurzfristig zur diesjährigen Photokina Ende September 2006 in Köln vereinbart und verkündet worden. Der Übergang der Aktien an die Leica Camera AG stand unter dem Vorbehalt vertraglicher Bedingungen, die bis zum heutigen Zeitpunkt nicht vollständig eingetreten sind. Mit dem Rücktritt vom Vertrag will Jenoptik Schaden von der Sinar AG infolge unklarer Eigentümerstrukturen abwenden. Jenoptik behält sich vor, ihr entstandene Schäden aus dem gescheiterten Verkauf gegenüber der Leica Camera AG geltend zu machen. Andere Geschäftsbeziehungen zwischen Jenoptik und der Leica Camera AG sind von der heutigen Entscheidung derzeit nicht betroffen.
Begünstigt wurde die Maßnahme durch den Erfolg der neuen Mittelformatkamera für professionelle Fotografen, die Jenoptik gemeinsam mit Partnern, darunter Franke & Heidecke, entwickelt hat. Die Kamera, der Experten exzellente Noten geben, wurde von Jenoptik erstmals auf der diesjährigen Photokina vorgestellt. Sie wird künftig – wie ursprünglich vorgesehen – auch durch Sinar am Markt vertrieben. Die Sinar AG ist damit weiterhin Bestandteil der Aktivitäten im Bereich Digital Imaging des Jenoptik-Konzerns.
Mehr als in der Pressemitteilung steht, wissen wir auch noch nicht; zwischen die Zeilen kann man allenfalls hineininterpretieren, dass auch die Hy6 (siehe Sinar vertreibt Rolleiflex und weiterführende Links), warum auch immer, hier eine Rolle gespielt hat. Wir werden morgen und in den folgenden Tagen versuchen, Stellungnahmen von den betroffenen Firmen zu erhalten.
(thoMas)
Leica meint:
Solms, den 13. Dezember 2006
Rückabwicklung des Kauf- und Übertragungsvertrages betreffend 51 % der Aktien an der Sinar AG
Der mit Ad-hoc-Meldung vom 25. September 2006 gemeldete Kauf- und Übertragungsvertrag zwischen der Leica Camera AG und der Jenoptik Laser, Optik, Systeme GmbH, Jena („Jenoptik“), betreffend 51 % der Aktien der Sinar AG, Feuerthalen/Schweiz, wird rückabgewickelt. Beide Vertragsparteien haben Erklärungen abgegeben und gehen davon aus, dass der Kauf- und Übertragungsvertrag endgültig gescheitert ist. Die Leica Camera AG verfolgt unverändert das Ziel, ihr Geschäft durch internes und externes Wachstum auszuweiten. Die bestehende technische Zusammenarbeit zwischen Jenoptik und der Leica Camera AG wird aus Sicht beider Unternehmen fortgesetzt.
Wachstum …
… huckepack am Rücken von Panasonic.
Gewonnen
[quote=Gast]…als Objektivringlieferant. Das Einzige was Leica damit erreicht, dass der Name unterm Knipservolk überhaupt noch bekannt ist. Ich möchte wetten, dass hier überhaupt keine technischen (und auch keine großen finanziellen) Transfers stattfinden
Rod[/quote]
Die Wette ist gewonnen, zumindest was den Technologietransfer betrifft. Geld kommt aber ein wenig rüber, Richtung Solms. Ich schätze so zweifuchzig bis drei Euro pro Objektiv, wo Leica draufsteht. Egal ob wirklich eine Leica- Rechnung oder nicht. Bei echten Leica- Rechnungen muß natürlich mehr geblecht werden. Gibt es aber die?