Matsushita (Panasonic) macht mehr als 90 Prozent seiner Gewinne mit Produkten, die im Heimatland Japan gefertigt werden. Unrentablen Fabriken außerhalb Japans droht jetzt das Aus:

Tokio – Matsushita, besser bekannt unter dem Markennamen Panasonic, will deutlich profitabler werden und nimmt nun vor allem die Aktivitäten außerhalb Japans unter die Lupe. Einigen Fabriken mit schwacher Performance in den USA, Europa und Asien droht deshalb das Aus, berichtet das Wall Street Journal (WSJ). „Jedes Werk wird überprüft“, bekräftigt Peter Weber, Sprecher von Panasonic Europa, gegenüber pressetext. Im Moment bestehe zwar nicht die Absicht, Fabriken zu schließen. Ganz ausschließen will Weber einen solchen Schritt aber nicht.

Umgekehrt investiert Panasonic aber auch in den Ausbau der Produktion, etwa im Bereich Flachbild-Fernseher. „Unser Ziel ist es, die Margen weiter zu steigern“, erklärt Weber. Dazu sollen weltweit Organisationsstrukturen gestrafft und Lagerbestände abgebaut werden. „Außerdem investieren wir in zukunftsträchtige Technologien, die höhere Margen versprechen“, meint Weber. Bis März 2011 soll so die Bruttomarge auf zehn Prozent verdoppelt werden. Ein ambitioniertes Ziel, wie Analysten meinen, gerade in einem wettbewerbsintensiven Umfeld wie der Verbraucherelektronik-Industrie.

Insgesamt stehen laut WSJ 170 Fabriken außerhalb Japans auf dem Prüfstand. Von der Schließung bedroht sind Werke, die etwa Margen von unter drei Prozent oder drei Jahre in Folge Verluste oder sinkende Umsätze erwirtschaftet haben. In punkto Profitabilität kann Panasonic mit dem Auslandsgeschäft nicht zufrieden sein. Den Löwenanteil seiner Gewinne fährt der Konzern in Japan ein. Von den umgerechnet rund 2,8 Mrd. Euro an operativem Gewinn, der im Vorjahr konzernweit verzeichnet wurde, stammten gut 2,5 Mrd. Euro aus den Aktivitäten am Heimmarkt.

Bereits in den vergangenen Jahren hat Panasonic im Rahmen seiner Restrukturierung eine Reihe von Werken schließen müssen. Dem Rotstift zum Opfer fielen unter anderem Produktionsstätten zur Fertigung von Bildröhren, darunter eine Fabrik in Deutschland. Außerdem hat sich Panasonic aus der Mobilfunkfertigung im GSM-Bereich zurückgezogen. Im 3G-Sektor sieht der Konzern aber Potenzial und ist unter anderem ein Joint Venture mit dem japanischen Rivalen NEC eingegangen. „Davon erwarten wir uns neue Impulse für das Mobilfunkgeschäft“, so Weber abschließend.

(pressetext / Jörn Brien)