Vergangene Woche verurteilte das Landesarbeitsgericht Düsseldorf den einstigen Mutterkonzern Agfa Gevaert zur Zahlung von Abfindungen an sieben gekündigte AgfaPhoto-Mitarbeiter:
Wie der Kölner Stadt-Anzeiger meldet, muss die frühere Mutterfirma Agfa Gevaert nun wohl doch – zumindest teilweise – für AgfaPhoto einstehen. Vergangene Woche verurteilte das Landesarbeitsgericht Düsseldorf den Konzern zur Zahlung von Abfindungen zwischen 14 000 und 63 000 Euro, die sieben gekündigten Mitarbeitern zugesichert waren, die aber nicht ausgezahlt wurden, weil sie die Firma erst verließen, nachdem die Fotosparte in das selbstständige Unternehmen AgfaPhoto ausgegliedert worden war.
Auch hier stieß dem Gericht in Person des Arbeitsrichters Albert Pauly laut Prozessbeobachtern besonders auf, dass die Mitarbeiter in einem Schreiben der Konzernleitung unverhältnismäßig unter Druck gesetzt worden sind: Widersprächen sie dem Übergang zu Agfa-Photo, verlören sie den Anspruch auf eine Abfindung. Ähnlich hatte bereits im Januar der Solinger Arbeitsrichter Thomas Maercks befunden – siehe Hoffnungsschimmer für AgfaPhoto-Mitarbeiter.
Zur Insolvenz von AgfaPhoto siehe auch (in chronologischer Reihenfolge, beginnend im August 2004):
Dämmerstunde der klassischen Fotoindustrie
Agfa-Gevaert hat Fotosparte verkauft: AgfaPhoto startet
AgfaPhoto stellt Antrag auf Insolvenzverfahren
AgfaPhotos plötzliche Pleite
AgfaPhoto bekommt Gnadenfrist
AgfaPhotos Führungsriege auf dem Prüfstand
AgfaPhoto produziert über den 1. August 2005 hinaus
AgfaPhoto wird im Insolvenzverfahren fortgeführt
AgfaPhoto GmbH: Insolvenzverfahren ist eröffnet
Agfa-Gevaert stellt erhebliche Forderungen an AgfaPhoto
AgfaPhoto steht kurz vor Verkauf
AgfaPhoto lehnt Kaufangebot von PMI ab
AgfaPhoto ist zerschlagen
AgfaPhoto – das Ende einer Ära
AgfaPhoto GmbH wird abgewickelt
Hoffnungsschimmer für AgfaPhoto-Mitarbeiter
Minilabor-Sparte von AgfaPhoto ist verkauft
Teilverkauf der AgfaPhoto-Filmproduktion
(thoMas)