Mit der Pentax K-1 hat Ricoh im Frühjahr die lange erwartete (und von vielen ersehnte) digitale Spiegelreflexkamera gebracht. Ihr Kleinbild-Sensor löst 36 Megapixel auf, damit positioniert sich die K-1 als Alternative zur Nikon D800/D810 – ist indes mit einem Preis von soeben noch unter 2.000 Euro deutlich günstiger. Was man dafür geboten bekommt (und was nicht), konnte ich ein paar Wochen lang ausprobieren.

„Endlich“, mag sich so mancher Pentax-Freund gedacht haben, als Ricoh im Winter 2015 offiziell die Entwicklung einer Kleinbild-DSLR angekündigt hat. Und dann folgten lange Monate des Wartens von der offiziellen Vorstellung der K-1 im Februar bis vor wenigen Wochen, als das gute Stück dann endlich in den Handel kam.

Pentax K-1

Die Pentax K-1 ist äußerst robust, aber auch recht schwer.
 

Eckdaten:

  • 36,4-Megapixel-Sensor ohne AA-Filter
  • Wetterschutz durch 87 Dichtungen
  • 5-Achsen-Bildstabilisator mit 5 EV Gewinn (laut CIPA-Messung)
  • Pentaprisma-Sucher mit 100%iger Abdeckung und 0,7facher Vergrößerung
  • Autofokus mit 33 Phasenvergleichssensoren (davon 25 Kreuzsensoren)
  • Erhöhte Auflösung durch „Pixel-Shift-Resolution“-Modus
  • Integriertes GPS mit Kompass und Astrotracer-Funktion
  • Kartenfach und Tasten mit Beleuchtung
  • ISO 100 bis ISO 204.800
  • Serienbildrate: 4,4 fps  (6,5 fps im APS-C-Crop-Modus)
  • Full-HD Video mit 30p

Design und Handling

Auf den allerersten Blick hat sich das Warten jedenfalls gelohnt: Massig und robust präsentiert sich die K-1. Sobald man sie in die Hand genommen hat, traut man ihr auch zu, dass sie so robust ist, wie sie aussieht. Denn knapp ein Kilo drückt sie betriebsbereit (aber ohne Objektiv) auf die Waage – ein Leichtgewicht ist die K-1 also keineswegs. Kein Wunder, hat ihr Ricoh doch ein Chassis aus robustem Edelstahl mit auf dem Weg gegeben, über das sich eine Hülle aus einer Aluminium-Legierung spannt. Nägel möchte man mit der Pentax K-1 zwar nicht in die Wand schlagen, ihr Gehäuse dürfte das aber sicherlich schadlos überstehen. Zudem hat Ricoh die Kamera mit nicht weniger als 87 Gehäusedichtungen gegen Staub und Feuchtigkeit abgedichtet. Was mit allerdings nicht so gut gefällt: Die zahlreichen Schnittstellen werden von mächtigen Gummikappen abgedeckt, und die lassen sich nur fummelig öffnen und schließen.

Trotz ihres nicht gerade geringen Gewichts (zusammen mit dem von mir hauptsächlich verwendeten Objektiv HD Pentax-D FA 1:2.8 24-70 mm sind es sogar über 1,7 Kilo), lässt sich die Pentax K-1 gut handhaben. Dazu trägt hauptsächlich der schlanke jedoch weit nach vorne gezogene Handgriff bei, mit dem man die Kamera ohne allzu große Anstrengung sicher hält. Aber auch die gut geformte Daumenmulde dürfe ihren Anteil daran haben.

Dass ich mit der Pentax K-1 gerne gearbeitet habe, hat aber auch noch einen anderen Grund: Ricoh hat nicht an dedizierten Bedienelementen gespart und diese auch noch gut erreichbar angeordnet. Insbesondere die Vielzahl an Wähl- und Einstellrädern fällt auf, sie erleichtern die Bedienung ungemein. So gibt es neben den klassischen Daumen- und Frontrad ein weiteres Einstellrad oben auf der Kamera, das unterschiedliche Funktionen annehmen kann – etwa zur Belichtungskorrektur. Mit welchem Rad man was aktuell ändert, zeigt das rückwärtige Display übrigens sehr übersichtlich an.

Der Sucherbuckel fällt zwar eher dezent aus – daraus aber zu schließen, dass Ricoh am optischen Sucher der Pentax K-1 gespart habe, ist ein Trugschluss. Denn der Prismensucher der K-1 ist riesig groß, mit 100%iger Bildabdeckung und dabei klar und hell. So wie man sich eben einen klassischen DSLR-Sucher wünscht. Hinzu kommt eine sehr gut lesbare Info-Anzeige unter dem Sucherbild, sogar eine elektronische Wasserwaage blendet die K-1 auf Wunsch ein.

Pentax K-1

Der innovative Klappmechanismus des Monitors bringt im Hochformat keine Vorteile.
 

Einen ganz eigenen Weg geht Ricoh mit dem Klappdisplay der Pentax K-1. Es ist mit einem Kreuzgelenk am Gehäuse angeschlagen und lässt sich damit um 45 Grad in jede Richtung klappen sowie um 30 Grad drehen. Der Cloud dabei ist, dass das Display stets in der optischen Achse bleibt, egal wie es nun geklappt oder gedreht wird. Zusätzlich zu den Bewegungsmöglichkeiten im Kreuzgelenk kann das Display um rund 90 Grad nach oben geklappt werden – ideal zum Beispiel für bodennahe Aufnahmen. Schade fand ich nur, dass sich im Hochformat lediglich die Möglichkeiten des Kreuzgelenks sinnvoll verwenden lassen.

Das Display fällt mit einer Diagonalen von 3,2-Zoll standesgemäß üppig aus, die Auflösung ist mir rund einer Million Dots ausreichend hoch. Die Pentax K-1 nutzt das Display geschickt für Statusinformationen der Kamera. Mit Info-Taste gelangt man von hier aus zu einer Art Schnellmenü, indem sich die wichtigsten Parameter schnell über die Vierwege-Wippe ansteuern und dann ändern lassen.

Pentax K-1

Die Status-Anzeige auf dem Monitor ist sehr informativ und lässt sich gut ablesen.
 

Pentax K-1

Ein Tastendruck bringt Sie zu einem Schnellmenü mit den wichtigsten Parametern.
 

Ausstattung: Highlights und Besonderheiten

Die Pentax K-1 ist ein wahres Ausstattungswunder. Dabei hat Ricoh nicht nur den ambitionierten oder professionellen Fotografen im Blick, vielmehr bietet die Pentax K-1 auch praktische Automatikfunktionen für weniger geübte Fotografen.

Einige Funktionen der K-1 mögen entbehrlich erscheinen. Etwa, dass sich die Rauschunterdrückung für jede ISO-Stufe individuell konfigurieren lässt. Clever finde ich dagegen, dass die K-1 die Vorgabe von Blende und Verschlusszeit erlaubt und dann die Belichtung via ISO-Empfindlichkeit steuert. Das können Kameras anderer Hersteller zwar mittlerweile auch, aber Pentax hat’s erfunden.

Überaus erfreulich ist, dass Ricoh die Pentax K-1 mit einem GPS-Empfänger ausgestattet hat. Bei vielen Herstellern ist GPS heute dem Rotstift zum Opfer gefallen, der oftmals knifflige Austausch der Ortskoordinaten mit einem Smartphone bietet da keinen vollwertigen Ersatz. Die K-1 begnügt sich jedoch nicht nur mit der Aufzeichnung der Ortsdaten, sie setzt GPS auch ein, um im Verein mit dem Bildstabilisator den Sensor bei Aufnahmen des nächtlichen Sternenhimmels automatisch nachzuführen.

Möglich wird dies, weil die K-1 mit einem beweglich gelagerten Bildwandler ausgestattet ist. Das dient eben nicht nur zur Bildstabilisierung (womit die K-1 zur einzigen 36-Megapixel-Kamera mit integriertem Stabi wird), sondern eröffnet noch weitere Möglichkeiten. Etwa eine automatische Horizontkorrektur, die leichtes Verkippen der Kamera ausgleicht. Oder eine Shift-Funktion, mit deren Hilfe sich das Motiv feinfühlig und exakt in den Bildausschnitt legen lässt. Ein klassisches Shift-Objektiv kann diese Funktion zwar nicht ersetzen. Aber bei Sachaufnahmen hat sie mir das Feintuning des Bildausschnitts sehr erleichtert, zumal das Hauptmotiv anders als bei der Kurbelei am Getriebeneiger stets in der optischen Achse bleibt. Außerdem kann der bewegliche Sensor einen AA-Filter simulieren, indem er leicht zittert und so durch einen Hauch von Bewegungsunschärfe der Moiré-Bildung entgegenwirkt. Und schließlich bildet der bewegliche Sensor die Voraussetzung für den „Pixel-Shift-Resolution“-Modus – dazu gleich noch mehr.

Autofokus

So eindrucksvoll die Möglichkeiten der Pentax K-1 sind, wenn sie auf ein Stativ montiert wird, so sehr müht sie sich, wenn es um schnelle Sport- und Actionfotos geht. Zunächst einmal ist die Serienbildrate von 4,4 fps alles andere als berauschend (und für schnelle Sportarten sicherlich zu gering). Hinzu kommt dann noch, dass der Autofokus sehr bald überfordert ist, wenn er einem Motiv in Bewegung folgen soll. Mag sein, dass dazu auch das Objektiv sein Scherflein beträgt. Doch schon einen Fußgänger, der sich gemächlich auf die Kamera zubewegt, bringt den Nachführ-AF aus dem Tritt, sobald er sich auf drei, vier Meter genähert hat. In dieser Hinsicht ist eine vergleichbare Nikon D810 um Klassen besser, daran gibt es nichts zu rütteln.

Auch der statische AF hat mir nicht immer Freude bereitet. Bei ausreichendem Licht funktioniert er zuverlässig und hinreichend schnell. Doch bereits wenn das Licht der Schreibtischlampe stärker wird als das Sonnenlicht draußen, verlangt der Autofokus nach kräftigen Kontrasten. Andernfalls irrt er hilflos umher, das gilt insbesondere für die äußeren Liniensensoren. In kritischen Lichtsituationen empfand ich bisweilen den kontrastbasierten Live-View-AF deutlich zuverlässiger als den Phasen-AF (wenngleich nicht schneller!). So habe ich den Live-View-Modus der K-1 bei Aufnahmen vom Stativ jedenfalls gerne verwendet, zumal sie dann auch clevere Assistenten zum manuellen Fokussieren bietet (16fache Sucherlupe, Fokus-Peaking).

Pentax K-1: Beispielaufnahme

Es ist nicht so, dass die K-1 gar nicht für Actionmotive geeignet ist.
Nur senkrecht zur Aufnahmeebene sollte sich das Motiv möglichst nicht bewegen.

 

Rückmeldung und Information zum gewählten Fokusfeld beziehungsweise der Gruppe könnten ebenfalls besser sein. Beim Blick durch den Sucher zeigt sich das aktive Feld verschämt in Mittelgrau – wahrlich keine Farbe, die stets auffällt! Dass die AF-Leistung der K-1 nicht mehr so ganz auf der Höhe der Zeit ist, zeigt sich auch bei Videoaufnahmen – hier führt sie den Fokus gar nicht erst nach.

Bildqualität

36 Megapixel löst die K-1 und gehört damit derzeit zu den Auflösungskönigen unter den Kleinbildkameras. Nur die Sony Alpha 7R II bietet noch ein paar Megapixel mehr; mit der Nikon D810 liegt die K-1 gleichauf, ist aber deutlich günstiger.

Pentax K-1: Beispielaufnahme

Mit diesem schnellen Studioaufbau habe ich der Bildqualität der Pentax K-1 auf den Zahn gefühlt.
 

Was Ricohs neuester Kleinbild-Spross abliefert, hat mir durchweg gefallen. Das gilt besonders für die JPEG-Dateien, die die K-1 eher vorsichtig aufbereitet und sich so Schärfeartefakte oder knallige Farben verkneift. Die Rauschunterdrückung haben die Pentax-Ingenieure ebenfalls gut abgestimmt, sie wahrt bis hinauf zu hohen ISO-Stufen gut die Balance zwischen der Unterdrückung von Störpixeln und dem Erhalt feinster Bilddetails. Dabei komm dem „Prime IV“-Bildprozessor sicherlich zugute, dass der Bildwandler der K-1 bis etwa ISO 6400 kaum Farbrauschen in die Aufnahmen mogelt. Aber auch RAW-Dateien mit ISO 12.800 habe ich in Lightroom zu brauchbaren Bildern entwickeln können, bei kleineren Druckformaten liefert sogar ISO 25.600 für den Notfall noch akzeptable Ergebnisse. Bei noch höheren ISO-Werten brechen dann Farb- und Helligkeitsdynamik sichtbar ein, die höchsten Stufen ISO 102.400 und 204.800 finde ich schlichtweg unbrauchbar.

Pentax K-1: Beispielaufnahme

ISO 102.400 (hier: 100%-Crop) liefert für mich schlicht unbrauchbare Ergebnisse.
 

Die Belichtungsmessung hat Ricoh für meinen Geschmack etwas konservativ abgestimmt, sie versucht auf alle Fälle, ausfressende Lichter zu vermeiden. Dadurch geraten die Mitteltöne oftmals etwas dunkel, den Tiefen fehlt es an Zeichnung. Um 0,5 EV darf man daher die Belichtung gerne nach oben korrigieren, außer bei sehr kontrastreichen Motiven. Nicht ganz glücklich bin ich mit der Farbwiedergabe, die Pentax K-1 hat ein ausgesprochenes Faible für Grüntöne, die meines Erachtens zu stark betont werden. Das mag indes Geschmackssache sein und soll jetzt nicht der Kamera angekreidet werden – zumal sich die Farbreproduktion im RAW-Konverter ja ganz nach Gusto einstellen lässt.

Mein ganz persönliches Highlight ist die Funktion „Pixel Shift Resolution“. Sie erzeugt zunächst vier Aufnahmen, für die der Sensor jeweils um ein Pixel gegenüber der vorherigen verschoben wird. Anschließend werden die Aufnahmen zu einer Bilddatei verschmolzen. Auf diese Weise wird das Bayer-Pattern ausgetrickst, die K-1 zeichnet somit für jedes Pixel die volle Farbinformation auf. Das Verfahren funktioniert sogar mit RAW-Aufnahmen, und es bringt auf alle Fälle einen sichtbaren Auflösungsgewinn, weil die Farbinformationen nicht interpoliert werden müssen.

Pentax K-1: Beispielaufnahme

 

Pentax K-1: Beispielaufnahme

„Pixel Shift Resolution“ bringt nochmals einen sichtbaren Auflösungsgewinn.
 

Natürlich hat „Pixel Shift Resolution“ auch seine Grenzen. Der Bildstabilisator funktioniert in diesem Modus naturgemäß nicht, zudem sollte das Motiv für die vier Einzelbilder möglichst identische bleiben. Damit eignet sich das Verfahren vor allem für Sachaufnahmen vom Stativ aus, bei Landschaftsfotos sollte es möglichst windstill sein. Dennoch sind mir auch bei lediglich aufgestützter Kamera perfekte Aufnahmen im „Pixel Shift Resolution“-Modus gelungen.

Objektive

Noch in den 90er Jahren zählte Pentax zu den großen Kameraherstellern, entsprechend üppig war das Angebot an Kleinbildobjektiven für das K-Bajonett – auch von Fremdherstellern. Doch die Zeiten haben sich geändert, heute gibt es von Pentax gerade einmal ein Dutzend Kleinbildobjektive, die optimal auf die K-1 abgestimmt sind. Immerhin decken sie einen Brennweitenbereich von 15 bis 450 Millimeter ab, den Bereich von 15 bis 200 Millimeter gar mit einer Lichtstärke von F2.8. Dabei setzt Ricoh allerdings vornehmlich auf Zooms, das Angebot an Festbrennweiten für die K-1 ist dünn. Es fehlt zum Beispiel ein kleinbildtaugliches Makro-Tele oder ein zeitgemäßes Porträtobjektiv.

Pentax K-1: Beispielaufnahme

Der Belichtungsmesser der K-1 agiert für meinen Geschmack zu vorsichtig,
die Aufnahmen geraten tendenziell dunkel (JPEG direkt aus der Kamera).

 

Als Notbehelf lässt sich die K-1 mit passenden Halbformat-Objektiven im APS-C-Modus betreiben (Auflösung: rund 15 Megapixel), dann ist das Objektivangebot ungleich größer. Zudem verspricht Pentax, dass eine Reihe von APS-C-Objektiven ohne große Einschränkungen bei der Bildqualität auch im Vollformatmodus der K-1 funktionieren – vor allem Teles wie das DA* 200mm F2.8 SDM oder das DA* 300mm F4 SDM. Andere Halbformat-Objektive sollen brauchbare Ergebnisse liefern, wenn sie abgeblendet werden, etwas das besonders handliche DA 40mm Limited. Ausprobieren konnte ich das nicht, habe aber gerade in Anbetracht der hohen Sensorauflösung der K-1 da so meine Zweifel.

Glücklicherweise zählt Pentax zu einer der Marken, für die Abwärtskompatibilität weiterhin wichtig ist. Prinzipiell lassen sich so alle Objektive mit K-Bajonett verwenden, auch ältere, etwa von Zeiss. Und nicht zu vergessen: Auch die Pentax-Mittelformatobjektive lassen sich an die K-1 adaptieren, entsprechende Adapter hat Ricoh im Angebot.

Mein Fazit

Respekt, dass Ricoh in Zeiten, in denen das Interesse an klassischen DSLR erlahmt, mit der Pentax K-1 den späten Schritt ins digitale Kleinbildformat wagt. Allerdings hat selten eine Kamera einen derart zwiespältigen Eindruck bei mir hinterlassen wie die K-1. Nach wie vor beeindruckt bin ich von dem immensen Funktionsumfang der Kamera, der echte Innovationen bietet. Ganz besonders angetan war ich von der Shift- und Rotationsfunktion des Sensors, die bei der Arbeit am Tabletop eine echte Erleichterung ist. Auch das Bedienkonzept sagt mir sehr zu. Zudem ist die Kamera derart robust, dass ich sie auch unter widrigen Witterungsbedingungen ohne Herzklopfen ausgepackt und eingesetzt habe.

Pentax K-1: Beispielaufnahme

Aufstützen der Kamera reicht, und „Pixel Shift Resultion“ funktioniert.
Sogar mit dem fließenden Wasser ist die Funktion hier zurechtgekommen.

 

Ausgerechnet der Autofokus der K-1 hat mir aber keine Freude bereitet. Dabei gilt doch hier das Phasenvergleichsverfahren einer DSLR der bei Spiegellosen verwendeten Kontrastmessung als deutlich überlegen – insbesondere wenn es um die Prädikation der Bewegungsrichtung geht. Hier patzt die K-1 allerdings, ihren Nachführ-AF habe ich als wenig brauchbar empfunden, der statische AF ist unter schwierigen Lichtbedingungen langsam.

Eine Sport- und Actionkamera ist die K-1 also auf gar keinen Fall, eine Videokamera ebenfalls nicht. Ihre Stärken spielt sie aus, wenn man für eine Aufnahme viel Zeit hat – etwa bei Landschafts-, Architektur- oder Sachaufnahmen vom Stativ aus. Dann wiederum hat mich die K-1 rundum überzeugt, mit ihrer Möglichkeit zur Auflösungssteigerung per „Pixel Shift Resolution“ etwa. Nicht zu vergessen, dass die K-1 eine Bildauflösung und -qualität liefert, die in ihrer Preisklasse fast einzigartig ist. Bis ISO 6400, bei kleiner Druckauflösung auch noch ein, zwei ISO-Stufen höher, liefert sie blitzsaubere Ergebnisse. So gesehen, kann man die Pentax K-1 also als „Vollformatschnäppchen“ bezeichnen. Fehlt nur noch, dass Ricoh (oder ein anderer) das Angebot an adäquaten Festbrennweiten zügig ausbaut.

Positiv Negativ
sehr robustes, hochwertiges Gehäuse Autofokus nicht auf der Höhe der Zeit
hervorragende Ergonomie, toller DSLR-Sucher eingeschränktes Objektivangebot
innovative Funktionen mit hohem Praxiswert („Pixel Shift Resolution“, automatischer Horizont etc.) groß und schwer
gute Bildqualität kein Bordblitz
ordentliches Preis-/Leistungsverhältnis  

 

(Martin Vieten)