Fujifilm hat das letzte Geschäftsjahr mit einem Rekordergebnis abgeschlossen. Den Löwenanteil zum stark gestiegenen Ergebnis hat die Medizinsparte beigetragen. Fujifilm Imaging konnte den Vorjahresumsatz toppen, das Ergebnis ist indes leicht zurückgegangen. Für das jetzt angelaufene Geschäftsjahr erwartet Fujifilm Imaging ein abermaliges Umsatzplus.
Bei Fujifilm läuft’s. Im Gesamtunternehmen sowieso (Ergebnis: +70%). Aber auch Fujifilm Imaging Solutions, wozu die Digitalkamerasparte zählt, steht bestens da: Umsatzplus ein Prozent bei um gut acht Prozent rückläufigem Ergebnis.
Fujifilm Imaging profitiert vor allem von seinem Instax-Photo-System mit seinen Sofortbildkameras und -filmen. Der Bereich trägt rund zwei Drittel zum Umsatz der Imaging-Sparte und konnte nochmals leicht zulegen. Aber auch das Geschäft mit Digitalkameras ist stark, die Umsätze bei Fujifilm Electronic Imaging sind ebenfalls leicht im Plus. Dass der Gewinn von Fujifilm Imaging leicht gesunken ist, begründet das Unternehmen mit höheren Ausgaben für Forschung und Entwicklung aber auch für Marketing.
Ähnlich wie für Sony zahlt es sich jetzt auch für Fujifilm aus, dass es schon lange keine DSLR mehr im Portfolio gibt. Und während derzeit die meisten Hersteller ihr Heil im spiegellosen Kleinbildformat suchen (nur Olympus hält eisern an Micro Four Thirds fest), konzentriert sich Fujifilm erfolgreich aufs Halbformat. Und hat seit zwei Jahren mit dem GFX-System zudem das digitale Mittelformat fest im Visier.
Die Strategie scheint aufzugehen: Für das jetzt angelaufene Geschäftsjahr rechnet Fujifilm Imaging mit einem Umsatzplus von 3,4 Prozent, noch kräftiger soll das Ergebnis steigen.
Während bei Canon und Nikon offenbar die Umsätze in der Kamerasparte zurückgehen, kann sich Fujifilm offenbar zumindest stabilisieren.
… genau, und zwar mit analogem Fotomaterial
“Und während derzeit die meisten Hersteller ihr Heil im spiegellosen Kleinbildformat suchen (nur Olympus hält eisern an Micro Four Thirds fest), konzentriert sich Fujifilm erfolgreich aufs Halbformat. Und hat seit zwei Jahren mit dem GFX-System zudem das digitale Mittelformat fest im Visier.”
Fujifilm ist der Hersteller, der konsequent auf beste Leistung abstellt; insbesondere bei den Objektiven, die ihre optische Qualität bei jedem Test locker unter Beweis stellen. Dazu kommt, dass diese sich allesamt in einem praxisgerechten Brennweitenrahmen bewegen. Lediglich eine Einzelbrennweite 2,8/120/140 mm fehlt noch. Bei den APS-C-Kameras reicht das Spektrum von der X-T100 bis zur X-H1, so dass jeder nach Kraft seines Portomonaies befriedigt werden kann.
Das alles honoriert der Nutzer, so dass Fujifilm das APS-C-Format dominiert.
Ansonsten haben sich die Mitbewerber dem Vollformat in einer spiegellosen Systemkamera verschrieben. Das bedeutet, dass der Nutzer zur Anschaffung neuer Objektive gezwungen ist (abgesehen von Adaptern für bestehende Objektivprogramme). Und bis dieser 'Neuanfang' steht, wird noch viel Zeit vergehen. Solange diese Kameras weiterhin mit Technik überfrachtet sind und ausserirdische Preise dafür aufgerufen werden, wird sich die Talfahrt im Quadrat fort setzen.
Da bleibt es doch erfreulich, dass Fujifilm mal ein stabilisierender Faktor in einem zusammen brechenden Markt ist und bleibt.
Was meinen Sie mit: …mit Technik überfrachtet…? Und ist diese zum Beispiel in Fuji-Kameras nicht enthalten?
Eine Technik in einer Kamera ist dann überfrachtet, wenn sie mich davon abhält, spontan Fotos zu machen, was dann nicht möglich ist, wenn ich erst überlegen muss, ob denn nun alle Knöpfe des Monsters richtig eingestellt habe. Und wenn ich die Kamera nicht dauernd in Betrieb habe, habe die meisten schon nach kurzer Zeit die Technik – ohne mehrere 100 Seiten starke Bedienungsanleitung – nicht mehr im Griff.
Selbstveständlich bzw. leider gilt das auch für Fujifilm-Kameras. Wenn ich aber die Wahl zwischen zwei APS-C-Kameranbietern habe, wähle ich zur Zeit Fujifilm, allein schon wegen der Objektive.
Wenn es nach mir ginge, würde ich in der X-T100 immer noch jede Menge Technik in den Ruhestand schicken.
Und noch etwas: Die überbordende Technik muss ja bezahlt werden, auch wenn diese nie zur Anwendung kommt. Das ist wie mit einem Spitzenrestaurant: Der Gastronom muss die Zutaten kulinarischen, hochpreisigen Gerichte alle restlos bevorraten. Das kostet – und dann geht der Hummer und der Kaviar nicht und muss auf den Müll. Also bekommt der Kunde gleich Miniportionen zu saftigen Preisen und so mancher Bonze fragt sich dann, an welcher Pommes Frites Bude gehen wir uns gleich mal satt essen.