Die Light L16 ist eine Kamera, die so recht in keine Schublade passt. Kaum größer als ein Smartphone verspricht sie die Bildqualität einer DSLR. Möglichen machen sollen das gleich 16 Kameramodule, von denen mindestens zehn für eine Aufnahme genutzt werden. Die mitgelieferte Software ermöglicht es, Fokusebene und Schärfentiefe auch noch nachträglich festzulegen. Die Light L16 ist ab sofort auch in Deutschland erhältlich, Kostenpunkt: 2050 Euro. Noch bis zum 30. März 2018 gibt es 30 Prozent Rabat.
Mass statt Klasse – so könnte man das Grundkonzept der Light L16 auf den Punkt bringen. Während herkömmliche Kameras umso besser werden, je größer ihr Bildsensor (und damit die Objektive) ausfallen, setzt Light bei der L16 auf gleich 16 Smartphone-Kameramodule mit jeweils 13 Megapixel Auflösung.
Diese Kameramodule sind zudem mit Objektiven unterschiedlicher Brennweite bestückt: Je fünfmal mit einem 28- und 70-Millimeter-Objektiv und sechsmal mit einem 150er. Die langen 150-Millimeter-Tele sind dabei als Periskop ausgeführt, damit das Gehäuse der L16 halbwegs flach bleiben kann.
Je nach gewählter Brennweite löst die L16 mindestens zehn ihrer insgesamt 16 Kameras und kombiniert die Aufnahmen zu einer Bilddatei mit bis zu 52 Megapixel Auflösung. Das hilft das Bildrauschen relativ gering zu halten und ermöglicht ferner, Fokusebene und Schärfentiefe auch noch nachträglich am Rechner festzulegen.
Light verspricht bereits jetzt weitere Funktionen für die L16, die sich bequem per Software-Update nachrüsten lassen. So soll im Sommer eine HDR-Funktion kommen, die drei unterschiedlich belichtete Aufnahmen simultan aufzeichnet.
Pressemitteilung von Light:
Light lanciert die Kamera L16 mit 52 Megapixeln in Deutschland
Mit 16 Linsen und künstlicher Intelligenz die fortschrittlichste Kompaktkamera in Smartphonegröße
Berlin, 19.03.2018 — Das amerikanische Unternehmen Light stellt mit seinem heutigen Markteintritt in Deutschland seine innovative und vollkommen neuartige Kamera L16 vor. Die Kamera kann ab sofort über www.light.co bestellt werden, Lieferbeginn ist am 26. März 2018. Die handliche Kamera im Hosentaschenformat ersetzt schweres, unhandliches DLSR-Kameraequipment bei gleicher Qualität und schließt damit die Lücke zwischen bequemer Smartphone-Fotografie und Profi-Ausrüstung. Die L16 umfasst 16 kleine Linsen, die im 45-Grad-Winkel auf einer Fläche angeordnet sind, die lediglich so groß ist wie ein Smartphone. Mit jeder Aufnahme fangen mindestens zehn Kameraeinheiten zeitgleich dasselbe Objekt aus unterschiedlichen Perspektiven ein. Dank künstlicher Intelligenz wählt die L16 selbstständig ein passendes Zoom-Level aus und sucht bei jeder Aufnahme eine individuelle Kombination aus ihren 28, 70 und 150 Millimeter-Modulen. Die unterschiedlichen Aufnahmen verschmelzen zu einem Foto und kreieren ein Standbild mit einer 52 Megapixel hohen Auflösung.
Eigenschaften der Light L16
Kontinuierlicher Fünffach- Zoom
Mobile Fotografie erfordert Flexibilität. Bei der L16 müssen vor einem Foto nicht umständlich die Einstellungen geändert werden, die Kamera passt sich selbstständig den jeweiligen Gegebenheiten ihrer Umgebung an. Egal ob Portraits oder Landschaftsaufnahmen – der robuste, leistungsstarke Zoom erlaubt es, stetig von 28 bis hin zu 150 Millimetern zu wechseln. Und das mit herausragender Bildqualität bei jeder Entfernung.
Kreativ & flexibel
Die 16 Linsen der Light L16 halten bei jedem Foto so viele Daten fest, dass Informationen für ein virtuelles 3D-Bild der Szenerie vorhanden sind – ähnlich der Leistung eines menschlichen Auges. Mit diesen zusätzlichen Daten ist eine völlig neue Art der Bildbearbeitung möglich: Tiefenschärfe und Fokus können nachträglich festgelegt werden. Ein weiterer Pluspunkt der L16 ist die Möglichkeit, störende Hintergrundgeräusche bei Videos besser ausblenden zu können.
Einzigartiges Design in Hosentaschenformat
Neben den technischen Innovationen der L16 ist auch ihr Design einzigartig und neu: Die smarte Kamera ist so leicht und kompakt (165 x 84,5 x 24,05 mm), dass keine Kameratasche nötig ist. Die Anordnung der 16 Linsen macht die Kamera zudem selbst zum Hingucker. Über den 5 Zoll Full-HD-Bildschirm erhält man Zugang zu allen Einstellungen und dank der angerauten Oberfläche des Rahmens liegt die L16 sicher in der Hand.
Besser, schneller, leistungsstärker – regelmäßige Software-Updates
Die L16 läuft ähnlich wie ein Smartphone über eine Android Software und ermöglicht kabellose Updates, welche die Kamera stetig besser, schneller und leistungsstärker machen. Bereits in Kürze ermöglicht ein Software-Update Videoaufnahmen in 4k. Die Bedienung der Kamera erfolgt intuitiv über den Touchscreen und ist ähnlich dem einer Smartphone-Kamera – so wird per Antippen der Fokus gesetzt oder durch “pinch-to-zoom” mit zwei Fingern heran- bzw. herausgezoomt.
Technische Details
Die Kamera nutzt Snapdragon 820 von Qualcomm und einen Light ASIC Chip sowie ein 4120mAh Lithium-Ion Polymer Akku, der eine Kameralaufzeit von acht Stunden ermöglicht. Zudem besitzt die L16 GPS und eine W-LAN sowie Bluetooth-Verbindung.
Preis und Verfügbarkeit
Die L16 ist ab sofort unter light.co für 2.050 Euro zu erwerben. Von 19. bis 31. März 2018 erhält man auf die L16 30% Rabatt.
Über Light
Das Unternehmen wurde 2013 von Dave Grannan und Rajiv Laroia in San Francisco mit dem Ziel gegründet, die Fotografie zu revolutionieren. Die Gründer beobachteten den exponentiellen Wachstum der weltweiten Fotografie-Branche und sahen die Chance, die technischen Möglichkeiten voranzutreiben. Mit der L16 schlagen sie einen einzigartigen Weg ein, Fotografie mithilfe künstlicher Intelligenz in höchster Qualität ohne umfangreiches Kamera-Equipment zu ermöglichen. Mehr Infos zu Light: www.light.co
Bildgalerie: Beispielfotos, aufgenommen mit der Light L16
Alle Beispielbilder: „Courtesy: Light (http://light.co/)“
Technische Daten: Light L16
PHYSICAL | |
Dimensions - H x W x D | 6.5 x 3.3 x 0.94 in. (165 x 84.5 x 24.05 mm). |
Weight | 15.3 oz. (435 g) |
Chassis | Die-cast aluminum alloy |
Grip | Rubberized non-slip grip with lanyard connection |
Screen | 5" FHD touchscreen |
Tripod mount | Standard 1/4"-20tpi |
USB | USB 3.0 SuperSpeed, Type-C connector |
CAMERA | |
Lenses | 16 individual modules: 5 x 28mm ƒ/2.0, 5 x 70mm ƒ/2.0, and 6 x 150mm ƒ/2.4 (Focal lengths at full frame equivalent) |
Sensors | 16 individual 13MP sensors |
Zoom | 5 x Optical zoom |
ISO sensitivity | 100 - 3200 |
Focus | Minimum 10 cm at 28 mm, 40 cm at 70 mm, 1 m at 150 mm / Tap to focus / Half-shutter press to focus |
Shutter speed | 1/8000 to 15 sec |
Metering method | Center-weighted / Touch-weighted |
Exposure modes | Auto / Manual |
Shutter release modes | Single-frame / Self-timer / 3 and 6 shot burst |
Flash | Dual-tone LED (no sync port/shoe) |
Image formats captured | LRI, JPEG |
Effective pixels (megapixels) | Up to 52 million+ (52+ MP) |
VIDEO | (coming soon) |
4K Video | 28, 70 or 150mm focal lengths at full frame equivalent |
SOFTWARE, HARDWARE, NETWORKING | |
Operating system | Android |
Connectivity | GPS, Wi-Fi, and Bluetooth |
Security | Full disk encryption |
Chipset | Qualcomm Snapdragon 820 + Light ASIC |
Battery | 4120 mAh Lithium-ion polymer (up to 8 hours of life) |
STORAGE | |
Capacity | 256 GB |
IMAGE PROCESSING | |
L16 (on device) | Up to 13MP optimized for social sharing |
Sharing | Wi-Fi (on-camera browser) / Bluetooth to Android or Windows / iOS (coming soon) / Direct social integration (coming soon) |
Lumen (desktop application) | Process photos / Adjust depth of field / Edit depth / Adjust focal plane |
OUTPUT | |
File types | JPEG, DNG |
System requirements | 8 GB or more of RAM (16 GB recommended) / 200MB of available hard-disk space (1GB recommended) / 64-bit processor |
Mac | 2012 or newer / OS X version 10.10.5 (Yosemite) or higher |
PC | 2012 or newer / Windows 7 (with Service Pack 1), Windows 8.1, or Windows 10 |
Intel chipset requirements | Nehalem, Westmere, Sandy Bridge, Ivy Bridge, Haswell, Broadwell, Skylake |
AMD chipset requirements | Jaguar, Puma, Bulldozer, Piledriver, Steamroller, Excavator, Zen |
ENVIRONMENT | |
Operating temperatures | 32 to 104°F (0 to 40°C) |
Water and dust resistance | IP52 - Protected from limited dust ingress. Protected from water spray less than 15 degrees from vertical. |
Hochinteressant, bin auf die ersten Testberichte gespannt. Endlich mal keine Kamera, die ausschaut als wäre sie von gestern sondern von morgen und das zu einem Preis von einem Gehäuse einer langweiligen Systemkamera.
Cool! Da würde mich ehrlich interessieren, was die Entwickler da so für Probleme – auf Hardware- und Softwareseite – gehabt haben und wie sie die gelöst haben. Plus: Mich würd die Software interessieren, wie sie die Bilder verrechnen …
Ist das jetzt eigentlich die Nachfolge der Lytro Kameras?
Ob der 'einzigartig eingeschlagene Weg' zum Erfolg führen wird, warte ich ganz geduldig ab. Schauen wir mal, was in 3 Jahren davon übrig bleibt.
3D/Stereo-Kameras, die Litro, der 360° Kamera-Ball Panono und das hochauflösende Nokia sind nach dem anfänglichen Hype schneller wieder von der Bildfläche verschwunden, als die Hersteller dachten.
Vermutlich eine optimale (professionelle) Drohnen Kamera. Ob das fürs Überleben ausreicht wird die Zukunft zeigen.
Auf der Internetseite von "Light" werden einige schöne Bilder gezeigt, die jedoch nicht die volle Auflösung haben. Da gibt es jedoch einen Link, der zu einigen Bildern in voller Auflösung führt. Dort habe ich mir das Bild dieser Flussschleife im Canyon heruntergeladen – es waren 79 MB an Daten. Dann habe ich mir das Bild mit XNview in 100% Größe angesehen. Das war enttäuschend. In den Schatten hat's gegrieselt und es zeigten sich in monochromen Flächen kleine Artefakte, wie sie beim Wegbügeln von Details in JPEGs auftreten. Abgesehen von der arg reduzierten Detailiertheit gab es im Zentrum recht scharfe Bereiche – doch gleich daneben auch erstaunlich verschwommene. Insgesamt machte das Bild den Eindruck, als ob man ein 16-MP-Bild mit Photozoom auf 50 MP aufgeblasen hätte.
Man darf sicher davon ausgehen, dass die Firma Light hier nur ihre perfektesten Ergebnisse zugänglich macht. Aber anhand des mit der Kamera Erreichbaren sehe ich keine Chance für das Gerät. Die Ergebnisse bleiben weit unter dem Gewohnten selbst einer 24 MP-DSLR, dafür ist dann der Preis überaus ambitioniert. Das Interessante an der neuen Kamera ist zweifellos ihre Technik. Sehr relativ wird's dann allerdings, wenn man die Ergebnisse dieser Technik sieht. Ich tippe darauf, dass die nicht eben professionellen Ergebnisse von zwei Punkten herrühren: Eine noch nicht perfekte Zusammenrechnung der Bilder der verschiedenen Brennweiten und auch mangelhafte Abbildungsleistung bei dem einen oder anderen Teil-Objektiv. So wie sich das Ganze jetzt präsentiert, würde ich noch nicht einmal 300 EUR für das Gerät ausgeben – da es nichts tut, was ich nicht wesentlich besser mit meiner herkömmlichen Technik könnte. Bitte, machen Sie sich doch selbst ein Bild.