Das New York der kleinen Leute und Immigranten fotografierten die beiden Berliner Künstler Antonius und Jörg Rubbert:
Information der aff galerie:
new york city limits
Die aff-Galerie zeigt Fotografien von den zwei Berliner Künstlern Antonius und Jörg Rubbert, die das New York der kleinen Leute und Immigranten thematisieren. Es geht um den amerikanischen Traum, den Einwanderer und Menschen aus unteren sozialen Schichten träumen: Try & Error im täglichen Kampf um Perspektive und gesellschaftliche Anerkennung. Für die Mehrzahl von ihnen entpuppt sich dieser Traum als Phantom: Die Wirklichkeit sieht anders aus


Jörg Rubbert, Chinese street vendor aiming with plastic gun, Chinatown 1990 / Two men with puppet, South of Houston Street (SoHo), 1990
© Jörg Rubbert
Während Rubberts Fotos Anfang der neunziger Jahren während mehrerer Aufenthalte in der Stadt am East River entstanden, fotografierte Antonius seine Serie in einem Zeitraum von 20072013. Gezeigt wird also das New York vor und nach dem 11. September, vor und nach der kollektiven traumatischen Katastrophe, die das menschliche Zusammenleben bis heute überschattet. Anfang der neunziger Jahre galt New York als Stadt der Extreme: Millionengeschäfte an der Wall Street einerseits, beängstigend zunehmende Straßenkriminalität andererseits. Während ersteres auch nach der Finanzkrise weiterhin gilt, wurde die Straßenkriminalität mittlerweile erfolgreich bekämpft. Dies bedeutet aber nicht, dass sich die soziale Situation für die kleinen Leute und Immigranten entscheidend verbessert hat.
Der Schwerpunkt liegt bei beiden Fotografen auf den eher unscheinbaren Situationen des Alltags. Auf ihren Streifzügen durch die Straßenschluchten New Yorks entstanden Fotos mit tiefem Einfühlungsvermögen für die Belange der Menschen, eine Entdeckungsreise in die “Condition humaine“: Menschen-Beobachtungen, die verdeutlichen, dass die Straße die Bühne des Lebens ist, auf der sich Privates ereignet – ein “kollektives Wohnzimmer, in dem ausgeruht, gefeiert, getratscht, gelitten oder sinniert wird“ (Zitat: Michael Nungesser).

Antonius, Scene on Broadway, New York 2011
© Antonius
Antonius, Sidewalk Prayer, Broadway, New York 2011
© Antonius
Antonius und Jörg Rubbert präsentieren zeitlose Bilder, die von einem starken Interesse für gesellschaftliche Themen zeugen und eine bisweilen desillusionierte, kritische Sicht auf die Stadt als gesellschaftlichen Pulsmesser gewähren.
Die beiden Fotografen interpretieren das Thema dabei auf ihre eigene Art: Während die monochromierten Bilder von Antonius Teil einer Kompilation aus „stills, moving images and sounds“ sind, die als Gesamtkunstwerk präsentiert werden, sind die Bilder Rubberts dem Genre der klassischen Street Photography zuzurechnen.
Ausstellung:
Antonius, Jörg Rubbert
new york city limits
08.06. bis 07.07.2013
aff Galerie
Kochhannstraße 14
10249 Berlin
Geöffnet während der Ausstellungen, Samstag & Sonntag 14-17 Uhr
(thoMas)
Das New York der kleinen Leute und Immigranten fotografierten
die beiden Berliner Künstler Antonius und Jörg Rubbert – und kamen dabei zu wenig Neuem. Wie die allseits bekannten New Yorker Strassenfotografen des letzten Jahrhunderts an die Sache ran zu gehen ist zutiefst unbefriedigend. Wo ist hier der neue Gedanke, der neue Ausdruck?
William Klein hat recht, wenn er in einem Interview sagt, neue Bilder kämen heutzutage eher von ahnungslosen Amateuren als von Berufsfotografen oder Künstlern.
Bleibt noch zu ergänzen
Je mehr Künstler drauf steht, desto weniger Fotografie ist drin …
Beliebigkeit
im Inhalt und Verachtung der Technik bestimmen heute über weite Strecken das Selbstverständnis der „Kunst“.
Kein Wunder, dass es den Betrachter kalt läßt, und auch keine gesellschaftspolitische, geschweige denn -kritische Relevanz mehr beanspruchen kann.
Als Zyniker könnte man sich noch damit „trösten“, dass das, wofür die Gelder fließen, offensichtlich auch gewollt ist.
… Verachtung der Technik
… Verachtung der Technik …
… ist nicht die zentrale Frage beim Kunstaspekt!!!
Das ein oder andere Foto (nicht unbedingt eines der hier gezeigten) ist sammelnswert, da sie zum Einen gefallen, zum Anderen, einen nicht unwichtigen Aspekt von Kunst erfüllen – den konkreten, diskursiven Bezug zur Gesellschaft zu setzen.
Außerdem ist es sammlungstechnisch gesehen auch keine schlechte Geldanlage, was für mich aber noch nie im Vordergrund stand – die Werke, die ich mir kaufe, hängen auch an meinen Wänden – satt, in „holländischer Hängung“.
p-o
Es gibt einfach zuviele
Es gibt einfach zuviele Kameras, Knipser und Bilder – wie man ja auch an den fallenden Honoraren für Fotografen sieht.
Der Rolleiflexer
Globalisten-Poesie…
wie kann man nur einen Hot-Dog Stand anbeten…
„Gesamtkunstwerk“ -> Alarmglocken
Sobald das Wort „Gesamtkunstwerk“ fällt sollten die Alarmglocken angehen.
Mich würden jedenfalls keine 10 Pferde in diesen Globalisten-Moloch ziehen….