Nur alle vier Jahre findet sie statt, die drupa. Uns ist die Fachmesse für Druck, Vorstufe, Buchbinderei, Druckverarbeitung und Papierverarbeitung einen Rundgang wert:
Noch bis zum 16. Mai 2012 dauert die gigantische Print- und Mediamesse drupa in Düsseldorf. Rund 1850 Aussteller aus 53 Ländern erwarten auf 160.000 Quadratmetern Netto-Ausstellungsfläche wieder rund 390.000 Besucher und gegen 3.000 Journalisten, welche über die größte Messe der grafischen Industrie in 84 Ländern berichten werden.
Dass dieser Aufwand nur alle vier Jahre betrieben wird, hat erstens seit 60 Jahren Tradition und ist zweitens auch ökologisch sinnvoll. Die drupa dokumentiert in diesem Zeitrahmen die enormen Fortschritte, welche in der Druckindustrie und bei deren Weiterverarbeitern und Peripheriebereichen wahrzunehmen sind. Und in diesem Jahr steht augenfällig der Inkjet-Digitaldruck zuoberst auf der Trendliste.
Im Folgenden ein kurzer Messerundgang, der vor allem den bekannten Foto-Marken nachspürt, und den wir dankenswerterweise von den Kollegen von fotointern.ch übernehmen durften:
Heidelberg in Halle 1
Heidelberg füllt die Halle 1 mit beeindruckenden Anlagen für alle Druckbereiche
Welcher Aufwand hier betrieben wird, sieht man am besten in der Halle 1, die gänzlich von der Firma Heidelberg belegt ist. Hier stehen jede Menge komplett eingerichtete Druckmaschinen mit beliebiger Anzahl Druckwerke und für jede gewünschte Anwendung.
Digitaldrucklösungen von Heidelberg, hier die Linoprint C902
Auch Heidelberg, der klassische Ausrüster von Offset-Druckereien, geht sukzessive für gewisse Anwendungen in den Digitalbereich über, z.B. mit der C902, die in Zusammenarbeit mit Rico h entwickelt wurde. Sie ist gedacht für kosteneffektive Produktionen in kleinsten Auflagen und variablen Daten und bietet eine Workflow-Integration über den Prinect Digital Print Manager mit einer der höchsten Druckgeschwindigkeiten ihrer Klasse auf dem Markt (Nenngeschwindigkeit von 90 A4-Seiten pro Minute auf Medien bis 300 g/m2 im Schön- und Widerdruck).
HP mit flotten Indigo-Maschinen
Beeindruckend auch der Gang durch den Riesenstand von HP, wo eine Reihe von Indigo-Lösungen im Vordergrund steht: Die HP Indigo 10000 Digital Press ist das zur Zeit schnellste Digitaldrucksystem; mit einer Stundenleistung von bis zu 4600 Bogen im Format B2. Die Maschine ist ausgelegt auf ein breites Spektrum von Publishing-Anwendungen einschließlich Buchproduktionen.
Technologisch praktisch identisch ist die HP Indigo 7600 Digital Press auf den Bogendruck bis A3 ausgelegt. Sie bietet eine größere Vielseitigkeit und Produktivität sowie einen höheren Automatisierungsgrad und ist für Fotobücher bis hin zu exklusiven Spezialeffekte und den Druck von Bucheinbänden geeignet.
HP T410 Color Inkjet Web Press
Die HP T410 Color Inkjet Web Press verarbeitet Rollen bis zu einem Meter Breite und leistet Geschwindigkeiten im Monochromdruck von 244 m pro Minute (über 5000 Seiten) und beim Farbdruck von 122 m pro Minute (fast 7000 Seiten). Sie ist mit dieser Kapazität geeignet für die Buchproduktion in größeren Volumina.
Rosinen von Epson
SureLab D3000
Epson hat auf dem Stand eine Rosine für den Fotodruck vorgestellt, das SureLab D3000. Es ist für eine Rollenbreite von 30 cm ausgelegt und soll bis zu 650 Fotos im Format 10×15 cm pro Stunde printen. Es arbeitet mit sechs Ultrachrome Dye-Tinten keine Pigmenttinten, zu Gunsten eines besseren Hochglanzes. Der Anwender kann Papiere mit den drei verschiedenen Oberflächen Glanz, Lustre und Matt verwenden. Als Option gibt es eine Sortiereinheit bis zum Format A4. Die Investitionsgröße beginnt ab etwa 30000 Euro, wobei es August oder September wird, bis es lieferbar ist; das heißt ab photokina.
Weiter hat Epson drei neue Großformatdrucker der SureColor T-Serie für den CAD- und Sign-Bereich mit knapper Fotoqualität für Innenanwendungen vorgestellt. Die Drucker gibt es in drei verschiedenen Breiten (SC-T7000 1118 mm, SC-T5000 914 mm und SC-T3000 610 mm). Sie sind für kostengünstige und schnelle Ausdrucke konzipiert, so soll die Produktionszeit für ein Plakat in der Größe A1 mit dieser Gerätegeneration nur 28 Sekunden betragen. Die Drucker können per Knopfdruck auf Matt- oder Glanzdruck umgestellt werden.
Speziell für Drucke im Außenbereich hat Epson eine neue SureColor S-Reihe von Solvent-Druckern präsentiert, die speziell für die Werbetechnik konzipiert wurden. Der 64-Zoll-(162,6-cm-)-Drucker S70600 eignet sich in der 5-Farbversion auch für den Druck auf dunklen und transparenten Medien. Der Epson SureColor SC-S50600 produziert auf vielen Medien mit einer Geschwindigkeit von rund 50 m2/Stunde Plakate, Banner und Schilder für den Innen- und Außenbereich. Er kann auch mit den neuen Tinten Weiß und Metallic bestückt werden.
Rho-Großprinter von Durst
Der Name Durst im südtirolischen Bozen ist vielen Lesern aus dem analogen Zeitalter wahrscheinlich noch ein Begriff. Die Firma bot damals Vergrößerungsgeräte und Laboreinrichtungen an. Heute gehört sie zu den bedeutenden Printeranbietern und ist vor allem auf die Rho-Großprinter von Rolle zu Rolle und auf Flachbettprinter spezialisiert.
Der Rho 320R HS hat eine Druckbreite von 3,3 Metern und verarbeitete Papier, Polyester-Folie, Vinyl, Film, Selbstklebefolie und andere Medien mit sechs Farben plus Weiß in einer Auflösung von 600 dpi und einer Geschwindigkeit von 176 m2/h mit 12288 Druckdüsen.
Rho 1000 von Durst
Im Bereich der Flachbettdrucker ist der Rho 1000 eines der Stand-Highlights. Der Drucker ist mit seiner Auflage so gebaut, dass starre Materialien, wie Kunststoff-, Holz- oder Metallplatten mit einer Geschwindigkeit von 500m2 pro Stunde direkt bedruckt werden können.
Kodak Yellow changes everything
Ganz nach Vorstellungen von Kodak-CEO Antonio M. Perez gibt die in den USA konkursite Eastman Company im Druckbereich Vollgas. Wie in früheren, erfolgreichen Jahren klotzt Kodak mit einem Riesenstand und präsentiert darauf unter dem neuen Slogan „Yellow changes everything“ Drucklösungen für die verschiedensten Branchen, vom Buch- und Periodikadruck über Verpackungsbedarf und zum Fotodruck in Fotobüchern, Kalendern, Grußkarten und Einzelprints.
Hier präsentiert sich, wie schon in früheren Jahren, die NexPress-Druckmaschine, die mit fünf Tonern arbeitet und dreimal schneller geworden ist als ihre Vorgängermodelle. Im Inkjet-Bereich zeigt Kodak die Prosper-Druckmaschine, die angeblich auf eine Druckgeschwindigkeit bis 300 m/min. ausgelegt ist. Unverändert ist Kodak aber auch noch im analogen Bereich zu Hause und bietet unter anderem die Produktionseinheiten Flexochrom / Flexographic für die Offsetplatten-Herstellung.
Agfa, spezialisiert auf Digitaldruck-Lösungen
Ein weiterer Name, der als Fotomarke bekannt war, ist Agfa. Der einst größte europäische Filmhersteller hat sich ganz auf den graphischen Bereich konzentriert und gehört heute zu den bedeutendsten Anbietern, was sich auch in einer beeindruckenden Standgröße dokumentiert.
Agfa ist heute auf Digitaldruck-Lösungen für den Innen- und Außenbereich spezialisiert und hat auf der drupa eine Reihe von Neuheiten präsentiert. Im Vordergrund stehen die Anapurna- und :Jeti-Großformatdrucker, die für Rollenware oder stabile Planmedien für Innen- und Außenanwendungen verwendet werden können. Insgesamt stehen nach der drupa 15 verschiedene Modelle zur Auswahl. Abgerundet wird das Sortiment der Großformatdrucker durch :Tiger- und :Leopard-Reihe, welche speziell für Industriekunden angeboten werden.
Canon sucht Kunden
Für Canon dürfte die diesjährige drupa nach der Übernahme von Océ eine gute Gelegenheit sein, ein breiteres Kundensegment anzusprechen.
Eines der Highlights war der neue Océ ColorWave 650 Poster Printer, entwickelt auf Basis der bewährten Océ Crystal Point Technologie. Das System erfüllt alle Anforderungen an den Plakatdruck im POS-Markt, wie zum Beispiel das Drucken auf unterschiedlichen Papiergrößen bei einer Geschwindigkeit von 155 Seiten im Format A0 pro Stunde. Die Drucke sind sofort trocken, auf Format geschnitten, wasserfest und sofort einsetzbar.
Jüngste Mitglieder der Océ-ColorStream-3000-Familie sind das Einstiegsmodell Océ ColorStream 3200, das Hochgeschwindigkeits-Drucksystem Océ ColorStream 3900 sowie die Océ ColorStream 3700. Für Anbieter von Transaktionsdrucken bieten die neuen digitalen Vollfarb-Inkjet-Drucksysteme von Océ eine große Bandbreite an Geschwindigkeiten und ein professionelles Tinten- und Farbmanagement für zeitkritische Druckaufträge.
Ein weiteres beachtenswertes Produkt ist die neue Océ JetStream 4300, das neueste System in der Endlos-Inkjetdruck-Familie. Mit 200 Metern pro Minute bietet dieses Hochleistungs-Drucksystem Druckdienstleistern die Möglichkeit, Bücher, Magazine, Zeitungen und Transaktionsdrucke in kleinen und mittleren Auflagen zu produzieren.
Fujifilm bedruckt auch dick
Die Suche nach Fotonamen auf der drupa führt uns zum Stand von Fujifilm. Auch hier sind Produkte zu finden, die dem Fotoconsumer weitgehend unbekannt sind. Star am Stand sind die beiden neuen Digitaldruckmaschinen Jetpress 720 und Jetpress F letztere ist der Prototyp einer Spezialversion für dickere Druckmedien, wie beispielsweise Verpackungen.
Jetpress 720
Die Jetpress 720 leistet im normalen Auflagedruck von 2700 Blatt einseitig bedruckte Bogen B2 pro Stunde. Es kommen Fujifilm-Vivedia-Tinten zum Einsatz, die mit einer Tröpfchengröße von 2 Piccolitern aufgetragen werden, wobei dabei der Farbraum für bestimmte Schmuck- und Signalfarben erweitert werden kann.
Neu ist auch ein Flachbettprinter von Fujifilm, der Inca Onset S40i. Der Printer ist auf kürzeste Durchlaufzeiten ausgelegt und arbeitet mit 168 Druckköpfen (28 pro Farbe) und einer Tropfengröße von 28 Picoliter. Ein sensorgesteuertes Überwachungssystem informiert laufend über den Zustand der Düsen und informiert den Bediener wenn eine automatische Reinigung erforderlich ist. Ebenso wird mit Sensoren die Bedruckstärke in Abhängigkeit von den verwendeten Druckmedien überwacht. Der Onset S40i ist vor allem für die Herstellung von POS-Displaygrafiken geeignet und bedruckt bis 50 mm dicke Materialien mit 3,14 x 1,6 m mit einer maximalen Stundenleistung von 470 m2.
Ricoh die unbekannte Größe
Die Marke Ricoh wird aus Fotosicht in Europa oft falsch eingeschätzt. Sie ist im asiatischen Raum einer der bedeutendsten Anbieter von Druck- und Kopiersystemen, deshalb hat Ricoh auch auf der drupa einiges zu zeigen, allen voran das neue Digitaldrucksystem InfoPrint 5000.
Dieses ist für hohe Volumina ausgestattet und druckt mit einer Geschwindigkeit von bis zu 220 Meter pro Minute, was gegen 3500 A4-Drucke ergeben soll. Allerdings kommt die Technologie dieser Inkjet-Maschine nicht ganz aus eigener Küche, sie kam viel mehr von Kodak über Danka und Infotec zu Ricoh.
Ricoh Pro L4000
Weiter will Ricoh auch ins Großformatdruck-Geschäft einsteigen, wie auf der drupa zu erfahren war. Der Ricoh Pro L4000 ist mit sieben Tinten auf Latex-Basis ausgestattet und druckt mit drei verschieden großen Tintentropfen auf unterschiedlichsten Materialien, darunter auch PVC, Tarpaulin, synthetisches und normales Papier sowie Textilien.
Ilford Biomedia
Am Stand von Ilford haben wir ein neues Print-Material entdeckt, das Ilford Biomedia.
Es ist ein neuartiges Display-Material, das biologisch abbaubar ist und sich nach einer gewissen Zeit vollständig zersetzt. Alternativ kann Ilford Biomedia auch rezykliert oder im Industriekompost entsorgt werden.
Fazit
Wir haben uns auf unserem Rundgang durch diese gigantische Fachmesse nur auf jene Bereiche konzentriert, die noch einen (entfernten) Zusammenhang mit Fotografie haben. Offensichtlich ist, dass sich die Druckindustrie mitten in einem gewaltigen Wandel ist, und dass sich für kleinere und mittlere Volumina die Inkjet-Materialien und verfahren immer stärker durchsetzen werden.
Wer weiß, was auf der nächsten drupa zu sehen sein wird, die erst wieder in vier Jahren stattfindet, vom 2. bis 15. Juni 2016
(Urs Tillmanns / fotointern.ch)
SureLab D3000 und EOS 1D-X
Sonst kommt man mit dem Ausdrucken der vielen bei 14 Bilder pro Sekunde gemachten Aufnahmen ja gar nicht mehr nach!
Und bei einem Anfangspreis von 30.000 für den Drucker erscheint der Preis für die 1D-X geradezu moderat.
Mit Geld läßt sich eben doch jedes Problem lösen…
Dieser “Trend”
ist in vielen Bereichen schon seit vielen Jahren Standard …
Die Situation von Kodak
Die Situation von Kodak spiegelt sich leider auch auf der Drupa:
Da steht der komplett falsch ernährte Verkäufer (Fette Wampe hängt über dem Gürtel) lässig, lustlos, unmotiviert und gelangweilt an die Maschine gelehnt, sieht sich seine Finger(nägel) an und träumt vom Messe-Ende oder irgendwelchen (für ihn unerreichbaren) Puppen, die er auf der After-Messe-Party zu vernaschen gedenkt.
Tips für Kodak:
Das Printer-Geschäft hat HP fest im Griff (in dem Bereich, in dem Kodak sein Geschäft ausweiten will). Sucht Euch einen anderen Bereich, und denkt daran, dass Heidelberger 20 Nummern zu gross für Euch ist.
Verkäufer oder Berater, die derart gelangweilt an den Maschinen herumlungern, sollten umgehend aussortiert werden, sonst wird das nichts mit der Zukunft.
Berater sollten auf Messen aktiv auf potentielle Kunden zugehen und idealerweise wenigstens ein vernünftiges Jacket tragen.
Durst: Alle Achtung, die haben begriffen, worum es geht und ihre Kernkompetenz auf ein anderes Feld sehr erfolgreich übertragen. Gleiches gilt für Agfa.
HP: Die Indigo-Serie erobert die Welt. Die Druckqualität ist einfach phänomenal gut. Bücher lasse ich schon lange nur noch von Druckereien fertigen, die eine Indigo einsetzen. Alles Andere ist Krampf im Quadrat.
Bemerkung am Rande: Die Zahl der Unternehmen, die sich derartige Maschinen anschaffen, dürfte sich im unteren dreistelligen Bereich bewegen, so lange die Krise anhält. Hoffen wir, dass die Anbieter einen langen Atem haben, damit wir uns in 4 Jahren wieder sehen.
Der Spanier. Viva. schrieb:
[quote=Der Spanier. Viva.]Berater sollten…wenigstens ein vernünftiges Jacket tragen.[/quote]
Bäh!
Interpretationssache
a) Zum Bild. Sie kennen die Situation nicht (ich übrigens auch nicht):
Vielleicht ist der Herr gar kein Verkäufer, sondern ein Techniker, der gerade die Maschine demonstriert/justiert hat. Und das zum x-ten mal innerhalb der 14 tägigen drupa, dieses mal zu einer Zeit, zu der Andere schon längst Feierabend haben. Und die Gäste/Besucher auf dem Bild, die vielleicht auch eine andere Sprache sprechen, kümmern sich lieber um andere Dinge … oder es ist Wachpersonal im Firmen-Outfit … oder …
Wer weiss das schon?
Kurz: Von jedem gibt es unvorteilhafte Bilder, und falsche Ernährung liegt i.d.R. nicht am Arbeitgeber.
b) Vor Ort in Düsseldorf konnte ich mir bei meinem Messerundgang Beispieldrucke anschauen, die auf den Tischen von Kodak lagen – und die haben mir sehr gut gefallen. Vielleicht würde Ihr Urteil weniger hart ausfallen, wenn Sie diese auch gesehen hätten.
Bücher auch noch, toll
[quote=Der Spanier. Viva.] Bücher lasse ich schon lange nur noch von Druckereien fertigen, die eine Indigo einsetzen. [/quote]Kann man die auch kaufen? oo)
Falsch ernährter Verkäufer…
Bei dem “Verkäufer” dürfte es sich um einen sogenannten Operator handeln, denn die haben bei den Firmen (z.B. auch HP) Polohemden an.
Die Berater/Verkäufter konnte man i.d.R. bei den Ausstellern im klass. “business”-look beobachten.
Meines Erachtens ist persönliche Kritik am Aussehen des Kodak-Mitarbeiters in diesem Forum völlig fehl am Platze, insbesondere da sich von der Optik nicht auf die Kompetenz schließen läßt!!
Biomedia gehört die Zukunft!
“Biologisch abbaubar” ist nur der Anfang.
Schon in naher Zukunft wird es essbares Fotopapier und Tintenstrahldrucker mit Geschmackstinten geben!
Für uns Fotografen heißt das: Nach Farbmanagement für Standbilder und Lautstärkepegeln für Video-DSLR werden wir uns mit Geschmackskalibrierung beschäftigen müssen.
Denn sonst schmecken unsere Fotos von Pizza und Erdbeerkuchen nicht wie das Original.
Die Platzhirsche wie Dr. Oetker und MacDonalds werden natürlich Adobe Lightroom PlugIns anbieten, um gerade dem Anfänger die größten Enttäuschungen zu ersparen.
Aber nach dem kürzlichen Untergang von Cokin wird aus Frankreich eine neue Filterserie unter dem Handelsnamen “Boccuse” erscheinen.
Aus den USA werden die schon die ersten Erfolge in der Entwicklung(!) von zuckerfreiem Fotopapier vermeldet.
Während die Digitalszene, allen voran die Anhänger von Olympus, Panasonic und Nikon, ihr völlig veraltetes drei Wochen junges Equipment verkauft und mit Schnupperpreisen zum Kauf neuer Komplettausrüstungen verleitet wird, regen sich die Anhänger der analogen Fotografie darüber auf, dass das haptische Gefühl einer Pizza und der Biß in einen Rehrücken mit Bildern aus Digitalsensoren niemals erreicht werden kann.
Leica stellt einen neuen, besonders scharfen Objektivtyp vor mit dem Namen “Pepperit”.
Über die Stammesfehden zwischen Canon und Nikon bezüglich der Farbtendenzen ihrer Objektive – Canon völlig verblaut, Nikon unerträglich gelb – berichtet erstmals die Zeitschrift “essen & trinken” und gibt viele praktische Tipps für Blaubeermuffins und Zitronenpudding.
Als erste Zeitschriften werden jedoch Brigitte und Vogue komplett auf “eatable biomedia” gedruckt, damit die Models immer genug zu Essen haben, nachdem sie so endlos lang und länger auf den nächsten Job für’s professionelle Fotoshooting warten müssen.
Kodak kann sich vor dem endgültigen Zusammenbruch dadurch retten, dass sie die Bäckereiketten Kamps und Lubig aufkaufen und in deren früheren Filialen Picture Stations mit Selbstbedienung aufstellen. – Die Kunden schmecken keinen Unterschied, begrüßen aber Preis und Frische der ausgedruckten Backwaren.
Spiegel online enthüllt, dass der Ilford-Eigner Harman in seinem Heimatland Großbritannien ein illegales Kartell für die Produktion und den Vertrieb von Porridge und verdauungsfördernden Keksen unterhält.
Drei Wochen später tritt, nach anfänglichem Leugnen, der gesamte Vorstand von Nestlé zurück, weil die Enthüllungsplattform GlutenPlag bekannt gemacht hat, dass Nestlé das Impossible Sofortbildprojekt nur gegründet hat, um anderweitig nicht mehr nutzbare chemische Abfälle kostengünstig zu entsorgen. An ein ernsthaftes fotografisches Produkt war dabei nie gedacht worden.
Impossible antwortet mit der Einführung von Jahrgangsfilmen der Reihe “Chardonnay” und benennt sich um vom englischen Impossible in das französische Impossible.
Unter der Marktführerschaft von Tetenal führt die fotochemische Industrie endlich auch offiziell zwei neue Schwarzweißfilmentwicklertypen ein: Neben Feinkorn und Feinstkorn gibt es nun auch Mehrkorn und Vollkorn. (Bisher vertrieben unter Handelsnamen wie Ultrafin liquid oder Ilfotec HC)
Wie gesagt, “biologisch abbaubar” ist nur der Anfang. Das Ende ist furchtbar.
Genau!
Über die Stammesfehden zwischen Canon und Nikon bezüglich der Farbtendenzen ihrer Objektive – Canon völlig verblaut, Nikon unerträglich gelb – berichtet erstmals die Zeitschrift “essen & trinken” und gibt viele praktische Tipps für Blaubeermuffins und Zitronenpudding.
Damit können die dann wenigstens von ihrer grottigen Bildqualität ablenken!
Absolut stark! Thanks a ton,
Absolut stark! Thanks a ton, you’ve made my day!
Digitaldruck vs. Offsetdruck
Wenn Laserline in Berlin mehr “Indigo” und weniger schlampig linearisierte Druckmaschinen einsetzen würde, wäre dem hochwertigen Digitaldruck schon weitergeholfen.
Individualisierbarer Digitaldruck ist schon eine feine Sache – wenn sie denn auch richtig gemacht wird.
Auf in die bessere und kostengünstigere Zukunft…
MfG
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Wissen ist Macht.
[Francis Bacon, 1561 – 1626]