Sir Howard Stringer, „Chairman, CEO and President“ der Sony Corporation, stellte die Pressekonferenz am Vorabend der CES 2011 unter das Motto „Alles in 3D und HD, und vernetzt“:

Sony sieht seine Zukunft in der Vernetzung von bislang noch getrennten Systemen: Internet über das Bravia-Fernsehgerät und das Experia-Mobiltelefon von Sony Ericsson. Hervorgehoben wurden Google TV und der 3net-3D-Kanal, der mit Imax und Discovery zusammen mehr 3D-Inhalte bereitstellen soll. Mit 3D-Kameras aus den Reihen Cyber-shot, Handy-cam und Bloggie will Sony auch die Endverbraucher in die Lage versetzen, 3D-Inhalte selbst zu erzeugen.

Da die Kunden von den Optionen, die 3D bieten soll, bislang noch wenig überzeugt scheinen und die verfügbaren Inhalte in 3D nicht wirklich eindrucksvoll erscheinen, sowie sich der erste Aha-Effekt gelegt hat, spielt auch Sony mit der Möglichkeit, vorhandenen zweidimensionalen Inhalt in 3D aufzubereiten. Zu diesem Zweck präsentierte das japanische Unternehmen unter US-amerikanischer Führung den Prototypen eines Vaio-Notebooks, das einerseits 3D so wiedergeben kann, dass räumliches Sehen ohne Brille möglich ist und mit dem auch 2D-Inhalte in 3D umgerechnet werden können. Einen Zeitplan für die Verfügbarkeit wollte man nicht nennen; im Grunde sollte nur eine Duftmarke gesetzt werden. Es war nur eine Fußnote, die zeigen sollte, dass Sony hier möglicherweise in Zukunft eine Lösung liefern will.

Mit der gezeigten 3D-Videobrille will man auch den mobilen Endverbraucher einfangen, den die Wiedergabe von 3D auf dem Mobiltelefon noch nicht wirklich befriedigt. Howard Stringer bemühte sich, die Vorteile aufzuzeigen, die man darin sieht, dass Sony im Konzern die gesamte Wertschöpfungskette im Unterhaltungsbereich besetzen kann: Vom Filmstudio über Internet-TV, wo man auch mit Time Warner kooperiert, bis zu den Wiedergaberäten mit Blu-ray und TV-Gerät sowie allen mobilen Spielarten.

Dass die umfassende Vernetzung aller Angebote über alle elektronischen Systeme hinweg eine beachtliche Infrastruktur voraussetzt, die unterhalten und bezahlt werden muss und die gewaltige Mengen an elektrischer Energie verbrauchen wird, wurde in der Pressekonferenz nicht erwähnt.

Insgesamt schien Sonys Präsentation wie der Versuch, es dem angebissenen Apfel gleich zu tun, blieb jedoch den Biss schuldig. Im Fotobereich wurden die Alpha-SLR-Kameras immerhin erwähnt, ohne Neues anzukündigen. Das NEX-System war Stringer nicht einmal eine Erwähnung wert.

Da heißt es wohl auf die CP+ zu warten.

(CJ)