Im Herbst des vergangenen Jahres auf der photokina in Köln erstmals vorgestellt, kommt die neue Voigtländer Bessa III nun im Mai 2009 zum zehnjährigen Jubiläum der von Cosina in Japan entwickelten und gefertigten Bessa-Kameras auf den Markt:
Dass sich der Preis für die Kamera auf genau 1999 Euro beläuft, dürfte dabei eher dem aktuellen Wechselkurs des japanischen Yen geschuldet sein als der Erinnerung an das Jahr 1999, mit dem das zweite Leben der Marke Voigtländer Bessa begann.
Die Bessa III 667 Faltkamera greift nach 50 Jahren die Idee einer Rollfilm-Reisekamera wieder auf und setzt sie mit den heute verfügbaren technischen Möglichkeiten um. Die Kamera wurde für die zwei Formate 6×6 und 6×7 ausgelegt. Die Umschaltung erfolgt vor dem Einlegen des Films. Die Kamera verfügt über einen Sucher mit Parallaxen-Ausgleich. Der Sucherrahmen wird bei der Umschaltung des Filmformates automatisch eingespiegelt. Die Bessa III verfügt mit dem 3,5 / 80mm Heliar über ein modernes vergütetes Objektiv. Die Bessa III hat einen elektronisch kontrollierten Verschluss und eine mittenbetonte Belichtungsmessung. Die Kamera bietet darüber hinaus die Umschaltmöglichkeit auf manuellen Betrieb. Im rechten Teil des Suchers wird die eingestellte Verschlusszeit angezeigt.
Durch die Verwendung einer Aluminium-Magnesium-Druckgusslegierung für das Kameragehäuse ist es gelungen, eine kompakte Rollfilm-Kamera mit nur 64 mm Tiefe und 1000 g Gewicht zu entwickeln, die sich hervorragend als Reisekamera eignet.
Siehe auch:
Fujifilm-Prototyp „GF670 Folding“
Fujifilm GF670 Professional kommt
Die Voigtländer Bessa III (und ihre Hintermänner)
Technische Daten Bessa III 667 |
|
Kamera | 6×7 Faltkamera mit gekoppeltem Entfernungsmesser |
Filmformat | 6×7 und 6×6 durch Auswahlschieber; 6×7-Größe: 56×69 mm; 6×6-Größe: 56×56 mm |
Film | 120 oder 220 Rollfilm |
Aufnahmen pro Film | 6×7 cm Format: Rollfilm 120:10 Aufnahmen, Rollfilm 220: 20 Aufnahmen; 6×6 cm Format: Rollfilm 120: 12 Aufnahmen, Rollfilm 220: 24 Aufnahmen |
Objektiv | Heliar 3,5/80 mm, 6 Elemente in 4 Gruppen, Bildwinkel bei 6×7 = 57°, Bildwinkel bei 6×6 = 53° |
Fokussierung | Manuell |
Fokussierbereich | 0,9 m – unendlich |
Sucher | Leuchtrahmen-Messsucher mit automatischem Parallaxenausgleich |
Makro-Ratio | x 0,7 |
Dioptrien-Korrektur | Es kann eine Korrekturlinse eingeschraubt werden (19 mm Gewinde) |
Anzeige im Sucher | LED Belichtungsanzeige, Hilfe bei manueller Einstellung der Belichtung, Zeitautomatik, – Batterie Verbrauchswarnung |
Belichtungsmessung | Silizium-Foto-Diode, mittenbetonte Belichtungsmessung, Blendenpriorität (Zeitautomatik), manuelle Belichtungskorrektur +- 2 EV in 1/3 Blendenstufen |
Filmempfindlichkeit | manuell einstellbar, ISO 25-3200 in 1/3 Blendenstufen |
Filmtransport | Transportrad |
Bildzählwerk | mechanisch, umschaltbar (120/220), Format umschaltbar (6×6, 6×7) |
Energieversorgung | Batterie CR2 (3V Lithium) |
Größe | 178x109x64 mm (geschlossen); 178x109x64x138 mm (geöffnet) |
Gewicht | 1.000 g |
Preis | 1.999,00 Euro |
(CJ)
Leider…
… zehn Jahre zu spät. Die Kamera wäre vielleicht eine Alternative gewesen.
Zu
spät für was?
Ich werde sie mir kaufen. Allerdings bin ich auch ein ausgesprochener Anhänger des 6×9 Formates.
Das Labor um die Ecke entwickelt die Filme sehr gut und schnell. Und der Scanner holt eine phantastische Detailfülle heraus.
Für wen oder was kommt die Kamera also zu spät?
*schlabber*
ein sehr nettes Teil …. schade daß sie keinen AF hat, ich bin leider zum manuellen focussieren nicht (mehr) geeignet.
Bei 50% Herstellkosten vom LP geht der Preis in einer Kleinserienkalkulation in Ordnung, viel mehr würden für den halben Preis auch nicht verkauft da die Zielgruppe sehr klein ist.
anton-art.de
Objektiv am Balgen
Wie gut funktioniert eigentlich die Zentrierung des Objektivs an so einer Faltkamera? Irgendwie sieht das Objektiv am Balgen immer etwas schief aus.
Zentrierung
meint die Anordnung der Linsen innerhalb des Objektivs, genauer gesagt, deren Rotationssymmetrie um die optische Achse. Das kann man auf einem Produktfoto nicht erkennen.
Auf dem mittleren Bild oben, der Aufsicht, sieht das Objektiv als Ganzes perfekt parallel zum Gehäuse und damit zur Filmebene ausgerichtet aus.
2000 Euro?
Und gebrauchte Hasselblads kriegt man auf eBay hinterhergeworfen. Wer braucht da eine neue Bessa zu diesem Kurs?
böse Falle
Für 2000 Euro bekommst Du auch nen gebrauchten Golf. Stell Dir vor, es werden dennoch welche neu verkauft.
Noch besser, es gibt neue Armbanduhren für 20 EUR und gebrauchte für 2000.
Hinterhergeworfen?
Dann würde ich noch zugreifen, denn die Preise ziehen schon seit einigen Monaten an. Für die echten Sahnestücke – gut erhaltene, de facto ungebrauchte Modelle aus Sammlerhand – werden inzwischen auch schon recht stolze Preise bezahlt. Weiters frage ich mich, ob man die Bessa mit ‘ner Hassi vergleichen kann. Da würde ich wohl eher die 7II von Mamiya heranziehen, die es neu etwa für den gleichen Preis gibt. Einziger Minuspunkt bei der Mamiya: Das Plastikgehäuse, das schnell ablutscht und vor Stürzen bewahrt werden sollte. Ansonsten ein fantastisches Teil.
Preis
Mit diesem Preis dürfte die Bessa III wohl chancenlos sein. Die Mamiya 7 II ist in diesem Preissegment die bessere Lösung, zwar etwas größer doch dafür eben Wechselobjektive.
Der Preis wird sich sicher
Der Preis wird sich sicher noch anpassen lassen. 😉 Freue mich sehr auf die Kamera!
Vergleich
Ich setze große Hoffnung auf das Objektiv und die Kompaktheit der Bessa.
Eine Spreizbalgenkamera ist tatsächlich eine Art Spezialanwendung für das möglichst kleine Gepäck. Insofern erscheint es unangemessen, sie mit einer Systemkamera zu vergleichen.
Die Bessa kann man (hoffentlich) noch dabeihaben, wenn man die Mamiya oder die Reflex schon zu Hause läßt.
Gast schrieb:
Mit diesem
[quote=Gast]Mit diesem Preis dürfte die Bessa III wohl chancenlos sein. Die Mamiya 7 II ist in diesem Preissegment die bessere Lösung, zwar etwas größer doch dafür eben Wechselobjektive.[/quote]
Nein, nein, Du hast keine Ahnung. Siehe weiter oben: “Für 2000 Euro bekommst Du auch nen gebrauchten Golf. Stell Dir vor, es werden dennoch welche neu verkauft.”
😀
1.999,00 Euro …waaaat!
1.999,00 Euro,…hallo?? ich weiss ja, dass der japanische YEN gerade hochgehandelt wird, aber das erklaert noch lange nicht so einen Preis. Das hat nix mehr mit Fotografie, sondern nur noch mit Sammelleidenlschaft fuer Luxusgueter zu tun. Also bitte, Voigtlaender/Cosina ist nicht Leica,..da sollte man die Kirche schon im Dorf lasen.
Gruß L.
Nun mal halblang!
Natürlich kostet die Herstellung der Kamera nichts – und die Mitarbeiter von Cosina machen ja auch auf Freiwilligendienst. Den Vertrieb, den übernimmt der liebe Gott, also sind die Kosten hier schon durch die Kirchensteuer abgegolten. Ja, und auch der Händler verzichtet auf die knapp 7,5% Prozent Marge, von der dann – nach Abzug aller Kosten wie Ladenmiete, Personalkosten etc. – bestenfalls ein kümmerlicher Bruchteil als «Gewinn» verbucht werden kann. Doch weil es eben nicht so einfach ist, kommt der zu erwartende Reflex: «Ist zu teuer, geht günstiger!»
Kein Wunder, ist der Lebensmitteldiscounter eine deutsche Erfindung. Aber das Problem beim eigentlichen Übel packen, sich nämlich bei den nächsten Wahlen nicht zwischen Pest und Cholera zu entscheiden, darauf kommt keiner. So fliesst auch weiterhin viel Geld in die Mühlen des überteuerten Beamtentums der Länder, des Bundes und jenes von Brüssel, und vor allem in die nicht enden wollende Aufmöblierung des Ostens, trotz Bevölkerungsrückgang und dem damit einhergehenden Phänomen der «Shrinking Cities». Tja, da fliesst das Geld nun hin…
Kompakt
Hab’s gerade mal mit meiner geliebten Agfa Billy 6,3 verglichen. Die Bessa 667 ist deutlich höher, aber das ist in Ordnung, da sie einen guten Meßsucher bieten wird. Dagegen sind 6,4cm statt 4cm Dicke schon ein Brocken. Trotzdem gibt es zum Dabeihaben nichts kleineres für Rollfilm.
1999,-?
wow! mit 1999,- haette ích nicht gerechnet.
1400,- maximal, 1200,- schoen, und 1000,- preiswert.
aber 2000 – nein danke, bleibt meine mamiya7 single.
Die Kamera ist toll…
..einfach toll.Was haben wir geweint als die Plaubel Makina von der Bildfläche verschwand.
Bessa eine Voigtländer für 1999 Euro (wird sie eh nicht kosten)als gar keine Balgenkamera.
Drehrad statt Aufzugshebel
Drehrad statt Aufzugshebel und die Fokussieung am Objektiv! Das ist Käse und kommt an die Makinas nicht heran.
Taugt nix,
viel zu hohes Auflagemaß und deshalb aufwändig zu konstruierendes Objektiv. Schwer und unhandlich. Einpacken wegwerfen und mit einer E620 beschwingt und leicht auf Tour gehen. Oder mit einer E3-egal auf jeden Fall mit First Mover Olympus. Die haben den Film erfunden das DaCaprio noch gemalt hat!
Ausnahmsweise…
…bzw. genau genommen hat diese Kamera überhaupt kein Auflagemaß – zumindest müßten Sie noch ein Bajonett einzeichnen, denn diese Kamera hat kein Bajonett und damit auch keine Objektiv-Bajonett-Auflage und somit auch kein Auflagemaß – sondern das Objektiv eine Schnittweite.
Wer weit unter Durchschnitt liegt muß eben Trittbrett-fahren. Egal was es ist.
Der “First Mover”…
…soll erst mal “First Brain” machen. Das Auflagemass entspricht jeder anderen MF-Kamera.Egal ob Hassi,Pentax,Bronica usw..Was einen Unbedarften zu so einer Aussage bringt ist minimalstes technisches Verständnis einer Balgenkamera.Mit einer X-Box kennt man sich da sicher besser aus,oder?
Etwas groß und…
…im Vergleich zur Vito IIa auch teuer. Wobei der Preis von damals heute wohl auch Richtung 2.000 Euro streben würde.
Es ist ein klarer Ersatz für die Vito IIa nur eben etwas größer und in der Mittelformat-Ausführung ganz klar unbezwingbar va. wenn man Diafilm nutzt.
Wobei
die Vito den konstruktiven Vorteil besitzt, durch das Scharnier an der Kamerabasis den möglichen Positionierfehler der Objektivachse entlang der kurzen Bildseite aufzuweisen, wo er um den Faktor des Seitenverhältnisses weniger auffällt, als an der langen.
Wenn man sich den Auszug der Bessa anschaut, wäre es aber vielleicht auch nicht anders gegangen, als die Klappe seitlich anzuschlagen.
Wieviel Megapixel???!
Wieviel Megapixel hat das Teil denn eigentlich! Da steht keine Info!!
Hat Filmkorn
feines und weniger feines je nach benutztem Film.
Wiese Megapixel?
Eine Nikon Super Coolscan liefert bei 6×7 rund 100 Megapixel- da kann man schon 0,1 GB reden!
Bessa III – 20 Jahre zu spät
Gute Kamera mit interessanter Technik. Leider kommt sie zwanzig Jahre zu spät. Damals wäre sie
eine gute Alternative zur Plaubel Makina 67 gewesen. Heute sehe ich eine Mittelformatkamera
mit fest verbauter Optik in diesem Preissegment
als nicht mehr konkurenzfähig an.
gp
Preis-Wert-Verhältnis
Wer die Kamera will, wird sie kaufen – zu jedem Preis. Wer sie nicht will, muss sie nicht kaufen – sollte das aber hier nicht jedem kundtun.
Wie wahr!
Ich finde die Kamera super, kann Voigtländer nicht genug Danken für ihren ungebremsten Achronismus! Respekt! Warum interessiert so viele User ob sich ein Produkt durchsetzten wird, ob es sich genug verkaufen wird etc.? Lasst das doch einfach die Sorge der Cosina Verkaufsabteilung sein und freut euch, dass es noch Hersteller gibt, die kleine feine Perlen auf den Markt werfen. Das diese mehr kosten als ein 0815 DSLR in Millionen-Auflage ist ja wohl jedem klar. Jeder der hier gegen solche Produkte wettert löst bei mir nur Kopfschütteln aus. Ich scheine da irgendwie anders zu Funktionieren, mich ziehen alles an, was mich und meine Kentnisse herausfordert. Eine DSLR macht das nicht. Eine solche Kamera schon. Wer hat den heute noch genug Mut, mit einer Filmkamera einen wichtigen Job zu erledingen.
Image und Preisbildung – abenteuerliche Ansichten
Ist schon heiter. Keiner hat die Kamera bisher in der Hand gehabt, niemand weiß, wie gut das Objektiv ist, aber viele “Schnäppchenjäger” hier mosern schon wieder über den Preis.
Nur weil “Voigtländer” draufsteht und Cosina dahintersteht, darf so etwas angeblich nicht teurer sein als 1000 Euro. Es ist zum Heulen, manche denken offensichtlich nicht weiter als bis zur eigenen Nasenspitze…
Wahrscheinlich sind das die gleichen Spezialisten, die klaglos eine völlig überteuerte Panasonic-Knipse kaufen, bloß weil ein LEICA-Button drauf ist.
Image und Preisbildung – abenteuerliche Ansichten
Wie schon gesagt, lieber eine gebrauchte Hasselblad für weniger Geld, als 2000,- Euro für eine “Was ist denn das für ein MÖCHTEGERN”
Guter Kommentar…,
bloß der Seitenhieb auf Panasonic ist daneben, Panasonic baut – vielleicht wirklich dank Leica – sehr gute Kameras, vielleicht sogar die besten, die es derzeit zu kaufen gibt, und die sind absolut nicht zu teuer – im Vergleich zu Leica sogar ein Schnäppchen (s. Lumix LX3 versus Leica D-Lux4…)
[quote=Gast]Ist schon heiter. Keiner hat die Kamera bisher in der Hand gehabt, niemand weiß, wie gut das Objektiv ist, aber viele “Schnäppchenjäger” hier mosern schon wieder über den Preis.
Nur weil “Voigtländer” draufsteht und Cosina dahintersteht, darf so etwas angeblich nicht teurer sein als 1000 Euro. Es ist zum Heulen, manche denken offensichtlich nicht weiter als bis zur eigenen Nasenspitze…
Wahrscheinlich sind das die gleichen Spezialisten, die klaglos eine völlig überteuerte Panasonic-Knipse kaufen, bloß weil ein LEICA-Button drauf ist. [/quote]
Mutig und richtig
sich wieder auf das Bewährte zu besinnen. Da ich derzeit nach einer MF fande, schau ich natürlich hin. Gefällt mir ganz gut was ich sehe. Nur der Preis ist etwas hoch.
Ich meine da muss nichts mehr neues erfunden werden. Die Kamera wird konstruiert, gebaut und sicherlich auch verkauft.
Leider spielt das Geld bei mir ne Rolle. 🙁
Einfach geil!!!
Die Kamera ist der Hammer … hätte ich nicht mein Budget für mein Hobby für die nächste Zeit schon draussen, und wäre ich nicht schon stolzer Besitzer (und Benützer…) einer doch sehr ähnlichen Plaubel Makina 67, würde ich mir sofort eine reinziehen (oder 2…)! An die digitale Fraktion: Stil ist halt Stil, und diesen da hat keine Digi ;-). Und über Vor und Nachteile von Film und Chip streite ich schon lange nicht mehr, sondern benütze einfach beides.