Angesichts der unterdurchschnittlichen Nachfrage senken führende asiatische LCD-Panel-Hersteller massiv ihre Prognosen für das Geschäft mit digitalen Bilderrahmen:
Wie das taiwanesische Branchenportal DigiTimes unter Berufung auf Industriekreise berichtet, sind die Umsatzzahlen für das abgelaufene erste Geschäftsquartal stark zurückgegangen. Nachdem Produzenten wie AU Optronics, Chunghwa Picture Tubes und Innolux Display für 2008 von rund 20 Mio. verkauften digitalen Bilderrahmen ausgegangen waren, rechnet man aufgrund der mehr als schwachen Nachfrage in diesem Segment mittlerweile nur mehr mit zehn bis maximal 15 Mio. Geräten.
„War der Picture-Frame-Markt im sieben-Zoll-Segment 2007 beispielsweise bei Innolux Display noch komplett ausgebucht, hat sich mittlerweile mehr als deutlich gezeigt, dass sich dieser Bereich nicht durchsetzen konnte“, unterstreicht Michael Wöginger, Vorstand der Actron AG, einem deutschen Vertriebshandel für elektronische Bauteile. Laut dem Fachmann sind selbst die nun veranschlagten 15 Mio. Stück für das laufende Geschäftsjahr noch zu hoch. „Diese Zahl halte ich zwar definitiv für realistisch, dennoch würde es mich nicht wundern, wenn diese am Ende des Jahres sogar noch niedriger ausfällt“, fügt Wöginger hinzu. Diese Erwartungen bestätigt auch Chunghwa-Picture-Tubes-Senior-Chief und Vizepräsident Lin. Nach dessen Meinung haben digitale Bilderrahmen bereits 2007 die Erwartungen nicht erfüllt.
So konnte Chunghwa Picture Tubes im Vorjahr nur sieben bis acht Mio. Panels absetzen, obwohl ursprünglich zehn Mio. verkaufte Geräte prognostiziert wurden. Angesichts der in diesem Bereich nur schleppend anlaufenden Konjunktur geht der Insider davon aus, dass die für 2008 gesetzte Gesamtprognose eine „sehr optimistische Hochrechnung“ ist. Trotz der schrumpfenden Aussichten geht Lin jedoch von einem Anziehen der Nachfrage nach Low-Cost-Notebooks, sogenannten Netbooks, aus. Hierbei richtet sich das Interesse der LCD-Panel-Hersteller vor allem auf Mini-Notebooks, die derzeit unter anderem von Asus, Acer, Hewlett-Packard oder auch von Elitegroup Computer Systems hergestellt werden.
Aktuellen Prognosen zufolge soll das Netbook-Segment noch bis Ende des Jahres die Marke von zehn Mio. Stück erreichen. So hat allein Asus unlängst angekündigt, noch im Laufe des Jahres fünf Mio. PCs auszuliefern. Wenn das Angebot für kleine bis mittlere LCD-Panels relativ stabil bleiben sollte, könne sich Lin vorstellen, dass sich die am Markt verfügbaren Kapazitäten sowohl auf digitale Bilderrahmen und portable DVD-Player als auch auf Notebooks verteilen. AU-Optronics-Vizepräsident Paul Peng hingegen zeigt sich zuversichtlicher in Hinblick auf die Absatzzahlen digitaler Bilderrahmen und geht fest davon aus, dass 15 Mio. verkaufte Exemplare am Weltmarkt zu erzielen sind. Trotz der nachlassenden Nachfrage nach digitalen Bilderrahmen werden verstärkt sogenannte „Mobile Internet Devices“ und kleine LCD-Fernsehgeräte diese Situation kompensieren, so Peng.
(pte / Florian Fügemann)
Was für ein Gehirnschwurbel !
“Angesichts der unterdurchschnittlichen Nachfrage ” – ja was wäre denn die “durchschnittliche Nachfrage?” Durchschnitt von was?
Besser ausgedrückt wäre gewesen “weil der von uns -dem Digitalbilderrahmenindustriekonglomerat- selbst herbeigerufene Hype nach diesen Dingern frecherweise einfach ausgeblieben ist” – und genau auf das läuft der restliche Text auch hinaus.
Schön – waren wir uns doch hier bei photoscala regelmäßig einig, daß es sich dabei um “Dinge, die die Welt nicht braucht” handelt, selbst wenn das jeweilige Teil sogar in 3 unterschiedlichen Rahmenfarben erhältlich war.
Schön – daß “der Verbraucher” das auch noch manchmal erkennt und sich nicht immer für ein Heidengeld Waren unterjubeln läßt, die in Massen gefertigt werden aus dem einfachen Grund, weil sie technisch machbar sind.
Vielleicht zeigt das eine gewisse Wende im “Consumer-Electronics” Markt auf – vielleicht legt man mal wieder Wert auf das, was der Kunde eigentlich will – sofern er denn noch mündig genug ist, das überhaupt zu artikulieren.
Erst verweigern die sich die Iren der Marketingbevormundung, jetzt die potentiellen Digitalbilderrahmenkäufer – wir sind auf einem guten Weg!
Find ich einfach nur hintersinnig gut, die Meldung.
Der “mündige” Konsument!?! Dass ich nicht lache!
[quote=Max Rheub]
Schön – daß “der Verbraucher” das auch noch manchmal erkennt und sich nicht immer für ein Heidengeld Waren unterjubeln läßt, die in Massen gefertigt werden aus dem einfachen Grund, weil sie technisch machbar sind.
[/quote]
Ach. Der Verbraucher ist und bleibt einfach nur kreuzdumm. Es hätte nur Apple als erste Firma einen solchen digitalen Bilderrahmen herausbringen müssen und die halbe Consumer-Welt hätte sich drauf gestürzt. Steve Jobs hätte auf einer seiner Key-Notes vollmundig angekündigt, dass der perlweiße Bilderrahmen mit blau leuchtendem Apfel-Logo die gesamte Art, wie die Menschen sich Bilder angucken “revolutionieren” würde und die iJubelpresse hätte das fröhlich nachgeplappert und den digitalen Bildrahmen zum Must-Have-Lifestyle-Objekt erklärt. Dann erst wären die anderen Hersteller in bester Trittbrettfahrer-Manier mit ihren eigenen digitalen Bilderrahmen nachgezogen und die dumme Konsumentenherde wäre voll auf den Hype hereingefallen (genauso wie beim iPod, iPhone & Co.). Der Konsument ist nach wie vor dumm wie Stroh; man muss die Produkte nur “idiotengerecht” an den Kunden bringen…
Ein bisschen Megapixel-Wahn wäre hier mal angebracht.
Kein Wunder, bei der Bildqualität der meisten aktuellen Rahmen, dass keiner die grobpixeligen Streuselkuchen haben will*.
Vielleicht sollten Hersteller und Anbieter mal auf Qualität statt Stückzahl gucken. Ein bisschen “Pixelwahn” bei LCD-Monitoren aller Art wäre nicht schlecht.
Ordentliche HDTV-Qualität im handlichen Format samt schnellem Pozessor für zügigen Bildwechsel, im großen Format mit schmalem Rahmen (und nicht viel Rahmen mit Briefmarken-Display) für den Schreibtisch oder zum an die Wand hängen und – das zu einem bezahlbaren Preis, dann würden die Stückzahlen auch stimmen und ein Anfang wäre gemacht.
Dann könnte das “neue Sehen” ein Erfolg werden, auch wenn ein paar Ewig-Gestrige weiterhin lieber vor dem Bildergucken ihre Schuhkartons und Falschgold-bedruckten Alben abstauben – obwohl, zugegeben, viele Bilder sind im Schuhkarton besser aufgehoben als in der öffentlichen Präsentation (z.B. die von DDD, wenn er auch so fotografiert, wir er schreibt).
*) P.S.: Vielleicht ist die ganze Meldung ja auch zu schön um wahr zu sein. In einer aktuellen Meldung des “Photoindustrieverbandes” heisst es:
Aber auch die Präsentation der digitalen Aufnahmen über digitale Bilderrahmen liegt bei den Verbrauchern voll im Trend. Diese haben sich zu besonderen Verkaufsrennern mit exorbitanten Zuwachsraten entwickelt. So lag der Umsatz in Europa mit digitalen Bilderrahmen in 2006 noch bei 45 Millionen Euro. In 2007 wurde laut Photoindustrie-Verband und GfK bereits ein Umsatzvolumen von über 100 Millionen Euro erreicht.
Watt nu?
Chinesisch für Dummies
[quote=Rumpelstilzken]obwohl, zugegeben, viele Bilder sind im Schuhkarton besser aufgehoben als in der öffentlichen Präsentation (z.B. die von DDD, wenn er auch so fotografiert, wir er schreibt).
[/quote]
wen wunderts ?
bei den Preisen die da für Mini Bildschirmchen verlangt werden während zwei Regale weiter der LCD TV für 50,- bis 100,- € mehr steht und in der Computerabteilung 19 Zöller billiger verkauft werden, braucht sich keiner wundern das die oft auch noch hässlichen Displays mit teils auch noch unterirdischer Bildqualität keiner haben will !
Gruß Björn