DxO Labs und MagnaChip haben einen Bildsensor (3,2 Megapixel) für Kamerahandys angekündigt, der ohne (mechanischen) Autofokus autofokussieren will und dabei auch gleich die Schärfentiefe optimiert:
Wie DxO Labs und MagnaChip Semiconductor anlässlich der 3GSM 2007 melden, haben die beiden Firmen in Zusammenarbeit einen voll integrierten erweiterten Schärfentiefe-Bildsensor entwickelt. Der 1/3.2-Zoll CMOS-Sensor MC531EA mit 3,2 Megapixeln Auflösung hat einen festen Autofokus und ist für Kamerahandys gedacht.
Der MC531EA soll preiswerter und stromsparender als vergleichbare Lösungen sein und herausragende Bildqualität für High-End-Kamerahandys bieten. (Im Bild der HV7171SP, von dem wir einfach mal annehmen, dass er ganz ähnlich aussieht – vom MC531EA konnten wir keine Abbildung auftreiben.)
In Verbindung mit der DxO-Software Digital Optics Digital Auto-Focus (DAF) und einem ARM7TDMI-Kern soll sich der Sensor ohne Motoren fokussieren lassen und die Extended Depth-of-Field Priority (EDoF; erweiterte Schärfentiefepriorität) ersetzt nach Anbieterangaben ein mechanisches Autofokussystem vollständig.
Die neue Generation von SoC-Sensoren (system on a chip) bietet damit laut DxO komplette Autofokus-Funktionalität ohne dazu Motoren oder irgendwelche bewegten Teile zu benötigen. Die ersten Musterchips sind laut DxO Labs und MagnaChip fertiggestellt.
Ein abschließendes Zitat aus der (englischen) Pressemeldung: … diese neue Generation von MagnaChip-SoC-Sensoren bietet volle Autofokus-Funktionalität ohne jeglichen Motor oder bewegte Teile, so dass ein Kameramodul mit feststehender Optik Fotos machen kann, die vom Vorder- bis zum Hintergrund scharf sind.
Was wir, bis wir es eventuell besser wissen, einfach mal als simplen (wiewohl softwaretechnisch angeschärften) Fixfokus interpretieren.
(thoMas)
Fixfokus und …..?
Wenn man das eine Feature mit “Fixfokus übersetzt, wird sich das andere ans “Pinhole” anlehnen …
Sehr interessant…
[quote=Rumpelstilzken]
So macht’s die Konkurrenz von Omnivision.[/quote]
Interessant. Hier noch ein anderer Artikel zu diesem Thema:
Viele Grüße,
Matthias Paul
Fixfokus?
Hört sich spannend an, wenn es sich nicht um einen, in welcher Art auch immer, Fixfocus handelt.
Schliesst die Meldung eine AF ala Contax AX aus?
Oder ist es eine FluidFocus-Linse?
Kein Fixfokus
sondern eine flexible Linse. Ist, soweit ich mich erinnere, von den Kollegen von der ct´ schon vor längerer Zeit als Technologieentwicklung beschrieben worden. Ein insgesamt sehr interessanter Ansatz für Linsensysteme in Minimalbauweise als komplett verkapselte Einheit. Das Linsensystem, wenn ich mich recht erinnere, wird durch eine angelegte Spannung so gebogen, dass der Fokus eingestellt wird, jedoch ohne mechanische Komponenten und blitzschnell. Soll vorerst vor allem bei Handycams eingesetzt werden. Rein grundsätzlich ist das aber schon auch für handlich gebaute Kameras ein sehr gute Sache. Man darf gespannt sein, was da noch kommt.
Gut Klick!
Leider nein.
Nix Flüssiglinse – das dauert sicher noch etwas bis zur Serienreife.
Auf “http://www.digitimes.com/news/a20070209PR202.html” heisst es:
…DxO Digital Optics DAF EDoF Priority provides a uniformly sharp image from the foreground to the background.
Also in erster Linie eine Softwarelösung für “unendliche” Tiefenschärfe, vielleicht eine Art Dekonvolution. Möglich, dass die Hardware dazu zusätzliche Daten liefert (irgendwie über ein “gesplittetes” Bild oder so?).
Lichtfeldfotografie mit plenoptischer Kamera
Es dürfte sich dabei weder um einen Fixfokus (im klassischen Sinne) noch um eine Flüssiglinse, sondern um eine der ersten, wenn nicht /die/ erste kommerzielle Anwendung der sog. Lichtfeld-Fotografie mittels plenoptischer Kamera handeln, zu der es in den letzten Jahren sehr interessante und IMHO zukunftsträchtige Forschungsergebnisse gab:
http://graphics.stanford.edu/papers/lfcamera/ (Light-Field Photography with Plenoptic Camera, Overview)
http://graphics.stanford.edu/papers/lfcamera/lfcamera-600dpi.pdf (Plenoptic Camera, Technical Report)
http://graphics.stanford.edu/papers/fourierphoto/ (Fourier Slice Photography, Overview)
http://graphics.stanford.edu/papers/fourierphoto/fourierphoto-600dpi.pdf (Fourier Slice Photography, Paper)
http://graphics.stanford.edu/papers/lfcamera/faq.html (FAQ)
Ein paar Threads im Minolta-Forum zu dieser Technologie:
http://www.minolta-forum.de/forum/index.php?showtopic=9884
http://www.minolta-forum.de/forum/index.php?showtopic=12702&view=findpost&p=151807
Matthias Paul
Versuch einer Interpretation
Wenn ich das jetzt richtig verstanden habe, ist der Zugewinn an Tiefenschärfe dabei in JEDEM Falle mit einem Verlust an Auflösung verbunden – wohl kaum so extrem, wie bei den ersten Vorführmodellen (Faktor 160 bezüglich “effektiver Pixel), aber doch. Der 3,2MP-Chip wird dann wohl eher in der Klasse von 1MP-Chips mitspielen; für Handybilder natürlich trotzdem leicht ausreichend.
Insoferne dürfte es sich um eine reine “cost-cutting” Technologie handeln, weil Pixel eben deutlich billiger sind als Motoren und Mechanik.
Eine evtl. mit diesem Prinzip verwirklichte “nachträgliche” Fokussierung am fertigen Bild würde natürlich auch den Spieltrieb enorm reizen.
?
1/3,2″, das ergibt für einen KB-Bildwinkel entprechend 35mm dann eine reale Brennweite von so um die 6mm. Dazu dann noch eine Appertur so um die 3.5.
Das ganze Gelaber da oben ist reinstes Marketing geschawfel, das Gerede darunter wildeste Spekulation.
Das Ding ist eine reine Fix-Fokus Konstruktion die mit viel BLaBlaBla versucht irgendwas zu sein was technisch eh nicht geht.
Mit anderen Worten, das Ding kann aufgrund seiner Abmessungen und den Brennweiten (=Abbildungsmasstab =Tiefenschärfenausdehnung) gar nicht anders als von vorne bis hinten scharf zu sein.
Interessant ist allerdings, zu welchen wilden Spekulationen so ein Teil Anlass gibt, wenn es nur mit ordentlichem Marketing Gebrabel überzogen ist anstatt es einfach beim realen Namen zu nennen.