… sowie deren Besitzer das Zeitliche segnen. Zu diesem makabren Schluss kommt, wer sich die neuesten Zahlen des Statistischen Bundesamtes ansieht – die so neu wieder auch nicht sind, beziehen sie sich doch auf Anfang 2006:
Wie das Statistische Bundesamt heute in einer Pressemitteilung unter dem Titel 23% der Haushalte besitzen einen MP3-Player, 59% ein DVD-Gerät mitteilt, besaßen Anfang 2006 (Stand 1.1.2006) 42% der privaten Haushalte eine Digitalkamera.
In der Altersgruppe bis 55 Jahre allerdings besaßen vor gut einem Jahr mehr als die Hälfte eine Digitalkamera (Fotoapparat digital) – bei den über 70jährigen jedoch weniger als ein Sechstel. Heute, mehr als ein Jahr später, düfte das Verhältnis noch drastischer ausfallen.
(thoMas)
Hä?
“bei den über 70jährigen jedoch weniger als ein Sechstel. Heute, mehr als ein Jahr später, düfte das Verhältnis noch drastischer ausfallen.”
Nix verstehn! Was soll das heißen?
Werden immer weniger Digitalkamera-Besitzer 70 Jahre alt? Immerhin hat rund jeder 3. der 55-69-Jährigen eine Digitalkamera.
Oder rafft es Digitalfotografen eher dahin als ihre Kameras?
Außerdem hat’s meinen Vater derbröselt, seine Analog-Kameras habe ich geerbt, die leben immer noch, und zu dem ganzen Thema “analog” steht eh’ gar nix in der Original-Meldung.
Provokant aber im Kern richtig
Nun der Titel ist etwas provokant. Ganz verkehrt ist er aber nicht.
1. Aus der Gesamtheit aller Haushalte haben 42 Prozent eine Digitalkamera.
2. Bei den Vor-Senioren-Haushalten, nämlich denen mit einem Haushaltsvorstand unter 55 Lebensjahren, sind es deutlich über 50 Prozent.
3. Bei den Senioren-Haushalten (genauer, bei den betagten/ hochbetaten Haushalten) nur so um ein Sechstel (ca. 17 Prozent).
Die 42 Prozent für die Gesamthaushalte resultieren also aus einem hohen Wert bei den “jüngeren” Haushalten und einem deutlich niedrigeren Wert bei den besonders alten Haushalten. Je weiter die Zahl der alten Haushalte abnimmt (i. d. R. durch das Versterben der Hauhaltsmitglieder), desto höher fällt der prozentuale Gesamtwert aller Haushalte mit Digitalkamera aus. Wenn man nun unterstellt, dass auch in Senioren-Haushalten Kameras vorhanden sind (was nicht besonders spekulativ ist), dann müssen diese folglich analoge Kameras sein.
Oder noch einfacher: Wenn die heutigen Senioren nicht mehr sind, wird es signifikant weniger Haushalte geben, die noch (vieleicht und gelegentlich) analog fotografieren.
Neu ist die Erkenntnis allerdings nicht. Der Markt ist der beste Indikator für Präferenzen der Haushalte bei der Wahl zwischen analog und digital. Einen Markt für analoge Kameras gibt es in Nordamerika, Europa und den entwickelten Ländern Asiens praktisch nicht mehr. In den Schwellenländern und der dritten Welt hat es ihn ohnehin nie gegeben. Folglich nimmt (auch global) die Zahl der Haushalte mit analogen Kameras immer weiter ab. Die Zahl der Haushalte, die eine analoge Kamera hat, diese aber nicht mehr benutzt, dürfte mittlerweile ebenfalls recht groß sein und wird weiter wachsen. Alle Hersteller von Kameras und Fotomaterialien wissen das und stellen sich darauf ein (oder melden Insolvenz an). Bis der letzte Film in einem entwickelten Industriestaat an einen privaten Normalverbraucher verkauf wird, dürfen aber noch einige Jahre vergehen. Grund zur Panik gibt es also noch nicht.
Abwarten!
Der Markt ist derzeit bestimmt durch die Hype bei den Digis. Aber wie alles, was modisch ist, wird auch diese Welle wieder abklingen. Dann wird sich eine differenziertere Sicht auf die Möglichkeiten breit machen und der Film hat noch längst nicht alle Möglichkeiten ausgespielt. Bei den unendlich vielen Filmkameras ist es eigentlich ein Wunder, dass bei den Schlaubergern der Herstellerzunft nicht schon einige darüber brüten, was man damit noch anfangen kann. Zielpunkt muss es sein, die Möglichkeiten des Films mit den digitalen Errungenschaften zu verbinden, bei gleicher oder höherwertigeren Ergebnissen und ähnlich-komfortablem Handling. Konvergenz jenseits der bekannten Verarbeitungsschiene, für Fotofreaks, die die analogen Eigenschaften schätzen, aber das digitale Medium nicht missen wollen. Der erste der es schafft, hier plausibles Equipment anzubieten, ist der Winner.
Na denn… Gut Klick!
Interesse an analogen Kameras
[quote=Gast]Natürlich gibt es einen Gebrauchtmarkt für analoge Kameras. Die drastisch fallenden Preise signalisieren aber, dass Nachfrager nur dann bereit sind, diese Kameras zu kaufen, wenn sie dafür nur minimale Kaufkraft aufwenden müssen.[/quote]
Und niemand wird gezwungen, sich eine gebrauchte analoge Kamera zu kaufen. Wer das tut, will auch mit dieser Kamera fotografieren. Die regen Umsätze auf dem Gebrauchtmarkt zeigen somit schon, dass es ein Interesse an der Nutzung analoger Kameras gibt. Und dieses Interesse geht zur Zeit eben stark zu Lasten des Neuverkaufs.
Ich muss meine Aussage ergänzen:
Über viele Aussagen kann man wirklich nur schmunzeln. Es gibt ziemlich viele hier, die die Marktwirtschaft nicht verstanden haben.
puups
[quote=Rumpelstilzken]Das einzige was Letztendes zählt, sind Umsatz & Profit.
Und der wird digital gemacht, ganz einfach, weil die Vorteile (sofortige Erfolgskontrolle, Verfügbarkeit und Kommunikationsmöglichkeit mittels diverser Medien) für die Masse der Verbraucher überzeugend sind.
[/quote]
Und was hat das letzten Endes (!) mit Photographieren zu tun?
Neue analoge Kameras
[quote=Rumpelstilzken]
P.S.: Statt “neue analoge Kameras” müsste es oben wohl richtiger heißen “noch analoge Kameras”[/quote]
Die Hersteller, die analoge Kameras produzieren, machen dies aufgrund der Nachfrage nach diesen Kameras, und nicht aus Jux und Dollerei. Und Hersteller wie Nikon, Fuji, Franke&Heidecke, Sinar, Leica und Zeiss Ikon / Cosina haben haben in den letzten Jahren trotz des digitalen Hypes neu entwickelte Kameras auf den Markt gebracht. Die werden sich das gut überlegt haben. Idioten, die keine Ahnung vom Markt haben, sind das nämlich nicht.
Mehr Gedanken mache ich mir um einige Hersteller digitaler SLRs. Denn ob Anbieter wie Sigma, Fuji, Olympus, Sony oder Pentax gegen die großen zwei werden bestehen können, ist alles andere als sicher. Diese genannten Hersteller verfügen nur über sehr geringe Marktanteile. Sie haben sich noch nicht wirklich sicher im Markt etablieren können. Ob ihnen das gelingen wird? Ich würde es mir aber jetzt dreimal überlegen, beispielsweise eine Sigma zu kaufen, wo es doch fraglich ist, ob das System Zukunft hat.
Durchaus möglich, dass von diesen Kandidaten noch der eine oder andere dem Beispiel von Kodak, Kyocera/Contax und Minolta folgen wird und diesen Markt verlässt.
Mit Unsicherheit und Marktaustritten kann auch der Nutzer einer digitalen Kamera konfrontiert sein.
Gebrauchte digitale Kameras
[quote=Gast]Was bringt eine z. B. Canon EOS 3 oder Nikon F90x heute noch? Fast nichts.
[/quote]
Sie bringen im Vergleich zu früher wenig, keine Frage. Aber eine halbwegs gepflegte EOS 3 oder F90X bekomme ich dennoch jederzeit verkauft. Im Gegensatz zu einer gebrauchten digitalen Spiegelreflex. Beim Versuch meine tadellose EOS 10D zu verkaufen, musste ich recht ernüchternde Erfahrungen machen. Gebrauchte Digitalkameras sind ähnlich wie gebrauchte Computer extrem schwer bzw. gar nicht verkäuflich. Irgendwie auch verständlich, niemand zahlt gern Geld für den Elektronikschrott von morgen.
Ein Käufer einer EOS 3 aber weiß, dass er mit dieser Kamera noch für viele Jahre qualitativ up to date ist. Durch die Weiterentwicklungen in der Filmtechnologie steigt die Bildqualität seiner Kamera über die Jahre sogar noch an (in den letzten eineinhalb Jahren hat es allein 15 (!) neue Filme auf dem Markt gegeben, weitere Neuheiten sind für dieses Jahr angekündigt. Kodak, Fuji, Ilford, Agfa-Gevaert und Filmotec arbeiten intensiv an der Weiterentwicklung des Films).
Überflüssige Meldung
Diese Meldung ist so überflüssig wie eine dritte Schulter….
1. In Deutschland verfügen immer noch mehr Haushalte über eine (bzw. mehrere) analoge Kameras als über digitale Kameras.
2. In anderen Ländern sind analoge Kameras noch viel stärker in Verwendung als hierzulande. Viele Hersteller bauen z.B. Modelle speziell für den asiatischen Markt (Nikon, Fuji, einige der chinesischen Hersteller etc.).
3. Weltweit sind lt. PMA über eine Mrd. analoger Kameras im Umlauf.
4. 2005 wurden weltweit über 22 Mio. analoge Kameras neu verkauft.
5. Der Kauf von analogen Kameras geht bei uns heute verstärkt über ebay und weniger über die Neuverkäufe. Die Umsätze bei ebay zeigen jedoch sehr deutlich, dass die Nachfrage vorhanden ist. Angesichts der derzeit sehr günstigen Preise für wenig gebrauchte analoge Kameras kaufen heutzutage mehr Nutzer gebrauchtes Equipment als das früher der Fall gewesen ist, eben zu Lasten der Neuverkäufe.
6. Analoge Kameras halten überaus lange. Mein Vater hat mir seine Kamera aus den fünfziger Jahren geschenkt. Sie funktioniert noch einwandfrei, und dank guter Optik und den hervorragenden modernen Filmen ist die Bildqualität ganz ausgezeichnet. Besser als die vieler aktueller Digitalkameras. Für viele Digicams wird man wohl in einigen Jahren keine passenden Akkus oder Speicherkarten mehr bekommen, weil es z.B. wieder andere Speichermedien gibt. Die Kamera meines Vaters und somit jede andere gute analoge Kamera ist wahrscheinlich zukunftssicherer als vieles digitale, was derzeit so verkauft wird.
…überflüssiger Beitrag,
…überflüssiger Beitrag, der aber in dieser Form und Diktion nicht fehlen durfte
smile
Ja, ja …
da hat wieder einer die Marktwirtschaft nicht verstanden. Natürlich gibt es einen Gebrauchtmarkt für analoge Kameras. Die drastisch fallenden Preise signalisieren aber, dass Nachfrager nur dann bereit sind, diese Kameras zu kaufen, wenn sie dafür nur minimale Kaufkraft aufwenden müssen. Was bringt eine z. B. Canon EOS 3 oder Nikon F90x heute noch? Fast nichts.
Das ist umso bemerkenswerter wenn man bedenkt, dass massiv gesunkene Verkaufszahlen bei analogen Neukameras (wie war der Absatz 2006?) zu einer Verknappung des Angebots und steigende Gebrauchtpeise führen müsste, wenn die Nachfrage mindestens konstant bleiben würde. Wenn das Angebot gebrauchter analoger Kameras aber steigt – vermutlich, weil die bisherigen Eigentümer gute Gründe haben, ihre Kameras zu verkaufen – und die Nachfrage konstant bleibt, dann fallen die Preise. Ein klassischer Käufermarkt, auch Angebotsüberhang genannt. Ganz einfach: das Angebot übersteigt die Nachfrage. Genau das haben wir zur Zeit.
Das es wunderschöne analoge Kameras gibt, steht dabei garnicht zur Diskussion. Man muss es auch nicht anzweifeln. Es ist einfach ohne Bedeutung, weil die absolut überwiegende Mehrheit der Marktteilnehmer diesem Aspekt bei der Kaufentscheidung keine Bedeutung beimisst. Wahrscheinlich, weil ihnen andere Aspekte (die analoge Kameras nicht bieten) wichtiger sind. Es hilft nichts, der Markt ist gnadenlos. Er kennt keine Emotionen, keine Tradition, keine lieben Gewohnheiten, allerdings auch keinen Fundamentalismus.
Zeigt diese Statistik nicht
Zeigt diese Statistik nicht auch einen weiteren kausalen Zusammenhang: wer heute noch analog photographiert, der altert schneller und stirbt früher!
Gruß
Helmut
danke!
jetzt ist es mir endlich klar, was thoMAS gemeint hat.
Für die,
[quote=Gast]Zeigt diese Statistik nicht auch einen weiteren kausalen Zusammenhang: wer heute noch analog photographiert, der altert schneller und stirbt früher![/quote]
Nullchecker ist das ein brauchbarer Zusammenhang.
Gut Klick!
Sehr große Auswahl neuer analoger Kameras
Folgende Hersteller produzieren neue analoge Kameras:
Canon
Nikon
Leica
Cosina (einschl. Zeiss Ikon und Voigtländer)
Franke&Heidecke
Hasselblad
Mamiya
Fuji
Olympus
Sinar
Arca Swiss
Alpa
Linhof
Noblex
Gilde
Fotoman
Minox
Horseman
Shen-Hao
Seagull
Great Wall
KMZ
Lomo
Holga
Zavod Arsenal
Gaoersi
Phenix
Der Käufer neuer analoger Kameras hat eine riesengroße Auswahl, von der 8×11 Kleinstbildkamera bis zur 18×24 Großformatkamera, von der KB-Kompakt bis zur MF-Panoramakamera, alles da. Die System- und Formatauswahl ist deutlich größer als im digitalen Bereich.
Die Zahl der jährlich neu produzierten analogen Kameras (mehrere Millionen) übersteigt die Zahl der defekten und nicht mehr verwendbaren Kameras deutlich.
Und über den in der ursprünglichen Meldung abgeleiteten angeblichen Zusammenhang kann ein Statistiker nur den Kopf schütteln.
Tja,
das sind dann wohl die knallharten Fakten.
Besten Dank für diese Aussage. Da werden jetzt wohl einige ein wenig nüchtern werden müssen.
Gut Klick!
Namen sind Schall & Rauch
Das einzige was Letztendes zählt, sind Umsatz & Profit.
Und der wird digital gemacht, ganz einfach, weil die Vorteile (sofortige Erfolgskontrolle, Verfügbarkeit und Kommunikationsmöglichkeit mittels diverser Medien) für die Masse der Verbraucher überzeugend sind.
So isses nun mal, egal, wie groß meine Leica-Sammlung ist.
P.S.: Statt “neue analoge Kameras” müsste es oben wohl richtiger heißen “noch analoge Kameras”
Ach ja
Hallo , möchte nun gerne auch mal meinen Senf dazugeben. Die Meldung ansich interessiert mich zwar nicht die Bohne, möchte aber mal grundsätzlich mal was zu solchen Berichten sagen.
Es sollte mal die Frage gestellt werden, woher es kommt das gerade die Analogphotographie von den Digitalknipsern ( oh sorry, war das zu hart? Hab bloss noch nie ein Bild gesehen, das mit diesen angeblich so irren Kamereras gemacht wurde ) auf eine , man kann schon fast sagen niederträchtige Art und Weise diffamiert wird.
Es ist nicht jeder der analog photographiert ein Idiot, über 70 oder sonst wie rückständig.
Mir kommt es bald so vor ( Vorsicht Polemik ), das unsere Digitalfreunde hier schon fast einen Minderwertigkeitskomplex entwickelt haben.
Rührt daher das Sie , um möglichst nicht unmodern zu wirken ihre Analogkameras verscherbelt haben, sich dafür für 2000 Euro aufwärts, oder anderes Beispiel für 100 Euro im Baumarkt eine Digitalkamera zugelegt haben, und jetzt leider auch keine besseren Fotos machen.
Hmmm woher kommt das bloss, denken Sie, aber würden nie zugeben , das der eine Vorteil das Foto sofort zu sehen ziemlicher Käse ist.
Ja mein lieber Schwan , wenn ich ein Photo mit meiner Kamera mache weiss ich doch obs was geworden ist oder obs ich verhaut habe.
Schön oder.
Ich plädiere dafür, jeder kann machen was er will, aber es muss nicht sein, die Analogphotographie auf eine solche Weise niederzumachen.
Grosse Photographen haben Ihre Photos Analog gemacht, soll das jetzt alles Schrott sein ?
Alles entwickelt sich weiter, das ist auch richtig so, aber jetzt hämisch grinsen, das ist wirklich das letzte.
Und wer wirklich ehrlich ist, so ganz das wahre ist es noch nicht oder ? ( jetzt grins ich mal)
Nichts für ungut
I’m your Hoochie Coochie Man
Käse?
“Hmmm woher kommt das bloss, denken Sie, aber würden nie zugeben , das der eine Vorteil das Foto sofort zu sehen ziemlicher Käse ist.”
Für einen Profi sicher kein “Käse”. Für einen Knipser mag es prickelnd sein, nach zwei oder drei Tagen seine Prints vom Negativ beim Händler abzuholen und den armen Verkäufer wegen seiner “Fehlschüsse” zu belabern. Oder die einige Tage später eintreffenden Diastreifen wegen “Telegrafendrähten” zu reklamieren, obwohl die Filmandruckandruckplatte absolut versaut war. Respekt vor Analogfotografen, die früher und noch heute den gesamten analogen “Workflow”( darf man dieses Wort in diesem Zusammenhang überhaupt verwenden? :-)) verstanden und verstehen. Waren damals wenige und heute erst recht eine für die Fotoindustrie unerhebliche kleine Minderheit. Und was die aktuellen großen Fotografen betrifft – da ist Digital längst akzeptiert. Und zwar aufgrund der von Stilzken genannten Vorteile. Die weiter oben erstellte Liste analoger Kameramarken betrifft etwa zur Hälfte Auslaufmodelle, weitere befriedigen Sammler und zwar auch noch regional begrenzt ohne vernünftigen Vertrieb. Bitte diesbezüglich mal bei CIPA nachsehen.
was war Ziel des Beitrags? manipulieren mit Statistiken?
Der Beitrag zeigt mal wieder sehr schön, wie man mit Statistik versucht, die Leute und den Markt zu manipulieren, indem man die Aussagen der Statistik so zurechtbiegt, wie es den Auftraggebern paßt.
Merke:
wenn 42 Prozent eine Digitalkamera haben, heißt das noch lange nicht, daß sie keine analoge Kamera besitzen.
Wenn der Besitzer einer analogen Kamera in die ewigen Laborgründe eingeht, heißt das noch lange nicht, daß seine Kamera ihm folgt.
Fakt ist, daß die analoge Fotografie im Bereich der Gelegenheitsknipser auf dem Rückzug ist, jedoch nach wie vor vorhanden ist.
Im Bereich der ernsthaften Amateure mit semiprofessionellem Equipment und im Bereich der professionellen Fotografie ist die analoge Fotografie schon aus Gründen der unzureichenden Qualität digitaler Aufnahmen nicht wegzudenken, teilweise sogar wieder mit steigenden Verkaufszahlen.
Im Bereich der Dokumentation bzw. der Langzeitarchivierung kann die digitale Fotografie nicht mal ansatzweise mitreden, denn es gibt keine gsicherten Verfahren und Standards, die einen Erhalt digitaler Bilder für die nächsten 300 Jahre garantieren. Die EU beginnt gerade, solche Standards mit entsprechenden Gremien auszuarbeiten. Ein nach Museumsstandard angefertigter SW-Baryt-Abzug hat dagegen problemlos eine Lebenserwartung von 500 Jahren…
Und wo ist Ihr 300 Jahre alter Diafilm?
[quote=Gast]… es gibt keine gsicherten Verfahren und Standards, die einen Erhalt digitaler Bilder für die nächsten 300 Jahre garantieren.[/quote]
Die Dia-Filme brauchten in meiner Familie keine 30 Jahre, um je nach Marke diverse Farbstiche zu entwickeln.
[quote=Gast]Ein nach Museumsstandard angefertigter SW-Baryt-Abzug hat dagegen problemlos eine Lebenserwartung von 500 Jahren.[/quote]
ja, ja, weil das alles so problemlos ist, betreiben die Museen auch nur ein klein bißchen Aufwand mit Klimatisierung und so. Aber da Sie das ja 500 Jahre lang beobachtet haben, wissen Sie sicher besser Bescheid als die Dummies von der Digi-Front.
Analog ist am Ende
Lustig – sich mal so viele verschieden Meinungen zu einer Tatsache durch zu lesen – Analog ist am Ende – die Zukunft bzw. Gegenwart ist digital – zumindest im Profibereich. Alle Analogfans kann ich zwar verstehen aber es ist mehr einen Liebhaberei…
Also viel Spaß beim Filmwechseln (nach 36 Bildern), Scannen, Weißabgleich (gibt es Filme in RAW? ;-)), Laborrechnungen zahlen…..
Analog hat Bestand
[quote=Gast]…..die Zukunft bzw. Gegenwart ist digital – zumindest im Profibereich. …[/quote]
So pauschal ist das Unsinn. Nach Markterhebungen des dt. Photoindustrieverbandes und Kodaks wollen über 50 % der Profis auch in Zukunft Film verwenden (z.T. parallel zu digital). Nicht umsonst bringen die Filmhersteller laufend verbesserte Filme auf den Markt, insbesondere im Professional-Bereich. In einigen Bereichen der professionellen Fotografie ist sogar ein leichter Trend zurück zum Film zu beobachten.