Nikon arbeitet offenbar an einer Kamera, die mit einem gebogenen Sensor ausgestattet ist. Das legt ein Patent nahe, das Nikon dieser Tage in Japan veröffentlicht hat. Es beschreibt ein Weitwinkelobjektiv für eine Kamera mit „curved sensor“. Könnte die von Nikon kürzlich in Aussicht gestellte professionelle Spiegellose also mit einem gebogenen Sensor ausgestattet sein?
Nikon hat unter der Nummer P2017-125904A letzte Woche in Japan ein Patent veröffentlicht, das ein Weitwinkelobjektiv für eine Kamera mit gebogenem Sensor beschreibt. Gerade bei Weitwinkelobjektiven bietet ein konkav geformter Sensor eine Reihe von Vorteilen: Da auch die Randstrahlen möglichst rechtwinklig einfallen, wird Vignettierung und Schärfeverlust an den Bildrändern verhindert oder wenigstens reduziert. Zudem ermöglicht es ein gebogener Sensor, die Objektive kleiner oder lichtstärker auszuführen.
Skizze aus der Patentschrift, die den Vorteil eines gekrümmten Bildsensors illustriert.
Das schießen jetzt sofort die Spekulationen ins Kraut, Nikon könnte die kürzlich versprochene professionelle Spiegellose mit einem gebogenen Sensor ausstatteten. Das ist eher unwahrscheinlich, denn ein Sensors lässt sich nur für eine Brennweite optimal krümmen. Falls Nikon überhaupt auf Grundlage des jetzt veröffentlichten Patents eine Kamera entwickeln sollte, wäre es allenfalls eine Edel-Kompakte à la Sony RX1R.
Auch wenn Illustrationen in Patentschriften immer sehr allgemein gehalten sind: Nikon scheint das jetzt patentierte Objektiv und die Kamera mit gebogenem Sensor als Einheit zu sehen.
Nun, man könnte schon unterschiedliche Objektive für einen gebogenen Sensor bauen – aber das wären dann zwangsweise alles Retrofokus-Konstruktionen, deren Auslegung den Bildwinkel der Aufnahmeoptik auf die Biegung des Sensors hin trimmt.
Macht das die optische Konstruktion wirklich einfacher? Die Fläche ist doch nichtsphärisch. Und die Herstellung des Sensors, wie sehen da die Wafer aus? Also ich weiß' nicht recht…
1. Nikon kauft Sensoren zu, produziert keine (Sony hat auch ein Patent über fünf s Obi für einen gekrümmten Mittelformatsensor veröffentlicht)
2. ein gekrümmter Sensor heißt zwangsläufig, dass alle bisherigen Obis unbrauchbar sind, oder will man da einen Krümmungsadapter anflanschen??
3. Gekrümmte Sensoren brauchen min. noch 5, eher 10 Jahre bis sie wirtschaftlich herstellbar wären.
4. Interessanter sind da Patente für ein 4/400 und ein 4/500 für mFt von Olympus. Diese "ungekrümmten" Obis könnte es in 2-3 Jahren geben.
Der gebogene Sensor schwirrt schon längere Zeit im Netz herum. Bei dem dargestellten Sensor müßten die Objektive darauf gerechnet sein. Ist der Sensor nicht starr gebogen, sondern wäre biegsam in allen Richtungen (für alle Brennweiten geeignet) wäre das eine innovative Sache. Eventl. kann das mit umgekehrten biegsamen OLED´s konstruiert werden. OLED´s (als Sensor) die nicht Licht ausstrahlen, sondern das einfallende Licht in Stromimpulse wandeln. Ist halt nur so eine Idee.
Bei den alten Minox-Kameras wurde dieses Prinzip bereits angewandt. Der Krümmungsradius der Filmebene entsprach dem eines Fußballs.