Die Leica Galerie in Wetzlar präsentiert seit letzter Woche die Ausstellung „White Noise“ des Fotografen Jesse Diamond aus Kalifornien. Die Schwarzweiß-Aufnahmen sind im Wesentlichen von 2005 bis 2011 entstanden und verweisen auf Diamonds Denkweise eines Dokumentarfilmers. Noch bis zum 28. August ist die Ausstellung zu sehen.

Presseinformation der Leica Camera AG:

Leica Galerie Wetzlar zeigt die Schwarzweiß-Ausstellung „White Noise“ des US-amerikanischen Fotografen Jesse Diamond

Wetzlar, 14. Juni 2017. Gestern Abend wurde in der Leica Galerie Wetzlar die Ausstellung „White Noise“ eröffnet. Karin Rehn-Kaufmann, Generalbevollmächtigte Leica Galerien International, begrüßte den Fotografen, Jesse Diamond, der die Hintergründe seines Fotoprojektes erläuterte, das im Wesentlichen von 2005 bis 2011 entstand. Für Diamond entwickeln sich seine Bilder aus der Denkweise eines Dokumentarfilmers. Das ermöglicht es ihm, kombiniert mit einem intuitiven filmischen Stil, kompromisslose Bilder zu schaffen: „Ich konzentriere mich auf die Momente des realen Lebens und suche nach den seltenen Begebenheiten, die sich mit Worten nicht beschreiben lassen“, so der Fotograf. Die Ausstellung „White Noise“ ist bis zum 28. August zu sehen und kann von Montag bis Freitag von 10.00 bis 20.00 Uhr sowie Samstag und Sonntag von 10.00 bis 18.00 Uhr besichtigt werden.

Die Bildgeschichten von Jesse Diamond wirken oft rätselhaft und doch fasziniert bei jeder Aufnahme die ungewöhnliche Komposition. Geprägt durch die Strahlkraft der kalifornischen Sonne und die unendlichen Strände, überrascht es daher kaum, mit welcher Intensität der US-amerikanische Fotograf Lichtphänomenen und Wassertexturen in seinen Bildern nachspürt. Dazu kommen viele scheinbar zufällig festgehaltene Momente des städtischen Alltags, wobei Diamonds Blick auf seine Zeitgenossen von großer fotografischer Experimentierfreude bestimmt wird – oftmals lohnt ein zweiter Blick. Auffällig sind in der mit einer analogen Leica M6 erarbeiteten Schwarzweißserie „White Noise“ die grafischen, fast gänzlich abstrakten Strukturen und Flächen – das Motiv scheint bisweilen fast aufgelöst – neben überraschenden Details. Dabei leben alle Motive von der einzigartigen Darstellung einer unterschwelligen Spannung zwischen Ruhe und Dynamik.

Die früheste Aufnahme dieser Bildserie entstand bereits 1999 bei einem Aufenthalt in Indien und zeigt aus fotografischer Fernsicht an einem Küstenstreifen zwei entfernte Gruppen von jeweils vier Männern, wobei die Bildkomposition von den horizontal verlaufenden Strand- und Wasserflächen bestimmt wird. Ein ganz typisches Bild der Serie. „Ich liebe den Look des weißen Raumes und die Art, wie das Thema aus der Mitte der Bilder herauswächst. Das ist der eigentliche Fokus: Dinge in einer Landschaft, die von weißem Licht herausgewaschen werden. Daher erscheint mir der Titel ‚White Noise‘ als sehr passend.“

Jesse Diamond, geboren 1970 in Los Angeles, besuchte die Cal Arts University, an der er als Musiker ausgebildet wurde und als zweites Fach Bildende Kunst studierte. Inspiriert von einer Reise nach Afrika im Jahr 1995, fasste er den Entschluss, sich ganz auf die Fotografie zu konzentrieren. Seine Karriere als professioneller Fotograf ist so vielfältig wie seine Themen. Neben seinen künstlerischen Einzelprojekten arbeitet er auch als Auftragsfotograf. 2004 wurde Diamond als Fine Art Photographer des Jahres von den International Photography Awards ausgewählt. Im Jahr 2012 war er Mitgründer von eyeist.com, einem online Portfolio-Review-Service für Fotografen. Jesse Diamond lebt in Los Angeles. Weitere Informationen sind unter www.jessediamond.com abrufbar.

Alle Bilder der Ausstellung wurden auf dem Papier Photo Rag® Ultra Smooth mit freundlicher Unterstützung der Firma Hahnemühle gedruckt.

Titelbild: © Jesse Diamond