Der traditionsreiche Kamerahersteller Hasselblad könnte in Kürze von DJI, einem Drohnenproduzenten aus China, übernommen werden. Das berichtet Kevin Raber auf der renommierten Webseite The Luminous Landsacape. Laut Raber fehlen Hasselblad schlichtweg die finanziellen Mittel, um die große Nachfrage nach der viel beachteten X1D befriedigen zu können. Die soll nun DJI bereitstellen, der Drohnenhersteller ist bereits seit November 2015 an Hasselblad beteiligt.
Noch ist es nicht offiziell, doch Kevin Raber, Herausgeber von The Luminous Landsacape, will aus sicheren Quellen erfahren haben, dass der chinesische Drohnenhersteller Dà-Jiāng Innovations Science and Technology Co. (DJI) Mehrheitseigner von Hasselblad wird. Dem Bericht von Raber zufolge wurde Hasselblad Opfer seines eigenen Erfolgs mit der X1D. Die erste spiegellose Systemkamera mit einem „Mittelformat“-Sensor wurde im Juni 2016 offiziell vorgestellt, ist aber weiterhin kaum erhältlich.
X1D – Segen oder Fluch für Hasselblad?
Raber, der als intimer Kenner der Szene gilt, führt eine Reihe von Gründen für die Lieferverzögerung an. Unter anderem sei die Kamera im Sommer 2016 noch nicht fertig gewesen. Als größtes Problem hat sich aber wohl die hohe Nachfrage nach der X1D erwiesen. Hasselblad soll schlichtweg nicht in der Lage sein, die benötigten Produktionsressourcen bereitzustellen, um die hohe Nachfrage nach der X1D befriedigen zu können.
Normalerweise ist das für ein Unternehmen kein allzu großes Problem, denn bei vollen Auftragsbüchern sind Banken und Investoren großzügig. Nicht so bei Hasselblad. Das Unternehmen gehört nach vielen Besitzerwechseln in den letzten 15 Jahren derzeit mehrheitlich dem Risikokapitalgeber VMCap. Eine „Venture Capitel“-Gesellschaft trachtet meist danach, ihr Investment innerhalb eines überschaubaren Zeitraums zu Kasse zu machen. So sollen laut Kevin Raber jetzt die Investoren kein frisches Geld mehr nachgeschoben haben, damit Hasselblad die Produktions- und Entwicklungskapazitäten für die X1D erweitern kann. Stattdessen sah VMCap angesichts des sich abzeichnenden Erfolgs der X1D offenbar den Zeitpunkt gekommen, seine vormals günstig erworbenen Anteile an Hasselblad nun mit ordentlichem Gewinn veräußern zu können.
Zugegriffen hat laut Kevin Raber DJI. Der chinesische Drohnenhersteller war im November 2015 bereits mit einer Minderheitsbeteiligung bei Hasselblad eingestiegen. Welche Ziele das chinesische Unternehmen mit Hasselblad verfolgen könnte, ist derzeit noch völlig unklar. So könnte DJI die Mittel bereitstellen, die Hasselblad zur Ausweitung der Produktion in Schweden dringend benötigt. Oder die Herstellung wird komplett nach Fernost verlagert. Im schlimmsten Fall wäre DJI lediglich an dem immer noch klangvollen Namen Hasselblad interessiert.
Weiterführende Informationen: Hasselblad Acquired By DJI – Artikel von Kevin Raber auf The Luminous Landsacape.
Sic transit gloria mundi.
Das wäre doch ein guter Moment für Sony gewesen, in den Mittelformat-Markt einzusteigen. Als Sensorlieferant würde man sich dann den Markt mit Phase One, Pentax und Fuji teilen. Außerdem passt die Hasselblad doch fast ins Portfolio der Sony A7 und würde sich als A9 gewiss gut vermarkten lassen. Zudem gibt es noch eine Kooperation mit Zeiss, die ja auch Objektive für Hasselblad bauen/bauten.
Wieso sollte Sony das tun? Was kann Hasselblad, was Sony nicht selbst könnte? Da bringt Sony doch lieber eine eigenes MF-System heraus.
Um Entwicklungskosten zu sparen?
Nachdem Fujifilm die Preise fuer das GFX System bekannt gemacht hat, duerfte der RUN auf die Kleine HASSI Schnell
Verebben . Bestellungen kann man ja schliesslich stornieren.
Die Zukunft gehoert sicherlich Fujifilm und wenn ich nicht Seit 40 Jahren in Nikon investiert waere, wuerde ich heute fuer die Reisefotografie mit beiden Fuji Systemen prima klar kommen, so wie früher mit der Mamiya 645 und Nikon FM/FE2.
Achim Kostrzewa
Ich habe mein komplettes Nikon System gegen Fujifilm X eingetauscht. Das habe ich bisher nicht bereut, ganz im Gegenteil. Der Wertverlust war zwar groß, aber meine Nikon-Ausrüstung hatte ich nach dem Erwerb meiner X-Pro1 über zwei Jahre nicht mehr angefasst. Der Erlös für die Nikon Ausrüstung kam zu 100% Fujifilm zu gute, auch analog! 😉
Ja, aber für die Tierfotografie brauche ich weiterhin meine beiden Nikons….
Achim Kostrzewa
Franke & Heidecke und die Hy6 lassen schön grüßen. Ich habe schon lange keinen Überblick mehr, zu wem Hasselblad mal gehörte oder noch gehört.
Der größte Fehler war meiner Meinung nach das auslaufen lassen des V-Systems. Ich werde meine kleine 503 CW Ausrüstung auf jeden Fall nicht mehr hergeben.
Die Spiegellose Habla konnte mich von Anfang an nicht überzeugen. Dann doch lieber die neue Fujifilm GFX oder eine Pentax 645 Z.
Wer noch ein gewisses Qualitätsniveau kennen lernen durfte, dem erscheint der heutige Fotomarkt nur noch als ein Spielzeugwunderland.
Dem kann ich nur zustimmen. Eine "alte" Hasselblad war schon ein tolles Gefühl, diese in Händen zu halten. Genau so wie eine Contax RTS. Allein das Auslösegeräusch war Herzerweichend.
Dagegen erinnert heute vieles an Kaugummiautomat.
Beim V-System hätte man sich einen neuen Optik-Lieferanten suchen müssen, weil Zeiss damals Prontor verkauft hatte, wo die Zeiss-Objektive für das V-System gebaut wurden. Zudem baut heute niemand mehr mechanische Zentralverschlüsse, wie man sie für die V-Objektive benötigt.
Vielleicht gibt's ja dann mal einen DJI Hex- oder Octocopter mit der Hassi als Kamera – das wäre mal was Neues!