Drei neue Objektive – 1x 18-300 mm, 2x 150-600 mm – und zwei Telekonverter 1,4x und 2x will Sigma auf der photokina zeigen:
Seit Ende 2012 klassifiziert Sigma seine Objektive ja als Contemporary, Arts und Sports. Die Contemporary-Reihe („= zeitgemäß“) umfasst leichte und kompakte Allround-Objektive, also Standard-Zooms, Tele-Zooms und Superzoom-Objektive. Den S-Sticker der Sports-Reihe hat Sigma für Superzoom- und Telezoom-Objektive sowie für Tele- und Supertele-Festbrennweiten vorgesehen. Art-Objektive wiederum bieten hohe Lichtstärke oder extreme Weitwinkel-Brennweiten. Dass damit natürlich auch unterschiedliche Qualitätsstufen gemeint sind, zeigt jetzt das neue 150-300 mm, das es in einer C- und einer S-Variante geben wird. Der Preis der C-Variante wird zwar noch nicht genannt, aber es ist damit zu rechnen, dass er merklich unter dem der S-Variante (2099 Euro) liegen wird.
Die Neuheiten im Einzelnen:
Das Sigma 3,5-5,6/18-300 mm DC MACRO OS HSM aus der C-Reihe ist ein Megazoom-Objektiv, das „den Schwerpunkt klar auf die optische Leistung“ setzt (sagt Sigma). Vier FLD- und ein SLD-Glaselement sollen die chromatische Aberration minimieren, das Stabilisierungssystem wurde neu entwickelte und soll für eine bessere Stabilisierung sorgen. Das Megazoom soll 599 Euro kosten und ab September 2014 mit Canon-, Nikon- und Sigma-Anschluss lieferbar sein. Die Pentax- und Sony-Varianten haben keinen Bildstabilisator (da teils im Gehäuse) und folgen später.
Gleichfalls der C-Reihe zuzurechnen ist das Sigma 5-6,3/150-600 mm DG OS HSM. Es soll sich durch hohe Bildqualität und kompakte Bauweise auszeichnen und ist mit den neu entwickelten Telekonvertern kompatibel. Es soll mit Canon-, Nikon-, Sigma- und Sony-Bajonett erhältlich sein. Zu Preis und Liefertermin macht Sigma noch keine Angaben.
Das gleiche Objektiv, was Lichtstärke und Brennweitenbereich angeht, gibt es auch als S-Variante: das Sigma 5-6,3/150-600 mm DG OS HSM sei ein „High-End-Super-Tele-Zoom-Objektiv“ und biete ausgezeichnete Leistung und hervorragende Qualität, so Sigma. Auch dieses Telezoom ist mit den neu entwickelten Telekonvertern kompatibel. Es soll 2099 Euro kosten und ab September 2014 mit Canon-, Nikon- und Sigma-Anschluss lieferbar sein.
Mit den beiden Telekonvertern TC-1401 und TC-2001 schließlich kündigt Sigma „hochwertige Standard-Telekonverter“ an, die „perfekt für die neuen Produktlinien geeignet sind.“ Sie wurden laut Hersteller exklusiv für die neuen Objektiv-Produktlinien entwickelt und verlängern die Objektivbrennweite um das 1,4- respektive 2,0-fache (und mindern die Lichtstärke um denselben Faktor). Beide Modelle sollen nicht zuletzt dank SLD-(„Special Low Dispersion“)-Glaselementen eine exzellente Bildfehlerkorrektur bieten. Sie sind zudem staub- und spritzwassergeschützt. Es soll sie zu einem noch nicht genannten Termin mit Canon-, Nikon- und Sigma-Bajonett geben. Der 1,4fach-Konverter TC-1401 kostet 359 Euro, der 2fach-Telekonverter TC-2001 439 Euro.
(thoMas)
Ein Megazoom mit Schwerpunkt auf der optischen Leistung
Das wäre tatsächlich eine echte Neuheit, da “Megazoom” und “optische Leistung” sich gegenseitig ausschließen.
In der Steinzeit…
[quote=Gast]Das wäre tatsächlich eine echte Neuheit, da “Megazoom” und “optische Leistung” sich gegenseitig ausschließen.[/quote]
…war das mal so. Mittlerweile schliessen sich diese beiden Begriffe schon längst nicht mehr aus!
Es gibt
MTF-Kurven – die reichen für ein Mindestberständnis. Wenn man sie lesen kann.
Der Unsinn beginnt…
… Schon dort, wo Kunst in DIN-Normen gepresst werden soll!
Kein Schwein von Toningenieur hat damals die HiFi-DIN interessiert! Sie war schlicht und ergreifend für unerfahrene Verbraucher ein Mindestmaß an Technischen Kennwerten, die zum Zeitpunkt des Erscheinens ohnehin alle besseren Geräte erfüllten.
Ähnlich ist es mit Megazooms! Wenn ich verreise und sowieso schon alle Gewichtswerte für den gebuchten Flug jenseits von Gut und Böse liegen, muss es zur Not auch ein Superzoom tun.
Wenn ich eine Fotoreise unternehme, müsste ich ja bescheuert sein, mit so einer Notlösung loszuziehen.
Verständnis.
[quote=Er][quote=Ich]Das Problem ist, dass es für “optische Leistung” keine DIN oder ISO Norm gibt.[/quote]
MTF-Kurven – die reichen für ein Mindestverständnis. Wenn man sie lesen kann.[/quote]
Das ist korrekt, aber MTF-Kurven lösen das Problem nicht, denn sie sind ein Messinstrument und keine Norm. Man könnte zum Beispiel definieren, welche MTF-Werte ein Objektiv mindestens erreichen muss, um die Anforderungen für ein Prädikat analog zu “High Fidelity” im Audiobereich zu erfüllen.
MTF-Kurven gibt es schon sehr lange und in dieser Zeit hat sich die “optische Leistung” sehr weiter entwickelt. Genauso war es ja bei HIFI. Die ursprüngliche Norm DIN 45500 war so niedrig angesetzt, dass 10 Jahre später jedes billige Autoradio die Kriterien erfüllte. In Folge hat dann jede Audiozeitschrift irgend ein eigenes Label entwickelt, um damit alles zu bekleben, was “wirklich höchste Wiedergabequalität” hatte.
Darum geht’s aber nicht. Die ursprüngliche Fragestellung lautete, ob
[quote]“Megazoom” und “optische Leistung” sich gegenseitig ausschließen.[/quote]
Die korrekte Antwort darauf lautet: “Kommt darauf an, wo genau man die Messlatte für optische Leistung legt”. Dafür gibt es keinen verbindlichen Maßstab. Somit kann jeder Hersteller seine Werbefritzen und seine Fanbys tönen lassen, dass seine Produkte supergut seien. Selbst wenn für den Fachmann das Gegenteil offensichtlich ist, kann es nicht eingeklagt werden.
und deshalb werden die alten Aufnahmen auch heute . . .
[quote=Gast]… Schon dort, wo Kunst in DIN-Normen gepresst werden soll!
Kein Schwein von Toningenieur hat damals die HiFi-DIN interessiert! Sie war schlicht und ergreifend für unerfahrene Verbraucher ein Mindestmaß an Technischen Kennwerten, die zum Zeitpunkt des Erscheinens ohnehin alle besseren Geräte erfüllten.
Ähnlich ist es mit Megazooms! Wenn ich verreise und sowieso schon alle Gewichtswerte für den gebuchten Flug jenseits von Gut und Böse liegen, muss es zur Not auch ein Superzoom tun.
Wenn ich eine Fotoreise unternehme, müsste ich ja bescheuert sein, mit so einer Notlösung loszuziehen.[/quote]
und deshalb werden die alten Aufnahmen auch heute aufwändig aufbereitet, von Toningenieuren, die Ahnung davon haben 😉
Beispiele gefällig – einfach mal die King Crimson DVD-As reinziehen und mit den alten Aufnahmen vergleichen. Oder die Neuabmischungen von Phil Collins . . .
Nicht, dass eine Norm etwas ändern würde – es geht darum, wie gut Technik beherrscht wird. MTF-Kurven sind wichtig um im Vorfeld zu wissen, wofür das Geld ausgegeben wird.
Die Kunst immer nach vorne zu stellen ist ebenso unsinnig wie die Technik immer vorne anzustellen.
Im Grunde gibt es zwei Themenbereiche:
1.) Erwerb von Technik
Hier spielen, Preis, Gewicht, Qualität, optische Merkmale und Form sowie Eignung eine Rolle
2.) Künstlerische Aspekte
Diese sind von der Technik erst mal losgelöst, brauchen aber dennoch ein gewisses Mass an Technik um umgesetzt werden zu können
Beides wild zu mischen ist einfach falsch.
Wenn ich also losgehe mir ein neues Stück Technik zu kaufen, treffe ich meine Kaufentscheidung nach technischen und monetären Gesichtspunkten. Wenn ich dann später damit Kunst erzeugen will, orientier ich mich nach künstlerischen Maßstäben. Was ist an dieser Reihenfolge falsch?
Genau so sollte es IMHO sein.
muss wohl “150-600 mm” heißen …
“1x 18-300 mm, 2x 150-60 mm “
Gast schrieb:
“1x 18-300
[quote=Gast]”1x 18-300 mm, 2x 150-60 mm “[/quote]
Ja, danke, korrigiert.
(thoMas)
Bei MTF-Kurven
gibt es schon sowas wie eine Norm – nämlich ein gewisses (Mindest-)Kontrastübertragungsvermögen bei unterschiedlicher Auflösung in unterschiedlichen Bildhöhenbereichen. Das ist klarer und differenzierter als jede (beliebige) DIN-Norm.