Die „Camera and Photo Imaging Show“ (CP+) im japanischen Yokohama hat gerade mal begonnen und schon kann ein erstes Fazit gezogen werden: Spiegellose Systemkameras erfahren immer breitere Unterstützung:
Einmal konnte im Vorfeld der Fotomesse die „Micro Four Thirds System Standard Group“ (Initiatoren Panasonic und Olympus) das Interesse weiterer Hersteller an MFT vermelden. Neben den MFT-Initiatoren Panasonic und Olympus, die beide Kameras und Objektive im Programm haben, sind das die Objektivanbieter Cosina, Carl Zeiss, Schneider-Kreuznach und Komamura. Es ist damit zu rechnen, dass den aktuell sechs Partizipanten sehr bald noch weitere folgen.
Bzw. das ist just schon geschehen, meldet doch Sigma heute, dass man Objektive fürs Micro-Four-Thirds- und E-Bajonett entwickeln wolle – auf der CP+ wird bereits ein 2,8/30 mm für NEX gezeigt.
Womit wir beim zweiten spiegellosen System sind, vom Entwickler Sony auch als „CSC“ compact system camera beschrieben: Gestern meldete Sony, dass Hersteller von Objektiven und Adaptern (nicht: Kamerahersteller) ab April 2011 die grundlegenden Spezifikationen des E-Bajonetts kostenlos werden lizenzieren können. Man will offensichtlich das Objektivangebot forcieren. Interesse bekundet haben bereits Zeiss, Cosina, Sigma und Tamron. Auch bei Sony selbst sind laut Eigenaussage sieben weitere NEX-Objektive in der Entwicklung, die bis zum Jahr 2012 kommen sollen.
Auch Ricoh, die mit der GXR gleichfalls eine Spiegellose im Programm haben, zeigen was auf der CP+: das GXR-Modul für M-Objektive, das im Herbst 2011 auf den Markt kommen soll.
Da die CP+ eine japanische Messe der japanischen „Camera & Imaging Products Association“ CIPA ist, ist es nicht so verwunderlich, dass das vierte spiegellose System, das NX-System von Samsung, dieser Tage anscheinend nichts zu vermelden hat. Der koreanische Konzern Samsung nimmt nicht an der CP+ teil.
Ein paar Überlegungen zu den Vor- und Nachteilen und den Marktchancen der „Spiegellosen“ finden Sie hier: Systemkameras: Eine Frage des Spiegels.
(thoMas)
Genau
Wenn schon Festbrennweiten zu FT, dann möglichst klein und lichtschwach. Wie sollten überzeugende Argumente auch sonst aussehen …
Was und dass
elektronische Sucher leistungsfähig sind bzw. sein können, ist unbestritten.
Nur sind sie für viele Aufgaben nicht nur überflüssig, sondern schlicht auch hinderlich, unnötig ressourcenverbrauchend und auch die Wahrnehmung trübend bis verfälschend.
Was für mich die Schlussfolgerung ergibt, dass ich allenfalls Kameras zugeneigt bin, die EVFs als Option, aber keineswegs als allein seligmachend offerieren.
So gesehen ist z.B. die neue Fuji ein sehr gelungenes Anschauungsobjekt – und auch eine zukünftige SLR mit einblendbarem Monitorbild wird sicher meinen Gefallen finden.
Das Novoflex-Modul
mit eingebautem Balgen würde ich vielleicht noch anregen wollen …
nö!
nur mit display zur komposition werde ich da nicht einsteigen.
bitte mit optischem und/oder elektronischem sucher.
Oh Gott, was für ein Pillepalle
Als ob man mit einer normalen DSLR nicht arbeiten könnte. Da nehm ich lieber meine gute alte 5D in die Hand und geh jetzt raus fotografieren. Der Rest ist nur für Nerds interessant.
Ach moment mal, “spiegellos” und Vollformat gibts ja sowieso nicht, außer bei Leica zu Märchenpreisen. Hehe…
Noch nicht.
[quote=Gast]”spiegellos” und Vollformat gibts ja sowieso nicht, [/quote]
gibt’s noch nicht. In Sonys E-Mount ist 24×36 schon spezifiziert. Wann es eine entsprechende Kamera gibt, ist also nur noch eine Frage der Zeit. 🙂
Gast schrieb:
Als ob man
[quote=Gast]Als ob man mit einer normalen DSLR nicht arbeiten könnte. Da nehm ich lieber meine gute alte 5D in die Hand und geh jetzt raus fotografieren. Der Rest ist nur für Nerds interessant.
Ach moment mal, “spiegellos” und Vollformat gibts ja sowieso nicht, außer bei Leica zu Märchenpreisen. Hehe…[/quote]
Jau, ich gehe mal eben raus fotografieren, ist ja eh besser als Bildbearbeitung und die Diskussion über Kamerakonzepte.
Diesen Schwachsinn hört man leider viel zu oft. Im Prinzip wird zuviel zu planlos fotografiert. Die Zeit für Bildbearbeitung und Diskussion sei Verschwendung, weil man nicht mehr zum Fotografieren kommt, ist abgedroschen und hilflos.
Kameratechnik, Bildbearbeitung, Zukunftsvisionen und Strategien und das Artikulieren, was der eine oder andere Hersteller aus persönlicher Sicht schlecht oder gut macht, gehört dazu, ist keine Zeitverschwendung und hält auch nicht vom Fotografieren ab.
Für Manche wird offenbar das “Kamera immer dabei haben müssen” (die sogenannte “Streetfotografie”) und “ich fotografiere jede frei Minute” zu einer manischen Angelegenheit.
So sicher,
wie der Film vom Sensor abgelöst wurde, so sicher wird der EVF den Spiegelreflexsucher ablösen.
Der Marktanteil spiegelloser Systemkameras im aktuellen Verkauf liegt, nach nur 2 Jahren Marktpräsenz, zur Zeit bei ca. 20%. Tendenz steigend.
Der Verkauf von Spiegelreflexmodellen stagniert, wenn auch auf hohem Niveau.
Spätestens in 2-3 Jahren werden die spiegellosen Systemkameras die 50% Marke erreichen oder überschritten haben. Dies mit tatkräftiger Unterstützung von Canon/Nikon, die sich diesem Trend nicht mehr lange verschliessen können.
Ironie der Geschichte: MF-Format Kameras, die am ehesten von einem EVF profitieren würden, werden ihn wahrscheinlich als letzte bekommen.
ROG
Es gehört heute
halt zu den “Tugenden”, bewährt Gutes durch billig Neues, keineswegs Besseres, zu ersetzen.
Und wir wissen ja alle: die zahlende Mehrheit hat immer recht …
Komisch,
die Experten hier auf Photoscala haben doch gerade noch erklärt, dass mFt ums Überleben kämpft. Da müssen die sich auf der Japan-Messe also irren. Wahrscheinlich sollten die Leutchen da in Nippon mal öfters die Kommentare in Photoscala lesen, damit sie im Bilde sind was in der Fotowelt so läuft.
mFT =/= Mirrorless
Natürlich wird es über kurz oder lang auf mirrorless hinauslaufen. Schließlich ist der Spiegel ja nur ein Workaround für Film, um schnell zwischen Vorschaubild und Belichtung umschalten zu können. Der Spiegel ist bei einem Sensor dagegen, wenn wir ehrlich sind, so überflüssig wie ein Kropf. Allerdings hat der Spiegel im Moment noch bei High-End Modellen gewisse Vorteile gegenüber einem EVF.
Nur: Ob mFT auf Dauer mit der technischen Entwicklung mithalten kann, wage ich zu bezweifeln, da die Ausbaufähigkeiten mir doch sehr begrenzt aussehen. Sonys E-Mount sieht bereits den einsatz von 24×36 mm vor, Sony will offensichtlich den E-mount auch in der Kino-Sparte einführen… Alles Perspektiven für eine großartige Zukunft. Und irgendwann werden auch Canon und Nikon spiegellose Systemkameras anbieten. Und auch die werden sich genau überlegen, wie sie ihren Anschluß spezifizieren, um nicht (in bester Olympus-Manier) nach ein paar Jahren sagen zu müssen “Sorry Jungs, wir haben neue Ideen, die nicht mehr in unser Bajonett passen”.
Wenn man weiß
dass mFT für die involvierten Firmen keineswegs Gewinn trägt, sieht man Messe-Gedöhns auch nicht so blauäugig …