Wie die Fotozeitschrift Photographie mitteilt, wird Frank Späth ab Mai 2007 deren neuer Chefredakteur sein
Frank Späth war seit 1996 beim Fotomagazin beschäftigt, zuletzt fungierte er dort als stellvertretender Chefredakteur. Und nun: Frank Späth wird neuer Chefredakteur der PHOTOGRAPHIE.
Wir wünschen Frank Späth das Allerbeste für seinen neuen Posten, und auch, dass die wirtschaftlichen Interessen des Verlages dem Pressekodex (siehe u.a. Ziffer 7 & 15) nicht im Wege stehen.
(thoMas)
Ach, nun sprich doch nicht gerade 7 & 15 an…
…das ist für ein Special-Interest-Magazin garnicht so leicht. Wenn ich da noch an die Einführung der Canon 350D denke… Die halbe europäische Fotofachpresse war mit Canon in Ostafrika auf Safari, um die Features der neuen Kamera auf Großwild(bild)jagd sozusagen in der Praxis zu erproben. Natürlich wäre das auch in Hagenbecks Tierpark möglich gewesen, aber das Licht unter äquatorialer Sonne ist halt für professionelle Tests einfach einmalig. Und schließlich sollen Test und Produktbesprechungen objektiv sein, da müssen die Rahmenbedingungen einfach stimmen.
Der Herr Späth ist mir zuletzt mit seinen im Point-of-Sale-Verlag erschienenen Kamerabüchern aufgefallen. Da springt einen das Fachwissen aus den Buchdeckeln heraus geradezu an. Nur die Preisgestaltung ist irritierend, bei den Herstellern bekommt man die Werbeprospekte ja meistens für um sonst und die Anleitung liegt im Karton (ist aber meistens nicht vierfarbig gedruckt).
Viel Erfolg Herr Späth, aber bitte machen Sie aus der PHOTGRAFIE keinen Fotomagazin. Eines reicht, genau wie eine ColorFoto.
Was kann die Fachpresse dafür, …
wenn Firmen gute Kameras auch noch an schönen Orten zeigen?
Soll sie deswegen gute Kameras wie die EOS 350D schlecht schreiben?
Soll thoMAS jetzt http://www.photoscala.de/node/2650 löschen?
Entlarvt!
Bei uns daheim sagt man zu Ihrer Wortmeldung “getroffener Hund bellt”.
[quote]aber diese Methode ist IMO nicht schlechter[/quote]
Sehen Sie, Herr Boeres, da haben wir zum Thema Journalismus nunmal unterschiedliche Meinungen.
Das Kennzeichnen von veröffentlichten Pressemitteilungen als solche ist journalistische Pflicht. Link steht weiter oben, nur falls es Sie interessieren sollte. Das Hinzuschreiben eines Kommentars ist dann eine journalistische Leistung, da Meinungsäußerung und eigenerstellter Text. Insofern ist am Verhalten der photscala nichts auszusetzen.
Das “Ausfiltern” einer Pressemitteilung unter Weglassung der Quelle -wie Sie das offenbar täglich machen, wenn ich Ihren Text oben sowie Ihre sonstigen Veröffentlichungen korrekt interpretiere- hingegen erachte ich als einen klaren Verstroß gegen den Pressekodex. Link steht immer noch weiter oben, nur falls es Sie interessieren sollte.
Das von Ihnen beschrieben Vorgehen betrachte ich als Zeilenschinden, die Herstellkosten eines (auch Online-)Magazins könnten man demzufolge drastisch drücken, wenn man keine Journalisten mit Ihrer Arbeitsweise beschäftigte sondern die Pressemeldungen einfach von Billiglohnhelfern, ggf. sogar ganz billigen aus Osteuropa, als solche gekennzeichnet abdrucken/ins Netz stellen lassen würde.
Wie Sie selber eingestehen
[quote]In vielen Fällen kann man auch nichts anderes tun, als die Pressetexte der Hersteller umzuformulieren.[/quote]
ist Ihre Eigenleistung ja nahezu Null, warum sollte ein Verleger oder gar ein Kunde eine solche Nichtleistung auch noch bezahlen?
Ich lach mich tot – natürlich kann man einiges tun! Um Ihre Kreativität ein wenig anzuregen:
– Man kann zum Beispiel feststellen, daß die vorgestellte Kamera nichts Neues bietet, was die Konkurrenz nicht ebenfalls schon bietet.
– Man kann zum Beispiel feststellen, daß ein neu angepriesenes Feature in die Kategorie Dinge-die-die-Welt-nicht-braucht gehört.
– Man kann aber auch ggf. feststellen, daß ein solches Feature ein derzeit-Alleinstellungsmerkmal mit hohem Nutzen für den Anwender ist.
– Man kann Preis-Leistungsverhältnis mit Konkurrenzmodellen vergleichen und die Kamera somit in Relation zu Konkurrenten setzen.
Man kann so vieles, was dem Leser einen Nutzen bringt. Aber Sie schreiben oben, daß Sie das nicht tun. Das ist nichts anderes als entlarvend. Und das schönste ist: Sie haben sich selber entlarvt. Dank dafür, und das unter dem Titel “journalistische Integrität”, klasse.
Daher fordere ich alle auf, in das Fotozeitungs-Bashing, welches sich bisher meist auf CoFo und FoMag beschränkte, auch digitalkamera.de einzubeziehen. Bitte alle vorhandenen Textbausteine entsprechend ergänzen. Danke.
M.R.
Medienkompetenz Fehlanzeige?
Ganz schön erschrechend, wie blauäugig sich manche Kommentatoren hier präsentieren. Schöne Kameras an schönen Orten, Autovorführung an Traum-Locations. Das alles dient nur einem Zweck, Redakteure im Sinne der Hersteller zu beeinflussen. Vielleicht gelingt es ja nicht immer, aber unterschwellig stellt sich die Wirkung oft genug ein. Zumal ein sehr großer Teil der Damen und Herren in den Foto- oder Automobilmagazinen ihren Beruf nicht an einer der höheren Bildungsanstalten für den ehrbaren Journalisten gelernt hat, wo man den Berufsethos (vielleicht) mit dem ganz großen Löffel verabreicht bekommt. Da wird uns Lesern manch zweifelhafter Text als journalistische Arbeit untergeschoben.
Thomas muss überhaupt nichts vom Server nehmen. Er macht es ja ganz richtig, in dem er Pressetexte als solche sichtbar veröffentlicht. Das ist viel besser, als das was viele andere in der Zunft machen. Die drucken auch die Pressetexte, formulieren sie aber hier und da etwas um und verkaufen es dann als redaktionellen Beitrag.
Medienkompetenz
Die sollte man auch als intelligenter Leser besitzen. Hier lesen und da lesen und dann die Quintessenz daraus ziehen. Das ist ja auch das schöne an unserem Föderalismus. Jeder Minipräsident hat seine Meinung und Angie macht was draus. Oder auch nicht. Wäre es besser, wir hätten nur zwei Bundesländer? Aldi Nord und Aldi Süd?
Jeder kann sich in einer journalistischen Meinungsvielfalt sein Bild machen. Ist man zu blöd, bleibt nur noch BILD.
Journalistische Integrität
[quote=Gast]Ganz schön erschrechend, wie blauäugig sich manche Kommentatoren hier präsentieren. Schöne Kameras an schönen Orten, Autovorführung an Traum-Locations. Das alles dient nur einem Zweck, Redakteure im Sinne der Hersteller zu beeinflussen. Vielleicht gelingt es ja nicht immer, aber unterschwellig stellt sich die Wirkung oft genug ein. Zumal ein sehr großer Teil der Damen und Herren in den Foto- oder Automobilmagazinen ihren Beruf nicht an einer der höheren Bildungsanstalten für den ehrbaren Journalisten gelernt hat, wo man den Berufsethos (vielleicht) mit dem ganz großen Löffel verabreicht bekommt. Da wird uns Lesern manch zweifelhafter Text als journalistische Arbeit untergeschoben.
[/quote]
Natürlich gibt es auch in der Presse (wie in jeder anderen Branche auch) irgendwelche schwarzen Schafe. Doch ich denke mal, dass die meisten Leser mündig genug sind, “zweifelhafte Texte” von echter journalistischer Arbeit zu trennen. Die meisten Journalisten die ich kenne, tun ihre Arbeit gewissenhaft und kompetent. Dafür braucht man übrigens keine höheren Bildungsanstalten zu besuchen (das ist eine typisch deutsche Mentalität zu glauben, dass irgendein Uni- oder Hochschul-Diplom für höhere Kompetenz bürgt), sondern das hat was mit Ehrgeiz und Integrität zu tun.
Und wenn ein Hersteller die Presse zu irgendeiner exotischen Location einlädt, da mag vielleicht auch der Hintergedanke dabei sein, die Redakteure im Sinne der Hersteller zu beeinflussen, aber bei den allerwenigsten Journalisten reicht das, um irgendwelche gravierenden Mängel in einem Test oder Bericht zu vertuschen bzw. schön zu reden. So dumm sind die Leser nicht, dass ihnen das nicht auffallen würde und so manipulationsanfällig sind die Journalisten nicht!
Es ist IMO auch völlig normal, dass ein Hersteller sich eine schöne Kullisse auswählt, um seine neuen Produkte vorzustellen. Die Geburt/Taufe seiner Kinder feiert man als normaler Mensch ja auch nicht bei McDonalds; warum sollten die Hersteller nicht auch die “Geburt” ihrer “Kinder” in einem attraktiven Rahmen feiern wollen/dürfen?!? Ich war übrigens auch mit Canon in Kenya und wer den digitalkamera.de-Test der EOS 350D kennt weiss, dass wir nichts schön geredet haben und die Kamera genauso kritisch unter die Lupe genommen wurde als jede andere Kamera. Die EOS-Safari war ganz im Gegenteil die perfekte Gelegenheit, um sich mit Journalisten-Kollegen aus aller Welt zu treffen und auszutauschen, mit den Canon-Ingenieuren aus Japan zu fachsimpeln und die Stärken und Schwächen der EOS 350D beim Fotografieren wilder Tiere zu entdecken. Praxisnaher gehts kaum!
[quote]
Thomas muss überhaupt nichts vom Server nehmen. Er macht es ja ganz richtig, in dem er Pressetexte als solche sichtbar veröffentlicht. Das ist viel besser, als das was viele andere in der Zunft machen. Die drucken auch die Pressetexte, formulieren sie aber hier und da etwas um und verkaufen es dann als redaktionellen Beitrag.
[/quote]
In vielen Fällen kann man auch nichts anderes tun, als die Pressetexte der Hersteller umzuformulieren. In der Berufspraxis ist es nämlich so, dass man bei der Ankündigung einer Kamera auf die Informationen angewiesen ist, die man vom Hersteller bekommt. Die Fälle, wo man die Kamera(s) bereits vor ihrer Ankündigung in den Händen halten konnte und/oder im Besitz exklusiver Hintergrundinformationen zur Kamera ist, sind eher die Ausnahme als die Regel und wenn einem die offizielle Pressemitteilung des Herstellers in den Händen liegt, dann kann man erstmal nicht viel mehr tun, als den Text zu “filtern”, d.h. die wirklich nützlichen Informationen aus dem Text herauszufischen bzw. die Sätze aus dem Text zu entfernen, die zu sehr nach Marketing-Geschwafel klingen. Das mag vielleicht in den Augen mancher Leser als einfache Umformulierung des Pressetextes angesehen werden und jede Redaktion “filtert” die Pressetexte der Hersteller unterschiedlich stark, aber diese Methode ist IMO nicht schlechter als Thomas’ Methode der 1:1-Veröffentlichung mit Kennzeichnung und u.U. kleinem Begleitkommentar…
Yvan Boeres
Redaktion digitalkamera.de
Fotojournalisten werden von
Fotojournalisten werden von Kameraherstellern korrumpiert,
Autojournalisten von Autoherstellern,
Ärzte und Apotheker von Pharmaunternehmen,
Bundesttagsabgeordnete von Lobbyisten,
…..
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Was ist denn schon dabei?! Das gehört zu unserem Konsumterror. Wir funktionieren doch alle bloß. Macht nix, Augen zu und durch, äähh… voll hinein. 😉
So long,
Olong
Was heißt da Korruption?
[quote=olong]Fotojournalisten werden von Kameraherstellern korrumpiert[/quote]
Ist es denn bereits Korruption, wenn man sich von ALLEN einladen läßt und über ALLE etwas gutes schreibt?
Ich dachte immer, Korruption wäre es erst dann, wenn man sich von EINEM einladen läßt und dafür dessen Konkurrenz in Grund und Boden schreibt.
Oder habe ich da was falsch verstanden?
Und wenn es eh alle tun, warum soll ich daheim Nudelsuppe essen, wenn die Kollegen vor Ort einheimische Spezialitäten und eingeflogenen Hummer speisen? Nein, nein, so haben wir nicht gewettet, auf der Journalistenschule, damals.
M.R.
Offensichtlich ein lohnendes Thema
Mir zeigt die Diskussion, unabhängig von der Qualität der einzelnen Beiträge, dass sich eine kritische Betrachtung des Themas lohnt. Ob es das Fotomagazin ist, ColorFoto, Photographie oder ein Online-Magazin. Vollkommen frei von Opportunismus – ob es nun schicke Reisen, Werbegelder oder kleine oder größere Geschenke sind – dürften nur ganz ganz wenige Autoren, Redakteuer, Chefredakteure, Herausgeber, Verlaugsleiter und mithin deren Publikationen sein. Letztendlich geht es ums Geldverdienen und den eigenen Vorteil, beim Verlag ebenso wie beim Mitarbeiter. Man kann heute nicht misstrauisch genug sein.
Man kann heute nicht misstrauisch genug sein.
Erstmal bei den Politikern anfangen, dann kommt lange nichts und dann vielleicht die Fotomedien!