Am 25. November 2005 wurde bei AgfaPhoto in Leverkusen der letzte Film gegossen. Doch nach wie vor sind etliche Filmtypen aus dem Agfa-Sortiment im Handel, vertrieben werden sie durch die Kölner „Lupus Imaging & Media“: 

Vor knapp zwei Jahren hatte AgfaPhoto Insolvenz angemeldet, nur sieben Monate nach der Ausgliederung aus der Agfa-Gevaert-Gruppe. In der ehemaligen Filmfabrik in Leverkusen stellt ein koreanischer Großkonzern jetzt Folien als Träger für fotografisches Material her, fertige Filme kommen nicht mehr aus Leverkusen. Und so lässt die Lupus Imaging und Media, die sich von der AgfaPhoto-Holding die Markenrechte der Agfa-Filme gesichert hat, die Farbnegativfilme Vista 100, 200 und 400 andernorts fertigen.

Laut Markus Ludwig, früher Marketing-Direktor „Consumer Products“ bei AgfaPhoto und heute gemeinsam mit Holger Pusch Geschäftsführer bei Lupus, ist der aktuelle Vista mit dem aus Leverkusen vergleichbar. Wer genau die Farbnegativfilme jetzt herstellt, wollte er uns allerdings nicht verraten. Lupus vertreibt den Film in Kleinbildpatronen für 12, 24 oder 36 Aufnahmen, außerdem steckt der Vista-Film in den Einwegkameras „Le Box Camera Flash“, „Le Box Camera Outdoor“, und „Le Box Ocean“. Die Packungen tragen übrigens das neue AgfaPhoto-Logo mit dem roten Punkt, während die übrigen Filme derzeit noch mit dem bekannteren Agfa-Rhombus vertrieben werden, den die ehemalige Muttergesellschaft 1924 einführte.

Der höherempfindliche Vista 800 sowie der Farbnegativfilm Ultra 100, der sich vor allem durch eine höhere Farbsättigung auszeichnete, sind inzwischen ausverkauft.

Für APS-Kameras führt Lupus noch den APS Star 200 für 25 Bilder. Derzeit verfüge man noch über ausreichend Bestände aus AgfaPhoto-Zeiten, falls darüber hinaus Bedarf bestünde, werde man diesen Film auch wieder neu auflegen, versicherte Ludwig gegenüber photoscala. Den APS Star 400 kann er nicht mehr anbieten.

Während die 200-ASA-Variante des Farbdiafilms CT Precisa ebenfalls nicht mehr durch Lupus vertrieben werden kann, hat man den CT Precisa 100 nach wie vor im Programm. „Das ist noch Agfa-Ware, die wir für uns konfektionieren lassen“, erläuterte Ludwig. Auch vom Schwarz-Weiß-Diafilm Scala 200x hat Lupus sich mit reichlich Vorräten aus AgfaPhoto-Zeiten eingedeckt: „Der Film ist mindestens noch bis 2011 oder 2012 verfügbar“, verspricht Ludwig. Den Scala bietet Lupus nicht nur in der 36er-Kleinbildpatrone, sondern auch als Rollfilm 120 an.

Auch die Vorräte der Schwarzweiß-Negativfilme Agfapan APX 100 Professional und APX 400 Professional sollen noch „locker bis 2012“ reichen. Die Hans O. Mahn & Co. KG (Maco) vertreibt den Agfapan APX übrigens auch als Rollei Retro.

Farbfilme aus dem ehemaligen Agfa-„Professional-Filmsortiment“ gibt es dagegen keine mehr, die Negativfilme Agfacolor Optima und Agfacolor Portrait 160 sowie die Diafilme Agfachrome RSX sind nicht mehr erhältlich.

Ab sofort nutzt Lupus die Marke „AgfaPhoto“ übrigens auch für den Vertrieb seines neuen Speicherkartensortiments.

(mts)