Was macht eigentlich Fujifilm? Wo bleibt eine neue digitale Spiegelreflex? Und wo der passende Bildsensor?

Die FinePix S3 Pro hat es schwer gegen die Konkurrenz. Nicht, dass es eine schlechte Kamera wäre. Aber die anderen sind besser: mehr Modellauswahl, mehr Auflösung, mehr Ausstattung, mehr … Bei Fujifilm gibt es nur die S3 Pro (Straßenpreis um 1000 Euro; Anfang des Jahres waren es noch rund 1400 Euro).

Was den Bildsensor angeht: Auf dem virtuellen Papier ist der der FinePix S3 Pro mit nominell 12 Megapixeln mehr als konkurenzfähig. In der fotografischen Wirklichkeit allerdings liegt die Wahrheit eher in der Mitte: der Bildsensor mit seinen S- und R-Pixeln (bei der FinePix S3 Pro je 6,17 Millionen) ist besser als ein 6-Megapixel-Sensor, aber schlechter als ein 12-Megapixel-Sensor. Im Fall der FinePix S3 Pro liegen die Werte knapp unterhalb der rechnerischen Mitte, wie Fujifilm in einer Pressemitteilung verkündet: Die effektive Auflösung der FinePix S3Pro liegt mit 1040 Linienparen pro Bildhöhe in einem sehr guten Bereich und erreicht damit einen Wert, der leicht über dem Messwert einer 8 Megapixel SLR eines Mitbewerbers liegt. Dabei zeigt aber auch die S3 Pro, dass Fujifilm das Rauschen generell sehr gut im Griff hat: Die Kamera arbeitet bis 1.600 ASA. Dabei ist das Rauschen so gering, wie ich es noch nie gesehen habe – nahezu unsichtbar. Die Kamera fotografiert noch da, wo ich es früher gar nicht erst versucht hätte. (Quelle Fujifilm: Messergebnisse FinePix S3Pro und erste Erfahrungen)

Zwar gingen kürzlich Meldungen über einen Mehrschicht-Bildsensor von Fujifilm über die Ticker, der soll aber frühestens in ein paar Jahren marktreif sein.

Was könnte in absehbarer Zeit kommen? Die Gerüchteküche ist kalt und auch Fujifilm hält sich bedeckt. Eine S4 Pro geistert zwar schon seit vielen Monaten durch die Küchenräume, aber sie kommt partout nicht, obwohl sie doch bereits im Dezember 2005 „unmittelbar vor der Tür stand“ – auf Basis der NIkon F6, so munkelte man.

Dabei hätte Fujifilm doch alle Möglichkeiten:

• hervorragende Objektive können sie bauen (u.a. für diverse, nicht nur eigene, Mittelformatsysteme)
• sehr gute Bildsensoren können sie auch bauen
• das Bildrauschen haben sie selbst bei den Minisensoren sehr gut im Griff
• Kameras können sie auch bauen (auch „richtige“ Kameras, zum Beispiel im Mittelformat, gab es mal von Fujifilm)

Ist doch praktisch alles da, was man braucht für eine eigene interessante digitale Spiegelreflex. Doch wo bleibt sie?

(Wer sich fragt, warum wir uns das fragen: 1. wäre eine neue digitale Spiegelreflex von Fujifilm per se interessant und 2. wird in dem Bereich noch Geld verdient, und das sollte doch auch für Fujifilm interessant sein.)

(thoMas)