Es wird dieses Jahr wohl keine weitere Sony-Spiegelreflexkamera mehr geben, dafür soll im nächsten Jahr ein Profimodell kommen – und in zwei Jahren soll Olympus überholt sein; in etwa vier Jahren will Sony dann auch Nikon den Rang abgelaufen haben:

Ambitionierte Pläne, die Samuel Andreo, Chef der Fotosparte von Sony Spanien, da in einem Interview mit quesabesde formuliert. Laut seinen Aussagen hat Sony große Pläne und will in zwei Jahren mehr Spiegelreflexkameras verkaufen als Olympus, in drei bis vier Jahren dann will Sony die Nummer zwei hinter Canon sein.

Innerhalb der kommenden 12 – 18 Monate ist nach seinen Worten allerdings mit keinem neuen Modell der α-Reihe zu rechnen, Sony habe jedoch dann besonders den Profi im Auge. Die Zeiss-Objektive zur α100 seien dafür ein Indiz und das nächste Modell werde sich an Profis richten.

Anderen Quellen zufolge will Sony im ersten Jahr 500.000 Stück von der α100 verkaufen und einen Marktanteil von 10% bei digitalen Spiegelreflexkameras und 20% bei Digitalkameras insgesamt erreichen (gegenüber 15% im letzten Jahr).

Wobei man hier trefflich zwischen den Zeilen lesen und herrlich spekulieren kann: Entweder hat es Minolta nicht geschafft, die anlässlich der letzten photokina 2004 in Aussicht gestellte Dynax 9D fertigzustellen, oder aber Sony ist mit dem Ergebnis nicht zufrieden. 12 -18 Monate, das deutet jedenfalls auf eine komplette Neuentwicklung hin, die erst vor kurzem in Angriff genommen wurde.

Die Sony-Zielsetzung erscheint zudem sehr ehrgeizig, um nicht zu sagen realitätsfern: Demnach will Sony mit nur einem Kameramodell (eine durchaus solide, etwas aufgehübschte und umetikettierte Minolta-Kamera aktueller Technologie) nicht nur einen Zeitraum von rund 1,5 Jahren überbrücken, sondern auch noch Marktanteile gewinnen. Wenn die anderen nicht schlafen (und davon ist nicht auszugehen), dann gelingt das mittelfristig nur über massive Preissenkungen; wenn überhaupt.

Und was macht Canon bei all dem? Nun, offensichtlich muss sich dieses Unternehmen am wenigsten Sorgen machen. Fachleute gehen davon aus, dass Canon die Produktion so umstellen kann, dass das Unternehmen selbst dann noch Gewinne macht, wenn die Preise für digitale Spiegelreflexkameras auf knapp die Hälfte einbrechen.

(thoMas)