Sieht auf den ersten Blick aus wie ein paar Zuckerstangen – ist aber ein Stativ für kleinere Kompaktkameras:

Presseinformation des HaPa-Teams:

Eching, Mai 2006

Digital-Kompaktkamera-Ministativ, das steht, hängt und klammert

Unglaublich: Ein Kleinstativ von nur 45 g Gewicht, das auch auf Zäunen, Geländern oder Ästen hält!

Moderne Digital-Kompaktkameras sind winzig klein und superleicht – und die Menschen, die damit im wahrsten Sinne des Wortes unbeschwert fotografieren, werden immer bequemer. Kein Wunder, dass niemand für eine Kamera, die z.B. weniger als 200 g wiegt, ein zehnmal so schweres Stativ mitschleppen möchte, nur um ab und zu mal nicht nur seine Lieben ohne die fotografierende Person, sondern die komplette Familie einschließlich des Fotografen oder der Fotografin im Bild festzuhalten. Oder um trotz abnehmender Helligkeit des späten Nachmittags die ins warme Licht der tiefstehenden Sonne getauchte Landschaft mit ihren reizvollen langen Schatten verwackelfrei mit 1/4 Sekunde Belichtungszeit oder gar eine 45-Sekunden-Nachtaufnahme fotografieren zu können.

Jeder weiß, wie nützlich ein Stativ ist, aber wer will’s schleppen?
Früher galt: Wer zum Fotografieren außer seiner großen Tasche mit der Spiegelreflex und mehreren Objektiven auch noch ein sperriges und schweres Stativ mit auf Tour nimmt, muss ein sehr fanatischer Hobbyfotograf oder gar ein Profi sein. Wer sonst tut sich sowas an? Andererseits wußte und weiß auch heute jeder, wie nützlich ein Stativ ist. Es ermöglicht Selbstauslöseraufnahmen und hält die Kamera bei längeren Belichtungszeiten für unverwackelte Bilder fest. Dass ein gutes Stativ samt Kugelkopf oder Neiger auch recht teuer sein kann, schreckt manchen ab, mehr aber noch, dass es meistens zwei bis vier Kilogramm wiegt und zusammengeschoben immer noch fast einen halben Meter lang ist. So etwa sollte man den ganzen Tag mit sich herumtragen? Nein, danke!

Fotografen, die auf eine leichte Digitalkompaktkamera umgestiegen sind oder neben der Spiegelreflexkamera einsetzen, dürfen aufatmen: Es gibt jetzt ein völlig neuartiges Ministativ mit geradezu unglaublichen Fähigkeiten.

Ministativ „Gorillapod“ steht nicht nur auf ebenem Boden fest
Tüftler der Firma Joby in Santa Cruz, Kalifornien, haben sich ein höchst unkonventionelles Ministativ ausgedacht, das auf den ersten Blick wie drei phantasievoll geformte Lakritzstangen vom Jahrmarkt aussieht und einschließlich Kugelkopf gerade mal 16 cm lang ist und nur 45 g wiegt. Einschließlich Kugelkopf? Nein, einschließlich 29 Kugelköpfen! Denn jedes der drei Beinchen besteht aus 9 aneinandergereihten Mini-Kugelköpfen, was zusammen 27 Kugelköpfe ergibt, und oberhalb der Beinscharniere sind nochmals zwei Kugelköpfe wie eine nicht ausziehbare kurze Mittelsäule angebracht. Die vielen kleinen Kugelgelenke machen die Beine flexibel, und weil jede Kugel in ihrer Hohlkugel unter kräftiger Friktion gehalten wird, bleiben die geraden, verbogenen oder verdrehten Beine in jeder Form stabil, solange das Gewicht der Kamera auf dem Stativ die empfohlene Obergrenze von 335 g nicht nennenswert überschreitet. Jede Hohlkugel ist von einem hellgrauen Gummiring umgeben und die drei kugelförmigen Füße der drei Beine sind ebenfalls von hellgrauem Gummi umhüllt, damit das Stativ auf glattem Boden oder die um einen glatten Gegenstand gewickelten Beine nicht wegrutschen. Die beiden Kugelköpfchen über den Beinscharnieren dienen wie normale Kugelköpfe zum Ausrichten der Kamera.

Sehr praktische Kamerabefestigung mit Schnellklemmplatte
Oben hat das Gorillapod eine Art Aufsteckschuh und darin eine herausziehbare Fußplatte mit 1/4"-Gewindeschraube, die mit einer kleinen Münze ins Stativgewinde der Kamera geschraubt werden und an der Kamera bleiben kann. Um die Kamera dann am Gorillapod zu benutzen, wird sie mit der Fußplatte in den Aufsteckschuh geschoben, der am Anschlag an einer Haltekralle einrastet, und zur Sicherheit mit einer kleinen Drehung des hellgrauen Gummirings arretiert. Um die Kamera wieder abzunehmen, werden die Arretierung und danach die Haltekralle durch Drücken einer Taste gelöst, so dass die Fußplatte an der Kamera aus dem Aufsteckschuh seitlich herausgezogen werden kann.

Der Clou des Gorillapods ist freilich die gelenkige Kugelkopf-Beinkonstruktion. Ob der Untergrund eben wie ein Tisch oder unregelmäßig wie ein Felsbrocken ist, immer sind die Beine so verformbar, dass das Stativ stabil steht und die Kamera korrekt ausgerichtet werden kann. Ist kein solcher Untergrund verfügbar, eignen sich z.B. auch eine Stuhllehne, Türklinke oder Zaunlatte, ein starker Ast oder ein Schmiedeeisengitter usw. als Haltevorrichtung. Die Stativbeine werden einfach eingesteckt, eingehakt, herumgewickelt – oder was immer nötig ist, um dem Stativ festen Halt zu geben. Dann wird die Kamera gegebenenfalls noch präzise aufs Motiv ausgerichtet, und das Foto kann gemacht werden.

Immer dabei, schnell einsatzfähig und für jeden erschwinglich
Weil das Gorillapod-Ministativ so ein Leichtgewicht ist, kann es ohne Belastung überall hin mitgenommen werden; man könnte es auch, wenn die Digitalkamera an einem Trageriemen um den Hals gehängt getragen wird, an der Kamera angesteckt lassen, denn das Mehrgewicht von 45 g spürt man kaum. Wenn man es mal hat, zeigen sich schnell ganz viele Einsatzmöglichkeiten, und dann wird es im Fotoalbum bald keine Fotos mehr geben, auf denen immer eine Person fehlt. Und viele Bilder werden vom verwackelsicheren Stativ ohne Blitz viel schöner!

Die beste Nachricht zum Schluss: Das vielseitige und nützliche Gorillapod samt Schnellbefestigungsplatte kostet nur 25,- Euro. Es wird in einer Blisterpackung mit aufgedruckter Anleitung und Anwendungsbeispielen geliefert.

Siehe auch:
Expedition in die faszinierende Welt des Joby gorillapod (Test bei digitalkamera.de)
Joby
HaPa-Team

(thoMas)