Mit dem Tokina AT-X 124 AF PRO DX gibt es jetzt ein interessantes Weitwinkel für APS-C-Fotografen: Das Zoom 4/12-24 mm verhält sich an APS-SLR-Digitalkameras wie man das von einem herkömmlichen 18-36 mm gewohnt ist; wirklich weitwinkelig also:

HaPa Team informiert: Seit die CCD- und CMOS-Sensoren im ca. 15×23 mm großen APS-C-Format die 6-Megapixel-Grenze übersprungen haben, stehen Digital-Spiegelreflexkameras mit „APS-Sensor“ so hoch im Kurs, dass sie sogar professionell eingesetzt werden. Fast alle namhaften SLR-Kamerahersteller bieten mehrere Modelle dieses neuen Standardformats an. Weil sie auf Analog-SLR-Kameras basieren oder zugunsten sinnvoller Kompatibilität die Objektiv-Bajonettanschlüsse konventioneller Gehäusemodelle übernommen wurden, lassen sich vorhandene Objektive weiterverwenden und das riesige Objektivangebot analoger SLR-Kameras auch für die Digitalkameras nutzen. Dass das gegenüber Kleinbild 24×36 mm auf nur ca. 15×23 mm geschrumpfte Format nicht den vollen Bildwinkel der Objektive erfasst und daher mit einem Brennweiten-Verlängerungsfaktor von (je nach Hersteller) ca. 1,5 bis 1,6 gerechnet werden muss, ist bei mittleren bis langen Brennweiten kein Problem; im Gegenteil freut es viele Fotografen, dass sie z.B. mit 200 mm Brennweite eines leichten Tele(zoom)s Aufnahmen machen können, für die an einer Vollformat-SLR-Kamera eine große und schwere 300- bis 320-mm-„Kanone“ nötig wäre. Schöne Zeiten für Tier- und Sportfotografen, „Paparazzi“ und andere, die Motive aus größerer Distanz formatfüllend aufnehmen wollen.

Aber wie steht es mit Weitwinkel? Da ist der Brennweitenfaktor kontraproduktiv. 35 mm Brennweite wird ohnehin kaum mehr als Weitwinkel-, sondern eher als Normalbrennweite mit gesteigerter Tiefenwirkung angesehen. 28 mm gilt längst nicht mehr als Superweitwinkel, sogar 21 mm ist nicht mehr spektakulär; denn mit dem Brennweitenfaktor multipliziert wird daraus ca. 44 mm bzw. 33 mm. Selbst das bisher für Eye-Catcher-Fotos gute 17-mm-Superweitwinkel wird an Digitalkameras mit APS-Sensor so nur zum zahmen 26-mm-Weitwinkel. Daraus folgt: Der APS-Digitalfotograf benötigt noch sehr viel kürzere Brennweiten!

Das ideale Weitwinkelzoom mit 12-24 mm entspricht 18-36 mm

Tokina hat darum ein neues, im Bildkreis auf die APS-Film- und Digitalformate abgestimmtes Weitwinkelzoom hoher Abbildungsleistung mit einem Brennweitenbereich von 12 bis 24 mm entwickelt, das bei APS-Digitalformaten einem Vollformat-Kleinbild-Zoom von etwa 18 bis 36 mm Brennweite entspricht. Die Reduzierung des Bildkreisdurchmessers ermöglichte eine Optimierung für die gesteigerten Anforderungen hochauflösender APS-Sensoren, insbesondere hinsichtlich der Randschärfe, der Vermeidung von Farbsäumen (aufgrund chromatischer Aberration) und der Minimierung von Verzeichnung und Helligkeitsabfall.

Asphärische Linsen und Fluoritgläser niedrigster Dispersion

Weil dieses Zoom von Anfang an für die Tokina-Hochleistungsserie AT-X PRO konzipiert war, wurde nicht an Aufwand gespart: Unter den in 11 Gruppen angeordneten 13 Linsen sind zwei asphärische Linsen, eine Linse aus speziellem FK03-Glas (Fluorkronglas mit extrem niedriger Dispersion bzw. extrem hoher Abbe-Zahl íd = 95) und zwei weitere Linsen aus hochbrechenden Glassorten niedriger Dispersion. Die damit außergewöhnlich gute Korrektion der Aberrationen verleiht dem neuen Tokina AT-X 124 AF PRO DX eine überlegene Schärfe.

Konstante Lichtstärke über den vollen Bereich von 12 bis 24 mm

Diesem hohen optischen Aufwand ist es auch zu verdanken, dass es möglich war, das Öffnungsverhältnis f/4 und somit jeden eingestellten Blendenwerte über den vollen Brennweitenbereich beim Zoomen konstant zu halten. Das ist vor allem dann ein wichtiger Vorteil, wenn nicht TTL-gesteuerte Kleinblitzgeräte oder für Innenraum- oder für Sachaufnahmen (in „dynamischer“ Weitwinkelperspektive) Studioblitzanlagen eingesetzt werden, deren Blitzenergie auf einen festen Blendenwert abgestimmt ist, und zur Optimierung des Bildausschnitts gezoomt wird. Ebenso ist es eine wichtige Voraussetzung, wenn der Fotograf einen separaten Belichtungsmesser zur „Lichtmessung“ (Messung der Beleuchtungsstärke) am Ort des fotografierten Gegenstandes statt der TTL-„Objektmessung“ bevorzugt.

Innenfokussierung und stabile, ergonomische Metallfassung

Der hohen optischen Qualität entsprechen auch die mechanischen Eigenschaften dieses Objektivs. Die Metallfassung macht es zwar etwas schwerer als eine aus Kunststoff, aber eine „Plastikfassung“ wäre dem professionellen Anspruch an Robustheit und Langlebigkeit nicht gerecht geworden. Für gute Ergonomie sorgen breite, griffig geriffelte Gummibeläge am Brennweiten- sowie am ein- und auskuppelbaren Entfernungsring, der durch eine kleine axiale Verschiebung jederzeit den schnellen Wechsel zwischen Autofokus und manueller Scharfeinstellung erlaubt. Liebhaber manueller Fokussierung werden die seidenweich laufende „feinfühlige” Untersetzung schätzen. Eine Irisblende mit 9 Lamellen sichert in allen Blendeneinstellungen eine nahezu kreisrunde Öffnung zur Reduzierung sternförmiger Beugungsstrahlen. Erwähnenswert ist ferner das für alle Tokina-AT-X-Objektive (mit Ausnahme des 2,8/300 mm) einheitliche, sich beim Fokussieren nicht mitdrehende 77-mm-Filtergewinde, das die Verwendung eines einzigen Filtersatzes ermöglicht und Kosten und Stauraum in der Fototasche spart.

Das neue Tokina AF 4/12-24 mm mit dem Code AT-X 124 PRO DX wird in der Version mit Nikon-Bajonett voraussichtlich ab Februar und mit Canon-Bajonett ab Anfang März lieferbar sein und etwa 539, Euro inkl. MwSt. kosten.

Technische Daten AF 4/12-24 mm
(Länge und Gewicht für Nikon-Anschluss)

Brennweitenbereich: 12-24 mm (entsprechend ca. 18-36 mm bei Kleinbild-Vollformat)
Max. Blendenöffnung: 4 (konstant über den vollen Brennweitenbereich)
Min. Blendenöffnung: 22 (konstant über den vollen Brennweitenbereich)
Optischer Aufbau: 13 Linsen in 11 Gruppen
Reflexminderung: Mehrschichtvergütung (MC)
Bildwinkelbereich: 99° bis 61°
Min. Aufnahmeabstand: 0,30 m (konstant über den vollen Brennweitenbereich)
Max. Abbildungsmaßstab: 1:8
Scharfstellsystem: Innenfokussierung
Zoomsystem: Drehzoom
Irisblende: 9 Blendenlamellen
Filtergewinde: 77 mm
Max. Durchmesser: 84 mm
Gesamtlänge: 89,5 mm
Gewicht: 570 g
Mitgeliefertes Zubehör: Bajonett-Streulichtblende BH-777
Separat erhältliches Zubehör: Weichkunstleder-Schutzbeutel
Kameraanschlüsse: Canon EF, Nikon AF-D
max. Aufnahmeformat: 15,6 mm x 23,7 mm („APS-Sensor“, auch für analoge APS-SLR-Kameras verwendbar, wenn das Format auf APS-C eingestellt ist)

Weitere Informationen und Liefernachweis beim HaPa Team. (thoMas)