Auch die Zulieferer-Industrie bekommt die Wirtschaftskrise und die Folgen der schwachen Nachfrage zu spüren. Der japanische Objektiv-Hersteller Tamron gibt bekannt, dass das Gewinnziel für 2008 nicht erreicht werden konnte:

Tamron hat zum 31. Dezember 2008 das Geschäftsjahr mit einem operativen Gewinn in Höhe von fast 6,2 Mrd. Yen (52 Mio. €), das sind 7,5 % weniger als geplant, abgeschlossen (Financial Results FY 2008; PDF-Datei). Die Ergebnisse des dritten Quartals hatten diese Entwicklung bereits erwarten lassen (wir berichteten). Die Umsätze sind erwartungsgemäß mit 8,3 % weiter rückläufig gegenüber dem Vorjahr und der Nettogewinn beläuft sich auf 3 Mrd. Yen (25 Mio. €).

Die Umsatz-Entwicklung der einzelnen Geschäftsbereiche ist im Geschäftsjahr 2008 sehr unterschiedlich.

Die Umsätze für SLR-Kamera-Wechselobjektive legen um 14 % zu. Dies liegt vor allem an den guten Umsätzen im ersten Halbjahr 2008. Der operative Gewinn fällt hingegen, aufgrund gestiegener Kosten, auf 3,5 Mrd. Yen (29 Mio. €) zurück. Auch der Geschäftsbereich, der für die Industrie optische Produkte und Linsen herstellt, kann zulegen. Das Geschäft mit Objektiven für Digitalkameras, Camcorder und Handys bricht hingegen um 28 % ein. Tamron schreibt aber im Jahr 2008 schwarze Zahlen.

Der Tamron-Geschäftsbericht enthält keinerlei Kommentar. Doch, auch wenn viele es nicht mehr hören können, wird die ökonomische Krise Tamron zunehmend beeinflussen. Die Reduzierung von Produktionskapazitäten bei den Kameraherstellern führt zwangsläufig zu einem geringeren Auftragseingang beim Objektiv-Hersteller Tamron. Das Unternehmen reagiert bereits mit der Aussetzung von geplanten Investitionen und der Verschiebung von Produktneueinführungen.

Für das neue Geschäftsjahr 2009 peilt Tamron einen Nettogewinn in Höhe von 2,5 Mrd. Yen (21 Mio. €) an. Diese Gewinnprognose zeigt, dass das Unternehmen auch weiterhin mit schwierigen Zeiten rechnet.

(agün)