Nachdem bereits zwei Versteigerungsanläufe für die insolvente Polaroid vom Insolvenzgericht nicht bestätigt wurden, erfolgte am 16. April 2009 ein dritter Anlauf:

Bei der dritten Auktion im schon seit 16 Tagen laufenden Versteigerungsversuch für die Reste der insolventen Polaroid Corp. erhielten die auf Unternehmensliquidierungen spezialisierte Hilco Consumer Capital aus Toronto und Gordon Brothers Brands aus Boston den Zuschlag für 85,9 Millionen US Dollar in bar sowie Aktien. Das Angebot war zwar etwa eine halbe Million US Dollar niedriger als das konkurrierende Angebot von Patriarch Partners, erhielt aber den Zuschlag, weil es für die Gläubiger des Unternehmens vorteilhafter scheint. Das Angebot von Patriarch war zwar nominell höher, bezog sich aber auf einen größeren Anteil aus der verbliebenen Unternehmensmasse. So schloss das Patriarch-Angebot auch die Polaroid-Kunstsammlung ein, die auf einen Wert von bis zu 11 Millionen US Dollar geschätzt wird. Das Jetzige Angebot von Hilco lag deutlich höher als das ursprüngliche vom März mit nur 43,58 Millionen US Dollar.

Hinsichtlich der Pläne, die Hilco für das Unternehmen Polaroid hat, besteht noch Unklarheit. So ist nicht bekannt, ob sie den Unternehmenssitz in Minntetonka und die Mitarbeiter behalten wollen. Erhalten wollen sie auf jeden Fall die Marke Polaroid, für die sie umfangreiche Verwertungsmöglichkeiten sehen. Der Vorzug des Hilco-Angebots lag offensichtlich eher darin, die Gläubiger zu bedienen, als die besten Perspektiven für eine Fortführung zu bieten.

Patriarch Partners hatten darauf abgehoben, dass sie Polaroid als Firma wieder aufbauen wollten. Ein Sprecher von Patriarch erklärte gegenüber Reuters, das Unternehmen werde Berufung gegen die Entscheidung vom Donnerstag einlegen. Es scheint damit noch nicht die letzte Runde für den Verkauf von Polaroid gewesen zu sein.

(CJ)