Die Krise hat nun auch den japanischen Kraftprotz Panasonic getroffen. Das Unternehmen teilt mit, dass die Gewinnprognose für das laufende Geschäftsjahr bei weitem nicht beibehalten werden könne:
Eine Pressemitteilung des japanischen Elektrokonzerns Panasonic platzt mitten in die Übernahmeverhandlungen um Sanyo und schlägt wie eine Bombe ein. Panasonic hatte Ende Oktober 2008 im vorgelegten Geschäftsbericht die Beibehaltung der anvisierten Ziele für das laufende Geschäftsjahr prognostiziert. Nun muss ausgerechnet Panasonic die Folgen der weltweiten Finanzkrise mit einer vorzeitigen Kurskorrektur eingestehen.
Das Unternehmen rechnet mit einem Nettogewinn von nur noch 30 Mrd. Yen (ca. 244 Mio. €) im laufenden Geschäftsjahr. Das sind 90 % weniger als ursprünglich angedacht. Panasonic verweist als Begründung für diesen Schritt auf die schwierige Marktlage, die fallenden Verkaufspreise bei gleichzeitig schwindender Nachfrage, sowie diverse Sonderabschreibungen für Anlagepapiere (der Aktienmarkt ist bekanntlich im Abwärtstrend). Doch auch der operative Gewinn wird um 39 % geringer ausfallen. Die Umsätze werden nach der neuen Panasonic-Schätzung um fast 8 % zurückgehen. Insbesondere der Absatz von Flachbildschirm-Fernsehgeräten entwickelt sich nicht mit der von Panasonic angepeilten Wachstumsrate.
Die Kapitalstärke von Panasonic ist nach wie vor unbestritten. Allein die Senkung des Gewinnziels zeigt jedoch, wie ernst die Lage womöglich für alle anderen Unternehmen werden kann. Sollte das Jahresendgeschäft nicht die erhofften Absätze bringen, werden weitere Unternehmen der Konsumindustrie ihr Gewinnziel senken und im schlechtesten Fall um ihre Existenz bangen müssen. Die Talsohle ist noch nicht erreicht und wird für 2009 vorausgesagt. Es liegen ökonomisch schwere Zeiten vor uns, weitere Folgen sind bis dato nicht absehbar.
(agün)
Unfassbar!
Vor 4 Wochen gibt man bekannt, trotz der Finanzkrise und den weltweiten Umsatzeinbrüchen die Gewinnziele halten zu können und nur einen Monat später bemerkt man plötzlich einen Gewinneinbruch von 90% für das gesamte Geschäftsjahr???
Das ist ja wie bei den Banken, die in der Immobilienkrise 1,2 Mrd Euro verloren haben und wenn sie dafür dann 3 Wochen später eine Staatsbürgschaft erhalten sollen, fehlen plötzlich 5 Mrd, da man die anderen 3,8 Mrd leider übersehen hatte. Kann ja passieren, wenn man bei der ersten Bilanz völlig vergessen hatte die Portokasse durchzuzählen!
Eine Milliarde sind 1.000 Millionen, ein Betrag, dessen Größe sich der normale Mensch gar nichtmehr richtig vorstellen kann und die Vorstände der Unternehmen werfen damit um sich und verzählen sich darin mal kurz und schamlos, als ginge es um Rundungsdifferenzen! Das macht mir weitaus mehr Angst für die Zukunft, als die eigentliche Finanzkrise, zeigt es doch nur zu deutlich, dass die Manager aus letzterer nichts, aber auch gar nichts gelernt haben!
Die Milliarde
[quote=Gast]Eine Milliarde sind 1.000 Millionen, ein Betrag, dessen Größe sich der normale Mensch gar nichtmehr richtig vorstellen kann …[/quote]
Eine Milliarde Euro sind doch leicht vorstellbar: über den Daumen gepeilt entspricht das in etwa dem gesamten Immobilien-Wert einer deutschen Kleinstadt inkl. aller Wohnungen, Häuser, Bürogebäuden, Fabriken, Schulen, Stadthalle, Straßen, etc.
Also haben sich die Panasonic-Vorstände innerhalb eines Monats gerade mal um zwei Kleinstädte verhauen, in Bankenkreisen auch als “Peanuts” bekannt.
Wenn wir schon bei den Stereotypen sind…
Ja, ja. *gähn* Immer die bösen, inkompetenten und ach so überbezahlten Manager, die nichts anderes tun, als rein zum Spaß durch die Gegend zu jetten, sich mit der Sekretärin vergnügen und sich auch noch auf Firmenkosten in teueren Restaurants und Hotels verpflegen zu lassen, gell?!? Der Einzige in der Firma, der einen harten Job hat, chronisch unterbezahlt ist, seine Arbeit ordentlich und gewissenhaft macht, es sowieso besser machen könnte/würde und auf der aber niemand hören will, ist der kleine Wicht aus irgendeiner unbedeutenden Abteilung; am Lautesten jammern die IT-Fuzzis, die sowieso immer alles besser wissen und denen ja sooooviel Dankbarkeit wegen ihres ach so heldenhaften Einsatzes gebührt!
Netter Kommentar….
…aber eins muß schon auch gesagt werden:
“Der Fisch fängt immer beim Kopf zum stinken an !”
Ein guter alter Spruch mit einem Funken Wahrheit
Glauben oder Wissen?
[quote=DingDongDilli]Ja, ja. *gähn* Immer die bösen, inkompetenten und ach so überbezahlten Manager, die nichts anderes tun, als rein zum Spaß durch die Gegend zu jetten, sich mit der Sekretärin vergnügen und sich auch noch auf Firmenkosten in teueren Restaurants und Hotels verpflegen zu lassen, gell?!? Der Einzige in der Firma, der einen harten Job hat, chronisch unterbezahlt ist, seine Arbeit ordentlich und gewissenhaft macht, es sowieso besser machen könnte/würde und auf der aber niemand hören will, ist der kleine Wicht aus irgendeiner unbedeutenden Abteilung; …[/quote]
Labern und Blubbern kann man viel, sowohl in die eine wie in die andere Richtung Herr Oberschlauberger, die urplötzlich gefundenen verlorenen Milliarden liegen aber auf dem Tisch und waren vor ein paar Wochen angeblich noch nichteinmal zu erahnen! Das sind Fakten und keine Stammtisch-Parolen!
Ja gähn, für wen springen Sie schon wieder in die Bresche?!
Zunächst: Klar, dass ein Unternehmer mehr verdient als die Mitarbeiter in seinem Unternehmen. Je nach Geschäftsidee meinetwegen auch das 100.000 fache… Ein Manager ist aber halt auch nur ANGESTELLTER – trägt weder Risiko noch Verantwortung und leider OFT auch nur wenig zum Unternehmenserfolg bei. Gute Manager (von denen es auch genügend gibt) haben das begriffen und motivieren anstatt sich in der Öffentlichkeit durch markige Sprüche unbeliebt zu machen lieber ihre Belegschaft die den Karren zieht. Ein Manager kann auch nichts übermenschliches leisten, deshalb ist auch keine Übermenschliche Bezahlung geboten. Paradoxerweise glauben Menschen ab einem bestimmten “Status” oft der Allgemeinheit noch (trotz ihrer Entlohnung) einen besonderen Dienst zu erweisen und erwarten dafür auch noch Dankbarkeit.
Nun zu den Ar***geigen der Finanzkrise: Geradezu lächerlich wie viele Entscheidungsträger und Politiker an ein Glückspielsystem glauben wollten, das jeder Mensch mit Grundrechenkenntnissen innert weniger Minuten widerlegen kann. Witzig, dass selbst Investmentbanker nicht in der Lage sind ihr eigenes System zu durchschauen (Ich kenne zufällig einen sehr gut). Aber wenn man natürlich die im BWL-Studium gelernte Extrapolation der Vergangenheit als Axiom annimmt, dann kanns nur schiefgehen.
Ui, viel zu viel zu diesem Mist geschrieben. Ich wünsche allen viel Glück, die an Ihren Fondssparplan und die Riesterrente glauben und arbeite lieber mal wieder ein bisschen…
Rod
Labern und Blubbern
[quote=Gast]
Labern und Blubbern kann man viel, sowohl in die eine wie in die andere Richtung Herr Oberschlauberger, die urplötzlich gefundenen verlorenen Milliarden liegen aber auf dem Tisch und waren vor ein paar Wochen angeblich noch nichteinmal zu erahnen! Das sind Fakten und keine Stammtisch-Parolen![/quote]
Und warum soll speziell der Manager dran schuld sein? Der kennt auch nur die Zahlen, die ihm die Buchhaltung vorlegt. Vielleicht hat irgendso eine Buchhaltungs-Tussi Mist gebaut…