Panasonic kündigte auf der heute beginnenden PMA die DMC-L1 an – die erste digitale Spiegelreflex mit Wechselobjektiven von diesem Unternehmen. Die elegante Kamera im Four Thirds Standard folgt eher „analogen“ Gestaltungs- und Bedienprinzipien, löst 7,5 Megapixel auf und wird zusammen mit dem Leica D Vario-Elmarit 2,8-3,5/14-50 mm (28-100 mm entspr. Kleinbild) vorgestellt:

Obwohl die L1 auf der technischen Seite zum Teil dieselben Elemente (Sensor, Spiegelkasten) verwendet wie die Olympus E-330, ist doch eine ganz andere Kamera entstanden.

Die L1 beherrscht die „Live View“ genannte ständige Permantentdarstellung des Sucherbildes auf dem Monitor (2,5 Zoll, 207.000 Pixel) wahlweise bei automatischer wie manueller Scharfstellung; laut Panasonic wird hierbei der Spiegel ausgeschwenkt und das Bildsignal direkt vom Sensor abgegriffen. Gegenüber dem „Modus B“ der E-330 (siehe dort) kann diese Funktion auch bei Autofokussierung genutzt werden. Weiter wird es möglich sein, im „Live View“ z.B. auch den Weißabgleich zu kontrollieren. Das heißt, so wie es im Augenblick aussieht, hat es Panasonic geschafft, dass sich die L1 im „Live View“ wie eine digitale Kompaktkamera bedienen lässt: Völlig unkompliziert.

Der Bildsensor (7,5 Megapixel; derselbe wie in der E-330) ist mit Panasonics „original Maicovicon-Technologie“ entwickelt worden (Maicovicon ist die Matsushita-Tocher, die die Sensoren fertigt; augenscheinlich wird auch der Sensor der E-330 von Panasonic gefertigt) und soll – nicht zuletzt dank Venus Engine III – herausragende Bildergebnisse zeigen. Venus Engine III ist ein Bildbearbeitungsprozessor, der gegenüber der Venus Engine II besonders hinsichtlich des Rauschverhaltens und der Ansprechzeit verbessert worden sein soll.

Wie auch die Olympus-Kameras des Four Thirds Standards hat die L1 den Supersonic-Wave-Filter, der den Staub abschüttelt.

Das Leica D Vario-Elmarit 2,8-3,5/14-50 mm (28-100 mm entspr. Kleinbild) wird mit Panasonics Bildstabilisator O.I.S. ausgerüstet sein. Übrigens: Das Objektiv von Leica wird in Kooperation gefertigt: Nach Leica-Vorgaben bei Panasonic (zu dem Thema siehe auch Leica bleibt am Ball).

Die L1 wird SD-Speicherkarten nutzen; weitere technische Details gibt Panasonic bislang noch nicht bekannt. Wann die Kamera lieferbar sein wird, ist noch ebenso unklar wie der Preis, der allerdings angesichts des Gebotenen (solides Gehäuse, Leica-Objektiv) recht heftig ausfallen könnte: Es wird von um die 2000 Euro gemunkelt.

(thoMas)

Nachtrag (26.2.2006; 16:10 Uhr):

Und hier die Panasonic Pressemeldung:

LUMIX DMC-L1 – Ein Schritt voraus

Februar 2006

Panasonic krönt die erfolgreiche Etablierung von Lumix als Premium-Kameramarke mit der Präsentation der Lumix DMC-L1. Panasonics erste Digital-Spiegelreflex ist eine von Grund auf neue Konstruktion, die modernste Technologie und bewährte Elemente vereint, um ambitionierten Fotografen ein maßgeschneidertes Werkzeug zur Realisierung ihrer kreativen Ideen in die Hand zu geben.

Der digitale Kern mit modernster Technologie steckt in einem klassischen Gehäuse. Es erinnert mit seinem klaren, schnörkellosen Erscheinungsbild und der zu Grunde liegenden bewährten Bedienungsphilosophie an das Beste aus der analogen Kamerawelt. Durch diesen Charakter, der seine Widerspiegelung in klassischen Bedienungselementen wie dem Zeitenring auf der Kamera sowie den manuellen, schnell und präzise zu handhabenden Einstellringen für Blende, Zoom und Fokussierung am Objektiv findet, unterscheidet sich die Lumix L1 von allen andern, konventionellen Digital-SLRs des Marktes.

Mit ihrer zeitgemäßen LiveView-Monitorfunktion ist die Lumix L1 anderen SLR-Kameras, die ausschließlich auf die althergebrachte optische Suchertechnik setzen, eine Generation voraus. Die Lumix L1 zeigt ein elektronisches Monitorbild in Echtzeit schon vor und nicht nur nach der Aufnahme. Möglich macht dies der neue Live-MOS-Sensor, entwickelt mit Hilfe der Panasonic-eigenen µ Maicovicon™-Technologie. Der 4/3-Live-MOS-Sensor in der Lumix L1 mit 7,5 Megapixel-Auflösung verbindet die hervorragende Bildqualität von CCDs mit der energiesparenden Arbeitsweise von CMOS-Sensoren. Für die interne Bildsignalverarbeitung und Kamerasteuerung ist mit Venus Engine III die neueste Version des Panasonic-Bildprozessors zuständig. Ergebnis ist eine höchsten Ansprüchen gerecht werdende Bildqualität bei hervorragender Reaktionsgeschwindigkeit.

Zum Schutz vor der bei Kameras mit Wechselobjektiven gefürchteten Verschmutzung des Bildsensors durch eindringende Schmutz- und Staubpartikel ist die Lumix L1 mit einem Ultraschall-Schutzfilter vor dem Sensor ausgestattet, der dieses Problem wirkungsvoll verhindert.

Mit der Lumix L1 kommt eine Digital-Spiegelreflexkamera modernster Art auf den Markt, die sich dennoch durch eine intuitive Steuerung und Bedienbarkeit auszeichnet wie von klassischen analogen Kameras gewohnt. Hochwertige Materialien und eine ausgezeichnete Verarbeitung sorgen für einen den inneren Werten entsprechenden äußeren Eindruck. Das alles macht die Panasonic Lumix DMC-L1 zu einer einzigartigen, gelungenen Verbindung von Tradition und Moderne.

Zeitenring auf der Kamera, Blendenring am Objektiv
Zur unmittelbaren, spontanen Kamerasteuerung ist die Lumix L1 mit einem griffigen Zeitenring oben auf dem Gehäuse ausgestattet. An dem (mit der Kamera vorgestellten) Zoomobjektiv LEICA D VARIO–ELMARIT 2,8 – 3,5/14 – 50 mm können Blende, Brennweite und Fokus mit individuellen Einstellringen präzise, schnell und geräuschlos eingestellt werden.

Echtzeit-Livebild für die Spiegelreflex-Fotografie der neuen Art
Dank des Livebild-Signals vom Live-MOS-Sensor erlaubt die Lumix L1 die permanente Kontrolle des Bildes auf dem LCD-Monitor so, wie es vom Sensor kommt. Das funktioniert sowohl mit automatischer wie manueller Fokussierung, bei letzterer auch mit einer Ausschnittvergrößerung zur besseren Detailkontrolle auf dem 6,35 cm großen, hochauflösenden 207.000-Pixel-Monitor. Auch eine Abblendtaste zur visuellen Kontrolle der Schärfentiefe fehlt nicht. Alternativ zum Monitor-Livebild ist natürlich auch die klassische SLR-Fotografie über einen optischen Porroprismensucher möglich.

Hochwertiger, energiesparender 4/3-Live-MOS-Sensor mit 7,5 Megapixel
Der in der Lumix L1 verwendete Live-MOS-Sensor ermöglicht nicht nur das Echtzeit-Livebild, sondern liefert durch seine fein abgestimmte Gradation und einen großen Dynamikbereich die Grundlage für eine Bildqualität wie von besten CCDs gewohnt. Eine spezielle Signalverarbeitungstechnologie minimiert dabei das Rauschen, Der Energieverbrauch bleibt bei all dem so gering wie für CMOS-Sensoren typisch.

Venus Engine III-Bildprozessor: hohe Bildqualität, schnelle Reaktion, niedriger Energieverbrauch
Der Bildprozessor Venus Engine III wurde speziell mit Blick auf die Zusammenarbeit mit dem Live-MOS-Sensor entwickelt. Unter Beibehaltung der hohen Auflösung, differenzierten Farbwiedergabe und fein abgestuften Gradation der letzten Venus Engine unterdrückt die neue Venus Engine III jetzt das Rauschen besonders effektiv und sorgt für ein minimales Bildrauschen, wie es eine gute Spiegelreflexkamera auszeichnet. Die beschleunigte Reaktion von Venus Engine III garantiert eine kurze Auslöseverzögerung und schnelle Bildfolgen bei Serienbelichtungen. Dabei verbraucht Venus Engine III nur noch 80 % der Energie von Venus Engine II. Zusammen mit dem sparsamen Energieverbrauch des Live-MOS-Sensors sind selbst länger dauernde Fotosessions mit einer Akkuladung kein Problem.

Staubschutzfilter gegen Sensorverunreinigung
Ein Problem bei Digitalkameras mit Wechselobjektiven ist das mögliche Eindringen von Staub beim Objektivwechsel. Schmutzpartikel auf dem Sensor führen zu störenden Flecken auf den Fotos. Dann ist normalerweise eine professionelle Reinigung erforderlich. Die Lumix L1 unterbindet das Problem schon im Ansatz durch ihren Ultraschall-Staubschutzfilter vor dem Sensor. Seine Vibrationen verhindern, dass sich störende Partikel überhaupt festsetzen.

Zukunftssichere Speichertechnik
Wie alle Lumix-Modelle speichert auch die L1 die Fotos auf SD-Speicherkarten. Zudem ist die L1 kompatibel mit dem neuen auf FAT32 basierenden Massenspeicher-Standard und erlaubt daher die Verwendung künftiger SD-Karten mit Speicherkapazitäten von mehr als 2 GB (SDHC). Dank der SD-Karte als Speichermedium können die Fotos problemlos auf Panasonic Plasma-Displays präsentiert, auf DVD-Recordern gespeichert oder mit Foto-Printern ausgedruckt werden.

Sonstiges
Detailliertere, endgültige technische Spezifikationen und Preise werden rechtzeitig zur Markteinführung bekannt gegeben.


Nachtrag #2 (27.2.2006): Die Pressemeldung von Panasonic zum Leica-Objektiv samt Objektivabbildung:

LEICA D VARIO-ELMARIT 2,8 – 3,5/14-50 mm ASPH

Erstes Leica-Wechselobjektiv mit optischem Bildstabilisator speziell für 4/3-Digital-Spiegelreflexkameras

Panasonic und Leica präsentieren ein gemeinsam entwickeltes Wechselobjektiv für Digitalkameras entsprechend dem 4/3-Standard. Das Zoomobjektiv LEICA D VARIO-ELMARIT 2,8 – 3,5/14 – 50 mm (entsprechend 28 – 100 mm KB) ist das erste von Leica speziell für digitale Spiegelreflexkameras entwickelte Objektiv. Das „D“ in der Typenbezeichnung kennzeichnet die für das neue digitale System optimierte Konstruktion.

Durch die Integration des technologischem Know-hows und der Erfahrungen beider Partner auf höchstem Niveau sichert die Kooperation von Panasonic und Leica rigorose Qualitätsstandards bei der Entwicklung und Fertigung von Wechselobjektiven. Panasonic und Leica Camera AG sind überzeugt, dass die Ergebnisse der gemeinsamen Anstrengungen auch anspruchsvollsten Kundenwünschen gerecht und dementsprechend erfolgreich sein werden.

Das LEICA D VARIO-ELMARIT besteht aus 16 Linsen inklusive zwei Asphären in 12 Gruppen. Es überzeugt durch die Wiedergabe feinster Details und Nuancen bei minimaler Verzeichnung und Vignettierung selbst bei kürzester Brennweite. Die optische Höchstleistung dieses kompakten Objektivs wird unter Einsatz eines gepressten asphärischen Linsenelements mit großem Durchmesser erzielt. Mit dem LEICA D VARIO-ELMARIT profitieren jetzt auch Digital-Fotografen vom einzigartigen Leistungsniveau der Leica- Objektivtechnologie.

Zum Einsatz mit Lumix-Kameras ist das LEICA D VARIO-ELMARIT 2,8 – 3,5/14 – 50 mm ASPH mit dem optischen Bildstabilisator O.I.S. ausgestattet. Dieses hoch entwickelte optische Stabilisierungssystem ermöglicht scharfe, unverwackelte Aufnahmen ohne Stativ auch unter schlechten Lichtverhältnissen, bei Tele- und Makroaufnahmen und erweitert dadurch die Flexibilität des Fotografen. Die präzise und schnelle Reaktion des O.I.S.-Systems wird durch die elektronische Kommunikation zwischen Objektiv und Venus Engine III-Prozessor gewährleistet. Zusammen mit der Echtzeit-Livebild-Funktion bietet die Lumix DMC-L1 so den Fotografen Sicherheit, Flexibilität und Komfort bei der Aufnahme wie keine andere digitale Spiegelreflexkamera.

Nachtrag #3 (28.2.2006): Der Titel wurde leicht geändert (Begriff „Lumix“ eingfügt), auf dass die Suchmaschinen den Artikel besser finden.

Und einen Tipp haben wir noch: imaging resource präsentiert ein interessantes Filmchen direkt von der PMA, das u.a. die Handhabung der LC-1 sehr schön zeigt: Video: Panasonic Lumix DMC-L1 (etwas nach unten blättern).