Foto des Pico-Beamers von OptomaKlein, schwarz und handlich – das sind die auffälligsten Attribute des Pico Beamer von Optoma. Was da im Format einer 50-Gramm-Schokotafel Mitte November 2008 für etwa 299 Euro in Deutschland in den Handel kommen soll, ist eine durchaus konsequente Weiterentwicklung bekannter Technik:

Die heute verfügbaren Beamer sind praktische Hilfsmittel, wenn digitale Bilder, Videos oder Präsentationen mehreren Personen gleichzeitig gezeigt werden sollen. Zu den gravierendsten Nachteilen dieser Präsentationstechnik zählen allerdings das noch immer beträchtliche Gewicht, das kurzlebige und teuere Leuchtmittel und die Abhängigkeit vom Stromnetz. Flexibler, mobiler Einsatz sieht anders aus. Beispielsweise so, wie der Neuling von Optoma, der seinen Namen ganz unspektakulär von der eingesetzten Technik von Texas Instruments entlehnt hat. Im Pico steckt nämlich das neue von TI entwickelte und zugelieferte Pico-Modul für kompakte und portable Beamer.

Foto des Pico-Beamers von Optoma

Als Leuchtmittel kommt eine Hochleistungs-LED zum Einsatz, die mit einer Lebenserwartung von 20.000 Betriebsstunden die beim Beamer üblichen, nicht gerade preiswerten, Halogenlampen deutlich überlebt. Aber kein Licht ohne Schatten: Eine Lichtstärke von gerade mal etwa 10 ANSI Lumen eignet kaum zum Einsatz in großen Räumen und bei Tageslicht.

Bei schwachem Umgebungslicht und einer gut reflektierenden weißen Wand bietet der Pico eine Bilddiagonale von 60 Zoll und kann einen Bildkontrast von 1000:1 darstellen. Die Stromversorgung des Beamers erfolgt über wechselbare Akkus, wie sie auch in Mobiltelefonen zum Einsatz kommen. Nach etwa 2 Stunden Betrieb muss das Gerät über die eingebaute USB-Schnittstelle wieder mit Energie versorgt werden. Damit der Spaß nicht unvermittelt im Dunkeln endet, legt legt Optoma jedem Gerät gleich einen zweiten Akku bei.

Für die Übertragung der Bilddaten bietet der Pico eine Buchse für einen vierpoligen Klinkenstecker mit 2,5 mm Durchmesser. Wer jetzt jedoch seine Bilder oder Videos von einem vorhandenen Videoplayer wie einem iPod projizieren will, muss sich erst den passenden Adapter besorgen. Der Umweg über eine iPod-Dockingstation und die entsprechenden Adapter, um auf die 2,5 mm Klinkenbuchse zu kommen, ist mit unnötiger Kabelei verbunden, die mehr Platz in der Tasche benötigt, als Pico und iPod zusammen Da bleibt nur die Hoffnung, dass pfiffige Zubehörlieferanten schnell entsprechende Kabel verfügbar machen, die direkt vom iPod-Dock-Anschluss auf 2,5 mm umsetzen. Es wäre im Grunde wünschenswert, wenn Optoma einen passenden Adapter beipacken würde. Dazu müsste Optoma aber eine entsprechende Lizenz bei Apple erwerben.

Dafür gibt es von Optoma einen kleinen Adapter, an dem sich ein Stativgewinde befindet, über das der Minibeamer mit den Abmessungen von (BxTxH) 50x103x15 mm auf einem Tischstativ befestigt werden kann. Ein Zweistunden-Video aus der Hand bei einem Projektionsabstand von 0,25 bis 2,6 Metern. zu präsentieren wäre doch eine mit Sicherheit für alle Beteiligten sehr anstrengende Angelegenheit. Da aufgrund der LED-bedingten geringen Wärmeentwicklung der Beleuchtungseinheit kein Lüfter benötigt wird, entfällt ein allfälliges Betriebsgeräusch und die integrierten Lautsprecher mit 0,5 Watt können durchaus für passenden Sound sorgen. Kinogefühle dürften jedoch dabei kaum aufkommen.

Mit dem Pico Beamer, der rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft (so es in diesem Jahr stattfindet) in Europa auf den Markt kommen soll, will Optoma hierzulande an den Erfolg anknüpfen, den das Unternehmen aus Taiwan in anderen Regionen schon hat.

Optoma zählt in Asien und den USA zu den führenden Anbietern von Projektoren für den professionellen Einsatz im Schul- und Trainingsbereich, Videoprojektionen und Heimkino. Optoma setzt bei seinen Beamern auf die DLP-Technik von Texas Instruments.

Das Unternehmen vertreibt seine Produkte weltweit über drei Führungsgesellschaften in Europa, den USA und Asien. Die Optoma Europe Ltd. hat ihren Hauptsitz in London. Von dort aus werden Europa, der Nahe Osten und Afrika (EMEA) betreut. Für den Markt in Deutschland, Frankreich und Norwegen gibt es jeweils eigene regionale Vertriebsbüros.

Die Muttergesellschaft von Optoma ist die im Jahre 1992 gegründete, im Hsinchu Science-Based Industrial Park in Taiwan angesiedelte, Coretronic Corporation. Das Unternehmen mit heute 3000 Mitarbeitern sieht sich als der weltweit größte Hersteller von DLP-Projektoren mit einem Marktanteil von 16 %. Die Gruppe fertigt wie die meisten taiwanesischen Unternehmen heute mehrheitlich auf dem chinesischen Kontinent und beliefert neben Optoma auch zahlreiche andere Marken mit OEM-Produkten. Mehrere Tochterunternehmen wie Optoma (2007) und Young Optics (2007), ein Hersteller von Komponenten für die Projektion, wurden in den vergangenen Jahren in größere Eigenständigkeit entlassen und an der Börse in Taiwan gelistet.
 
 

Technische Spezifikationen Pico Beamer

Projektionstyp

DLP
Lampe LED
Lampenlebensdauer 20000 Std
Geräusch keine Betriebsgeräusche
Kontrast 1000:1
Energieversorgung akkubetrieben
Aufladen per Netzteil oder via USB
AV-Eingang 1x 2,5 mm 4-polig (Stereoton + Composite Video); PAL / NTSC (576i/480i)
Gewicht 115g
Abmessungen BxLxH 50x103x15 mm
Projektionsverhältnis 1,9
Projektionsabstand min. 0,25- max 2,6m
Lautsprecher 1x 0,5 W
Akkulaufzeit bis zu 2 Stunden
Stromanschluss USB (dient nicht der Datenübertragung)

 
 
(CJ)