Foto NikonIm Zusammenhang mit der Vorstellung der beiden Nikon-1-Kameras in Berlin hatte photoscala die Gelegenheit, erste Eindrücke vor allem mit der V1 zu sammeln, und die waren durchaus beeindruckend:

 
 
 
 
 

Foto Nikon

Mit kleiner Kamera in großen Händen machte Nikon gestern an den europäischen Präsentationsorten auf das neue 1er System aufmerksam. Siehe auch www.thebighands.com.
 
 
Foto Christoph Jehle

Nikon Deutschland hatte nach Berlin geladen.

 
Eine spiegellose Systemkamera mit einem 1“-Sensor und 10 Megapixel Auflösung, das ist zunächst nicht unbedingt das, was im aktuellen Kameraangebot zwischen Pentax-Q- und MFT-Kameras noch zu fehlen scheint.
 

Foto der Nikon 1 J1

Nikon 1 J1

 
Die gestern zuerst vorgestellten Varianten der J1 in pink, rot, schwarz und weiß erinnerten denn auch auf den ersten Blick eher an Kompaktkameras mit integriertem Blitz, weniger an ein ernst zu nehmendes neues Kamerasystem. Dieser Eindruck relativierte sich jedoch bei Vorstellung der Nikon 1 V1 durchaus zügig.
 

Foto der Nikon 1 V1

Nikon 1 V1

 
Sieht man sich die Kamera näher an, so fällt auf, dass es auf der Frontseite des Gehäuses nur ein Bedienelement gibt: den Entriegelungsknopf für den Objektivwechsel. Wie bei Nikon üblich, dreht man Objektive im Uhrzeigersinn, um sie von der Kamera zu lösen. Nimmt man die Kamera in die Hand, so fällt schon die reine Anfassqualität (Haptik) positiv auf. Für einen Rechtshänder liegt alles an der richtigen Stelle. Der kleine Steg auf der Vorderseite weist den dort hingehörenden drei Fingern automatisch den richtigen Platz zu und der Daumen findet auf einem kleinen Pad aus weicherem Kunststoffmaterial sofort seine richtige Position, ohne eines der Bedienelemente zu treffen und die Kameraeinstellungen zu verändern.
 

Foto Christoph Jehle
 
 
Foto vom Alugehäuse der von der Nikon 1 V1

 

Foto Nikon

Zusammen mit dem Pancake-Objektiv 1-Nikkor 2,8/10∫mm (27 mm KB-Äquvalent) liegt die Kamera gut in der Hand, ist angenehm leicht und kompakt, ohne billig zu wirken. Die Bedienungstasten sind eindeutig beschriftet und bündig in der Oberfläche der Rückwand vor unbeabsichtigter Fehlbedienung geschützt. Die meisten Kameraeinstellungen werden mit einem bei den meisten Kompaktkameras inzwischen üblichen Menüeinstellrad über ein übersichtliches, fast schon schlichtes, aber durchaus intuitiv zu bedienendes Menü auf dem rückwärtigen Display vorgenommen. Ein zweites Wählrad mit vier Einstellpositionen befindet sich oberhalb des Menürads. Neben der Wahl zwischen Foto- und Videomodus lassen sich hier zwei weitere Funktionen einstellen: Motion Snapshot und Smart Photo Selector.

In der Funktion „Motion Snapshot“ beginnt die Kamera mit einer Zeitlupen-Aufnahmeserie von einer Sekunde Dauer schon bevor der Auslöser ganz gedrückt wird. So lassen sich Fotos machen, die man sonst verpasst hätte.

Auch die Funktion „Smart Photo Selector“ beginnt eine Aufnahmesequenz schon bevor der Nutzer aktiv auslöst und liefert eine Bildauswahl von fünf Aufnahmen, aus welchen die Kamera ein Bild auswählt, welches sie für das beste hält und auf dem rückwärtigen Display anzeigt. Die Trefferquote bei aufnahmen von Kindern und anderen bewegten Motiven dürfte sich damit deutlich erhöhen. Die ersten, selbst vorgenommenen Versuche mit der Kamera waren dann auch überraschend erfolgreich.

Zu den offensichtlichen Stärken der Kamera zählen die Serienbildfunktionen in voller Auflösung. Bis zu fünf Bilder pro Sekunde nimmt die Kamera im Normalmodus mit mechanischem Verschluss auf und bis zu einer Frequenz von 10 Bildern pro Sekunde arbeiten die beiden AF-Systeme (Phasendetektion und Kontrastmessung) vor jeder Aufnahme. Bei 30 und 60 Bildern pro Sekunde wird nur vor der ersten Aufnahme fokussiert.

Dass Nikon noch für dieses Jahr einen F-Adapter für Objektive aus dem Kleinbild-Sektor ankündigt, die, soweit es sich um AF-Objektive handelt, wohl auch mit den AF-Funktionen der Nikon-1-Kameras genutzt werden können, dürfte auch Besitzer von Nikon-DSLR-Kameras dazu verführen, sich die neuen Kameras näher anzusehen.

Definitiv keine Kameras für den Profi, lassen die integrierten Ausstattungsdetails überdurchschnittlich viele gute Bilder entstehen, ohne dass sich der Nutzer intensiv mit der Kamera und der Aufnahmesituation befassen müsste. Man mag es bedauern, dass zunehmend mehr Kenntnisse aus dem Kopf des Fotografen in die Kamera verlagert werden. Allein, die Bildergebnisse und das Vergnügen, das die Kamera macht, weil die besten Situationen nicht verpasst werden, machen das Fotografieren in der Freizeit noch einen Tick interessanter.
 

Foto: Nikon

Masayo Iida, Keiji Moriyama, Akira Nojima, Noriyoshi Tachikawa, Shigeki Yagi, Hideo Hoshuyama, Kazuharu Imafuji,
Masahiko Inoue, Naoki Kitaoka, Takashi Kuriyama, Seiji Suzuki, Hiroaki Takahara, Akihiko Takahashi und Koshi Yoshibe

 
Als Randnotiz zur Präsentation ist erwähnenswert, dass Nikon angibt, fünf Jahre an der Entwicklung des Nikon-1-Sytems gearbeitet zu haben, und dass auch die vierzehn Entwickler, die maßgeblich beteiligt waren, in der Systembroschüre vorgestellt werden.

Produziert werden die Kameras und die dazu gehörenden Objektive von Nikon in Wuxi in der Nähe von Shanghai, wo bislang schon Coolpix-Kompaktkameras hergestellt werden.

(CJ)
 
 
Siehe auch:
Nikon 1 – Systemkamera im CX-Format
Nikon 1 – eine Einordnung
Nikon 1 – Die Erste ihrer Art
Beispielaufnahmen mit der V1 bei Nikon Japan
Beispielaufnahmen mit der J1 bei Nikon Japan
 

 
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