Terahertz-Scanner; Foto TSADie Nacktscanner der USA verfügen über Festplatten-, USB- und Netzwerkanschluss und können Bilder speichern und versenden – was die US-Flughafensicherheitsbehörde TSA bislang stets bestritt:

In den USA ist eine heftige Diskussion über die Leistungsfähigkeit der Nacktscanner ausgebrochen. Laut der Datenschutzorganisation Electronic Privacy Information Center (EPIC) können die Geräte, die in den USA bereits in 15 Flughäfen im Einsatz sind und auch in Europa zur Debatte stehen, die gemachten Aufnahmen speichern und auch weitersenden. Die US-Flughafensicherheits-Behörde Transportation Security Administration (TSA) hatte dies bislang vehement bestritten.

Wie die EPIC unter Berufung auf TSA-Papiere berichtet, verfügen die Nacktscanner sehr wohl über die Möglichkeit, Bilder zu archivieren und weiterzuverarbeiten. Allerdings sind diese Funktionen nur im „Testmodus“ der Geräte aktiviert. Unter den mittlerweile im Web veröffentlichten Dokumenten befinden sich auch die Bestellpapiere aus dem Jahr 2008. Aus diesen geht hervor, dass der Hersteller Verbindungsmöglichkeiten zu Festplatten und Netzwerk vorsehen und die Nacktscanner über USB-Anschlüsse verfügen mussten, berichtet EPIC.
 

Backscatter-Scanner; Foto TSA
 
 
Terahertz-Scanner; Foto TSA

Bildergebnisse von Nackscannern: Oben mit Röntgenstrahlen; unten mit Terahertzstrahlung. Beispiele: TSA.

 
Kritik an Falschinformation

Die US-Datenschützer kritisieren die TSA vor allem für die Falschinformationen scharf. Die TSA habe der Öffentlichkeit bewusst verschwiegen, dass die Geräte sehr wohl über die Möglichkeit verfügen, die Bilder weiterzuverarbeiten. Doch die Flughafensicherheits-Behörde hält auf ihrer Webseite weiterhin an ihrer Stellungnahme fest, dass die Geräte über keinerlei Speichermöglichkeit verfügen würden.

Gegenüber CNN bekräftigte ein TSA-Sprecher nun, dass dies auf den Regelbetrieb zutrifft und die Mitarbeiter vor Ort am Flughafen keine Möglichkeit hätten, den Nacktscanner in den Testmodus zu versetzen. Dafür müsste das Gerät in ein TSA-Labor geschafft werden. Keine Angaben gibt es allerdings darüber, ob zusätzliche Hard- und Software oder lediglich gewisses Know-how nötig ist. Die Tatsache, dass die Weiterverarbeitung der Bilder überhaupt möglich ist, reiche schon, um großen Spielraum für Missbrauch zu eröffnen, heißt es von Seiten der EPIC.

(pte / Andreas List)