Kunterbunt Vermischtes; #36-10

+++ Sigma und Sophie +++ Passbildautomaten +++ Foto-Ästhetik +++ Dresdener Kamerageschichten +++ Stereofotos +++ Emulsionslifting +++ photokina +++

 
Wer schon immer mal wissen wollte, wie gut seine Fotos in ästhetischer Hinsicht abschneiden, der besuche mal die Aesthetic Quality Inference Engine – Instant Impersonal Assessment of Photo Aesthetics und lade dort seine Fotos hoch. Die werden dann automatisch bewertet. Mehr zu den Hintergründen hier: ACQUINE: Aesthetic Quality Inference Engine – Real-time Automatic Rating of Photo Aesthetics.

Von der Ästhetik zum guten Aussehen. Christian Rudder hat Fotos, die bei OkCupid, einer Verabredungssite, bewertet wurden, ausgewertet und dann – so gibt er an – anhand von 11,4 Millionen Meinungen statistisch aufbereitet, welche Kameras die schönsten Personenfotos machen: Don’t Be Ugly By Accident! Demnach machen die Micro-Four-Thirds-Kameras von Panasonic die mit Abstand schönsten Personenfotos, die hässlichsten stammen aus den Fotohandys. Das deutlich beste davon ist das iPhone – und iPhone-Nutzer haben auch noch mehr Sex als andere Smartphone-Nutzer, will Christian Rudder herausgefunden haben.
 

 
Vom Äußerlichen zur Technik. Das Sortiment der Kugelköpfe von FLM wurde um drei weitere Elemente erweitert. Darunter die Nivellierplatte LB 30, die um +/- 30 ° in allen Richtungen ausgerichtet werden kann; Tragkraft ca. 45 kg! Mit der kugel-geführten Panoramaplatte P 48 und dem Pan-Rast-System PR 48 wurden zwei neue Elemente für die Panoramafotografie entwickelt. Das Pan-Rast-System PR 48 mit 80-mm-Einstellweg ermöglicht eine exakte Positionierung der Kamera im Nodalpunkt, mit dem Drehgriff können die Winkelschritte 15°-30°-45°-90° an der Skala eingestellt werden. Zur photokina kann mit weiteren Ergänzungen des FLM-Sortiments gerechnet werden. FLM stellt auf der photokina in Halle 2.1 Stand C 42 aus.

Apropos photokina. Die Mamiya Digital Imaging Co. Ltd., Tokio, Japan, hat sich entschlossen, in diesem Jahr nicht auf der photokina in Köln auszustellen. Da die Mamiya Cameravertrieb und Service für Deutschland GmbH neben dem analogen Kameraprogramm von Mamiya auch den deutschen Vertrieb des amerikanischen Taschenherstellers thinkTANK photo hat, finden deutsche Mamiya-Analog-Kunden die Vertriebsmitarbeiter aus München in diesem Jahr auf dessen auf dessen Stand A37 in Halle 2.1, direkt neben dem ehemaligen Mamiya-Stand. Mamiya-Digital-Interessenten wiederum finden das digitale Kameraprogramm ganz in der Nähe bei Hauptanteilseigner Phase One in Halle 2.1, Stand B31.
 

 
Die Dresdner Marke Praktica verlinkt an prominenter Stelle auf das virtuelle Praktica-Museum, das einen Überblick über mehr als 60 Jahre Kameraherstellung in und um Dresden bietet. Neben einer Darstellung der Geschichte der Pentacon-Vorläuferfirmen seit der Camera Obscura der Enzmann-Brüder im Jahre 1832 sind zahlreiche Kameras der ursprünglich Dresdner Marken EXA/EXAKTA, Pentacon super, Contax Pentacon, Praktiflex/Praktica, Praktina und Pentina mit umfangreichen Produktangaben aufgeführt. In der Galerie sind einzelne Kameras mit Bildern in höherer Auflösung zu sehen. Hier ist der Bestand noch lückenhaft, soll aber kontinuierlich ergänzt werden. Dies gilt auch für den Bereich der 3D-Darstellungen, die es ermöglichen, eine Kamera zu drehen und so von mehreren Seiten zu betrachten. Die als PDF ladbaren Bedienungsanleitungen historischer Kameras aus Dresdner Produktion machen die Seite auch für Nutzer dieser Modelle interessant. Das aktuelle Kameraprogramm von Praktika wird auf der Photokina in Halle 3.1 Stand B0 20 gezeigt.
 

Irgendwo im fernen Japan … bietet EOSdesign verspieltes Kamerazubehör an. Darunter diese Aufsteck-Männchen oder -Weibchen (nicht nur) für MFT-Kameras.

Vor dem Hintergrund der aktuellen 3D-Welle ist ein Rückblick auf historische Stereoaufnahmen immer wieder spannend. Der kürzlich erschienene Band „Zeppeline in 3-D“ von Martin Kohler und Jürgen Bleibler mit Zeppeline in 3-D – Stereofotos der frühen Luftschiffe ist so ein Exemplar. Auf 128 Seiten haben die Autoren 58 Fotos zusammengetragen, die sowohl als Stereo-Bildpaar als auch in ganzseitigen Anaglyphen abgebildet sind. Die zum Betrachten der Anaglyphen benötigte Brille liegt dem zum Preis von 19,90 Euro über Lindemanns Buchhandlung erhältlichen Band bei.

In dem Bändchen „Das Kaiserpanorama“ beschreibt Dieter Lorenz auf 60 Seiten das vom deutschen Physiker und Unternehmer August Fuhrmann ab 1880 betriebene Unternehmen des Kaiserpanoramas, jenes Mediums, das es verschiedenen Personen ermöglichte, gleichzeitig stereoskopische Bildserien zu betrachten. Man könnte die Kaiserpanoramen, die um 1910 etwa 250 Filialen betrieben, als ein frühes Massenmedium bezeichnen und den Betreiber August Fuhrmann als Medienunternehmer. Gefunden haben wir das Buch zum Preis von 14,95 Euro ebenfalls bei Lindemanns in Stuttgart. Lindemanns Buchhandlung findet man auf der Photokina in Halle 2.1, Gang B, Stand 30.

Und nochmal Literatur. Die Kunsthalle Wien stellt in ihrer „Mediazone“ verschiedene Katalog-Publikationen zum kostenlosen Download bereit. Lohnt sich.

Weiter geht’s zu Geschäften. Zum 1. August 2010 hat der Hersteller Vanguard aus Guangdong in China den Vertrieb seiner Stative und Taschen auf die Tochtergesellschaft Vanguard Deutschland GmbH übertragen. Bislang wurden die Produkte in Deutschland von Erno in Albbruck vertrieben. Auf der photokina stellt Vanguard in Halle 4.2 Stand B-030 bis 031 aus. Mit dem deutschen Firmensitz in Gummersbach und unter der Geschäftsführung von Johannes Bockemühl-Simon (Jo-Bo war einst Anteilseigner und Geschäftsführer bei Jobo) ist es wenig verblüffend, wenn Vanguard Deutschland nun auch die Distribution von Jobo-Produkten in Deutschland übernimmt. Der Vertrieb soll über spezialisierte Händler erfolgen. Seit dem Frühjahr 2010, nach der Insolvenz der Jobo AG, lag der Vertrieb des analogen Kernsortiments bei der Jobo International GmbH, die sich nun auf die internationalen Geschäfte konzentrieren will. Jobo will auf der photokina in Halle 5.1 Stand C012 neue digitale (3D-) Bilderrahmen und Film- und Diascanner präsentieren.
 

 
Passbildautomaten finden sich ja kaum mehr. Außer auf der Seite www.photobooth.net, die sich zur Aufgabe gemacht hat, die noch aktiven Fotoautomaten dieser Welt zu versammeln. Virtuell geht‘s aber auch: Die Hamburger Bildagentur plainpicture GmbH hat einen virtuellen Passbildautomaten im Web aufgestellt.

Mit dem Erscheinen der neuen Sofortbildfilme von Impossible kam auch der Wunsch, in der Vergangenheit angewandte Manipulationstechniken zur Bearbeitung der Sofortbilder wieder aufleben zu lassen. Eine dieser Techniken ist der Emulsionslift – hierbei wird die Emulsion des Sofortbildfilms vom Trägermaterial abgehoben, mechanisch bearbeitet, und dann wieder auf ein neues Trägermaterial aufgebracht. Beispiele für solche Bearbeitungen finden sich z.B. bei Michael K. Trout: Bilder der Polaroid-Kunst. Für den Emulsionslift können alle von Impossible bisher vorgestellten Filme verwendet werden: „PX 100“ und „PX 600“, sowie die neuen Materialien „PX 70“ und „PZ 600“. Der Braunschweiger Versender Spürsinn hat nun die wichtigsten nicht haushaltsüblichen Werkzeuge, die für den Emulsionslift benötigt werden, in einem Pinsel-Set zusammengestellt. Im gleichen Shop findet sich auch eine Auswahl an Spezialpapieren. Eine Anleitung, wie man der Emulsion zu Leibe rücken kann, findet sich im Spürsinn-Blog: Pinselset „lift it“ – Zauberwelt des Emulsionslift (PDF-Datei). Impossible stellt auf der Photokina in Halle 2.1 Stand B 34 aus.

Sigma hat die 36-Jährige Schauspielerin Sophie Schütt zum Star der Sigma-Werbekampagne „I love SIGMA“ erkoren. Marco Hahn, Geschäftsführer der Sigma (Deutschland) GmbH, freut sich: „Mit Sophie Schütt tritt zum ersten Mal ein echter TV- Star in unserer Kampagne auf. Für uns war Sophie die absolute Wunschkandidatin, denn sie ist eine der bekanntesten und sympathischsten deutschen Schauspielerinnen. Und sie fotografiert leidenschaftlich gerne.“
 
 
Ihnen ein wunderschönes Wochenende.

(CJ / thoMas)