Foto vom Wave S8500 von SamsungAuf dem vergangenen Mobile World Congress in Barcelona Mitte Februar 2010 wurden zwar nicht so viele Hardware-Neuheiten präsentiert wie die Jahre zuvor, doch dafür einige absolute Hochkaräter. Dazu zählt auch dieses Hochleistungs-Smartphone aus Fernost. photoscala hatte bereits die Gelegenheit, das Wave etwas gründlicher ausprobieren:

Samsung schwimmt derzeit weltweit auf der Erfolgswelle. Ein Beleg dafür: Im vergangenen Weihnachtsgeschäft konnte Samsung hier zu Lande sogar den bisherigen Marktführer Nokia vom Umsatz her überholen – wenn auch nur knapp.

Der maßgebliche Grund für den Erfolg: Samsung setzt konsequent auf Touchscreen-Mobiltelefone in allen Preisklassen und hat dabei keinerlei Berührungsängste, erfolgreiche Ideen von Apples Kulthandy iPhone zu adaptieren.

Foto vom Wave S8500 von Samsung

Das Wave S8500 ist zweifelsohne das neue Flaggschiff der Smartphone-Zunft, denn es hat einige Highlights unter der schwarzen Plastikhaube. Das fängt bereits beim 3,3 Zoll großen Touchscreen an, das auf der neuartigen Super-AMOLED-Technologie basiert. Der Clou: Das leuchtstarke Display liegt ohne die übliche Luftschicht direkt auf dem Schutzglas, wodurch der Blickwinkel noch weiter und die Farbbrillanz satter ist. Besonders auffällig: Die Schwarzwiedergabe ist so perfekt, dass man den Übergang zur tiefschwarzen Displayumrandung nicht mehr erkennt. Weiterer Nebeneffekt: Das Wave ist dadurch elegant flach. Im Zusammenspiel mit einer TrueColor-Farbpalette und einer WVGA-Auflösung (800 x 480 Pixel) ist dieser Touchscreen einer der besten, der jemals in einem Mobiltelefon verbaut wurde.

Weitere große Besonderheit: Das Wave ist das erste Smartphone, das mit dem offenen Betriebssystem bada betrieben wird. Es handelt sich dabei um eine Samsung-Eigenentwicklung, die in vielen Bereichen an die Menüführung des iPhones erinnert. So kann man beispielsweise wie beim Apple-Phone die einzelnen Icons der verschiedenen Startebenen beliebig platzieren und so das Wave nach eigenen Bedürfnissen personalisieren.

Auch die Nutzeroberfläche ist mit TouchWiz 3.0 auf dem allerneuesten Stand. Das Wave reagiert dadurch noch flotter und geschmeidiger auf die Finger-Gestensteuerung, was auch daran liegt, dass der Prozessor satte 1 GHz leistet.

Im Bereich Komfort wird erwartungsgemäß eine Vollausstattung geboten. Egal, ob Stereo-Bluetooth, UMTS/HSDPA, W-LAN oder GPS-Empfänger, beim Wave können in allen Kategorien nahezu überall Haken gemacht werden:

Schnappschüsse sind dank einer 5-Megapixel-Kamera natürlich ebenfalls möglich. Laut Samsung soll ein Dual-Hochleistungsfotolicht auch in schummrigen Bars brauchbar Fotos ermöglichen. Erste Tests verliefen schon mal recht viel versprechend, wobei das Niveau des derzeitigen Top-Kamerahandys Sony Ericsson Satio nicht erreicht wird.

Die Kamera ist allerdings durchaus opulent ausgestattet: Gesichtserkennung, Blinzelerkennung, Smile-Shot, Panorama-Shot, Bildbearbeitung sowie die neuen Bildmodi Lomo-Shot, Vintage-Shot. Wie beim iPhone 3GS lässt sich mit Hilfe des Touch-Autofokus` der Motivbereich außerdem individuell festlegen.

Auch der Videokamera-Modus präsentiert sich äußerst zeitgemäß. Der Camcorder ermöglicht HD-Aufnahme und –Wiedergabe – auf Wunsch auch mit einem Surround Sound unterlegt. Beeindruckend: Die präsentierten Demo-Clips sind dermaßen scharf, dass man selbst feinste Details wie Felsreliefs auf dem kleinen Display noch gut erkennen kann.

Erster Eindruck
Das iPhone 3GS ist zwar im Bereich Intuitivität immer noch das Maß aller Dinge, doch als Gesamtpaket kommt das Samsung Wave dem Apple-Smartphone qualitativ schon recht nahe. Sollte es Samsung nun auch gelingen, ihren eigenen App Store zu etablieren, könnten die Fernöstler Nokia den Nimbus des ewigen Weltmarktführers durchaus austreiben.
 
 
Eckdaten
Preis: ca. 499 Euro
Maße: 11,8 x 5,6 x 1,1 cm
Gewicht: 122 Gramm
Erscheinungstermin: Ende April

Ausstattungsmerkmale
2 GB Speicher
Super-AMOLED-Touchscreen: 800 x 480 Pixel, 16,7 Millionen Farben, 3,3 Zoll
Netze: Quadband/UMTS/HSDPA/EDGE
Betriebssystem: bada 1.0, TouchWiz 3.0
Prozessor: 1 GHz
Digitalkamera Auflösung max. 2.560 x 1.920 Pixel
Videokamera Auflösung max. 800 x 480 Pixel
GPS-Empfänger
Stereo-Bluetooth
W-LAN
Sprachwahl/-steuerung
 
 
(Ulf Schneider)