7,2 Millionen Digitalkameras hat Fujifilm nach eigenen Angaben in den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres verkauft. Die Sparte „Electronic Imaging“ soll denn auch schwarze Zahlen schreiben, sagen die Japaner. Doch das Gesamtergebnis liegt im roten Bereich:

Fujifilm hat das dritte Geschäftsquartal (Oktober bis Dezember 2009) abgeschlossen und die Zahlen für die ersten neun Monate des laufenden Geschäftsjahres vorgelegt (Earnings Presentations – Fiscal Year 2010). Demnach sind die Konzernumsätze in den ersten neun Monaten (April bis Dezember 2009) um 16,1 % gefallen. Fujifilm muss einen Nettoverlust in Höhe von 7 Mrd. Yen (ca. 55,6 Mio. €) ausweisen – im Vorjahr war es noch ein satter Gewinn. Fujifilm führt an, dass vor allem die gesunkene Nachfrage in Folge der Wirtschaftskrise sowie Restrukturierungskosten in Höhe von 66 Mrd. Yen (ca. 524 Mio. €) das Ergebnis belasten.

Der Geschäftsbereich „Imaging Solutions“ (Farbfilme, Digitalkameras, Fotoentwicklung u.a.) hat im dritten Quartal einen Umsatz in Höhe von 97,2 Mrd. Yen (ca. 772 Mio. €) erzielt. Das ist eine Steigerung von 9 % gegenüber dem 2. Quartal, aber immer noch 7,6 % weniger als im Vorjahresquartal. 35 % dieses Umsatzes entfällt auf die Produktgruppe „Electronic Imaging“. Die Entwicklung des dritten Quartals gibt Fujifilm Hoffnung auf eine wirtschaftliche Erholung. Aber kumuliert auf die neun Monate, schlägt das schlechte erste Halbjahr negativ zu Buche.
 

Umsatz Imaging Solutions April-Dezember 09 Mrd. Yen (Veränderung zum Vorjahr)
Gesamt 266,6 (- 20,7 %)
davon in Japan 64,6 (- 10,5 %)
in Übersee 202,0 (- 23,5 %)
Umsatzanteil „Electronic Imaging“ 84,4 (- 18 %)

 
Fujifilm hat nach eigenen Angaben in den ersten neun Geschäftsmonaten 7,2 Millionen Digitalkameras weltweit verkauft, davon 2,4 Millionen Einsteigermodelle (womit das Unternehmen grob überschlagen rund 9 % aller japanischen Kameras lieferte: CIPA: Japan liefert mehr Systemkameras und weniger Kompakte). Die Sparte „Electronic Imaging“ soll schwarze Zahlen als operativen Gewinn schreiben. Wie hoch der genau ist, gibt Fujifilm jedoch nicht bekannt. Die Gesamtsparte „Imaging Solutions“ macht jedenfalls einen operativen Verlust von 20,3 Mrd. Yen (ca. 161 Mio. €). Neben dem starken Yen und den damit verbundenen Wechselkurseinflüssen sieht Fujifilm das schlechte Spartenergebnis im Einbruch des Farbfilmgeschäfts begründet (Umsatz – 36 %). Nun hat dieser Geschäftsbereich nur einen Umsatzanteil von 16,7 % am Konzernumsatz, da sollte man meinen, dass die anderen Geschäftsbereiche das Gesamtbild verbessern. Mitnichten…

Der Geschäftsbereich „Documents Solutions“ (Drucker, Kopierer, Produktionssysteme, Papier u.a.) verzeichnet um 18,2 % sinkende Umsätze und der operative Gewinn fällt um 57,2 % (aber immerhin noch ein Gewinn). Der Geschäftsbereich „Information Solutions“ (Medizintechnik, Materialien für Flachbildschirme etc.) weist einen operativen Verlust auf; nach einem Gewinn im vergangenen Jahr. Auch die Umsätze sind mit 11,6 % rückläufig.

Das Ergebnis des dritten Geschäftsquartals zeigt die schwierige Marktsituation angesichts der Wirtschaftskrise. Dennoch geht Fujifilm von einer wirtschaftlichen Belebung aus und verbessert die Prognose für das laufende Geschäftsjahr. Die Umsätze sollen demnach nochmals um 5,7 % gegenüber der vorherigen Vorhersage sinken, aber das operative Ergebnis (vor Restrukturierung und Wertberichtigungen) soll 80 Mrd. Yen (ca. 635 Mio. €) betragen. Netto soll ein Verlust von 52 Mrd. Yen (ca. 413 Mio. €) dann letztendlich zum Geschäftsjahresende am 31. März 2010 verbleiben. Dieses Datum markiert auch den 75. Geburtstag von Fujifilm.

(agün)