Die EU-Kommission hatte erhebliche wettbewerbsrechtliche Bedenken gegen die Übernahme des japanischen Unternehmens Sanyo Electric durch den ebenfalls aus Japan stammenden Konzern Panasonic. Der hat der EU die Entscheidung erleichtert, indem er die Trennung von einigen Geschäftsteilen vorschlug:

Die Europäische Kommission hat nun bekanntgegeben, dass die geplante Sanyo-Übernahme durch Panasonic genehmigt wird. Um das Fusionsvorhaben durchführen zu können, muss Panasonic sich von bestimmten Produktionsanlagen für die Herstellung von Batterien und von einer Geschäftssparte trennen. Die EU-Kommission sieht ansonsten die Gefahr der Wettbewerbsverfälschung auf mehreren Batteriemärkten innerhalb der EU. Betroffen von einem notwendigen Verkauf sind Produktionsanlagen für die Herstellung von Lithium-Primärbatterien und wiederaufladbare Nickelmetall-Hybrid-Gerätebatterien sowie Lithium-Knopfzellen.

Die EU-Kommission stellt außerdem fest, dass eine Wettbewerbsverzerrung auf den Märkten für Unterhaltungselektronik durch die Übernahme nicht zu erwarten sei. Das fusionierte Unternehmen würde den Wettbewerbsdruck durch mehrere Konkurrenten auch weiterhin zu spüren bekommen. Die Kommission habe eng mit den zuständigen Behörden in den USA und Japan zusammengearbeitet.

Die Übernahme von Sanyo Electric zieht sich nun schon seit Monaten hin. Panasonic ist mit der EU-Genehmigung einen erheblichen Schritt in der Übernahme des weltweit größten Herstellers für wiederaufladbarer Batterien voran gekommen. Panasonic will sich die Fusion 400 Mrd. Yen (ca. 3 Mrd. €) kosten lassen. Das Unternehmen geht davon aus, bis Ende Oktober die genauere, weitere Vorgehensweise bekanntgeben zu können.

Siehe auch:
Panasonic und Sanyo sind sich erneut einig
Panasonic verschiebt Sanyo-Übernahme
Panasonics mühsame Sanyo-Übernahme

(agün)