… wenn‘s ans Fotografieren geht. Nicht nur das – die fotobegeisterten Inselbewohner machen sich auch große Sorgen um ihr unfotogenes Doppelkinn und haben interessante Taktiken entwickelt, um möglichst fotogen zu wirken

Canon UK hat jetzt die Ergebnisse einer Umfrage offengelegt, nach der sich 86 Prozent aller Briten unfotogen finden und ihre Körper deshalb vor der Kamera in alle möglichen Stellungen zwingen, um gut auszusehen.

Von den 1700 Befragten hadert annähernd die Hälfte (52%) mit ihrem Bauch und zieht ihn angesichts einer Kamera schnell ein (bei Frauen sind es gar 60%), und immerhin ein Drittel versucht, das Doppelkinn zu verbergen. Fünf Prozent befleißigen sich dazu der Technik, die Zunge gegen den Gaumen zu drücken. Andere sind bemüht, durch Seitwärtsdrehen oder Beineüberschlagen dünner zu wirken.

Die Briten sind erfindungsreich, wenn‘s ums gute Aussehen vor der Kamera geht: Ein Bein vor, Schultern zurück, Schmollmund, Verbergen unschöner Zähne, viel Make-up – das sind nur ein paar der Taktiken, die benutzt werden. Ausgebuffte beherzigen in ihrer Sorge ums Fotogene auch professionelle Tricks; beispielsweise die Position der Lichtquelle: 19 Prozent lassen sich nicht in direktem Sonnenlicht fotografieren und drei Prozent wollen unbedingt von unten beleuchtet werden.

Sofern das nicht reicht, muss die Bildverschönerung ran. Jeder Fünfte retuschiert die Fotos möglichst vorteilhaft – unter den 16- bis 24-jährigen sind es gar 41 Prozent. Schließlich sei es angesichts von Facebook, MySpace und Flickr immer wichtiger, auf jedem Foto auch wirklich gut auszusehen.

Russell Clisby, Fotograf am Flughafen Heathrow, der dort seit fast 28 Jahren die Berühmtheiten ablichtet, verrät ein paar ihrer Tricks:


  • dunkle Sonnenbrillen, je größer desto besser (Posh – Victoria Beckham – hält das so)

  • Hut oder Kapuze (Leonardo Di Caprio ist selten ohne)

  • Letzte Rettung: Versteck‘ dich hinter deiner Begleitperson


Die Strategie laute meist „Verschleiern und Verbergen“, würden doch unvorteilhafte Fotos Prominenter besonders gerne und schnell veröffentlicht, so Russell Clisby.

Perfekt gelöst haben einige wenige Briten das Problem der unfotogenen Aufnahme: Sie rennen im letzten Augenblick einfach weg; verstecken sich hinter der Kamera oder – meistens – hinter einem anderen. Raffiniert gehen es auch die Nordiren an: Jeder zehnte stellt sich einfach neben jemanden, der weniger attraktiv aussieht.

Da ist es doch tröstlich, dass mehr als die Hälfte (53%) aller befragten Briten glauben, dass Digitalkamera und Bildbearbeitung sie zu einer attraktiveren Nation gemacht haben.

Bleibt uns nur, uns über den Humor der Briten – besonders auch den von Canon UK – zu freuen.

(thoMas)