Der Konkurrenzdruck führt zu weiteren Kooperationen von Herstellern in der Elektronikbranche. Neueste Nachricht aus Japan: Canon und Hitachi wollen ihre Entwicklungstätigkeit gemeinsam vorantreiben und OLED-Monitore für Digitalkameras etc. entwickeln:

Die japanische Wirtschaftszeitung nikkei titelt „ Hitachi, Canon to unify R&D on Organic EL Displays“. Auch IT Times berichtet, dass Canon und Hitachi eine Zusammenarbeit in der Forschung und Entwicklung von so genannten organischen Displays (OLED bzw.OELD; organic electrical luminescent displays) planen. Bereits im Juli 2008 sollen rund 100 Entwickler aus beiden Unternehmen die gemeinsame Arbeit zur Entwicklung von kleinen und mittleren OEL-Displays aufnehmen.

Die entwickelten Displays sollen im Laufe der nächsten zwei Jahre vor allem in der Fotosparte zur Anwendung kommen. Die Besonderheit der OEL-Displays ist ihre hohe Leuchtkraft bei gleichzeitig geringem Stromverbrauch. Sie bestehen aus organischem Material, das auf eine Glasplatte aufgedampft wird. Durch dieses Produktionsverfahren können sie extrem dünn bzw. flach sein. Ihre Lebensdauer soll länger als bei herkömmlichen Displays sein.

Die führenden Elektronikkonzerne arbeiten mit Hochdruck an der Weiterentwicklung der OLEDs. Dabei besteht die Herausforderung in der Entwicklung größerer Displays. Samsung, Sony und Panasonic richten ihre Kapazitäten mit entsprechenden Fertigungsstraßen auf dieses Ziel aus. Die Investitionssummen in neue Produktionsstufen sind entsprechend hoch. Daher verwundert es nicht, dass die Konzerne, zur Bündelung ihrer Aktivitäten, miteinander kooperieren. Panasonic ist an einer OLED-Fabrik gemeinsam mit Hitachi beteiligt (siehe auch „Hersteller wollen größere OLEDs produzieren“ bei heise online). Die neue Kooperation zwischen Hitachi und Canon erfolgt ohne eine Beteiligung seitens Panasonic.

Die Entwicklung neuer Technologien und Produkte ist kostenintensiv und kann einen Wettbewerbsvorsprung bedeuten. Das Zusammenlegen der Forschungs- und Entwicklungstätigkeit verschiedener Unternehmen hat daher zwei Seiten. Die Vorgehensweise ist einerseits wirtschaftlich konsequent. Andererseits besteht die Gefahr der Angleichung. Langfristig werden sich die Endprodukte nur noch im Markennamen unterscheiden.

(Andrea Günaydin)