Mit einem 5 x 5 cm kleinen, pixeligen Baby-Foto begann vor 50 Jahren das Zeitalter der Digitalfotografie, weiß das US-amerikanische Nationale Institut für Standards und Technologien (NIST) zu berichten:

Im Frühjahr 1957 soll Computer-Pionier Russel Kirsch im Vorläufer-Institut NBS gefragt haben: „Was würde passieren, wenn Computer Bilder sehen könnten?“ Kirsch und seine Kollegen ahnten wohl nicht, dass sie Geburtshelfer einer Revolution der Informationstechnologie waren, als sie zur Probe das Baby-Porträt von Kischs drei Monate alten Sohn Walden auf einen Rotationsscanner spannten, den sie als Zubehör für den ersten in den USA entwickelten Computer SEAC (Standard Eastern Automatic Computer) konstruiert hatten.

Damals, als Computer noch zimmergroß waren …
(Foto: NIST)

Das geisterhafte Bild hatte zwar nur 176 x 176 Pixel, aber es war das digitale Ur-Foto. Das Life-Magazin zählte es 2003 zu seinen „100 Fotos, die die Welt veränderten“.

 
 
 

Links NBS-Forscher R. B. Thomas am SEAC-Scanner mit den Kontrollpulten im Hintergrund; rechts der Scan von Walden Kirsch
(Fotos: NIST)

Kirsch und seine Frau Joan, eine Kunsthistorikerin, leben jetzt in Oregon. Sie befassen sich mit der Computeranalyse von Gemälden, um deren Entstehungsweise zu analysieren. Sohn Walden, der auf dem Baby-Foto, arbeitet nach einer Karriere als TV-Reporter jetzt bei Intel in der Kommunikationsabteilung.

Siehe auch:
Fiftieth Anniversary of First Digital Image Marked

(MoZi)

Nachtrag (19.6.2007; 10:30 Uhr): Das Foto von R. B. Thomas am SEAC-Scanner wurde eingefügt; die Bildunterschrift ergänzt und das Layout angepasst.