Sonys erstklassiges FE 16–25 mm f/2,8 G richtet sich an preisbewusste Foto-Enthusiasten. Wir haben das kompakte Ultraweitwinkel-Zoom im Test genauer unter die Lupe genommen.

Sony FE 16-25 mm f/2,8 G

  • Anschluss: E-Mount
  • Optischer Aufbau: 16 Elemente in 13 Gruppen
  • Anzahl Blendenlamellen: 11
  • Autofokus: ja
  • Bildstabilisator: nein
  • Gewicht: 409 g
  • Preis: ca. 1.140 Euro
  • www.sony.de

Mit dem FE 16–25 mm f/2,8 G hat Sony eine kompaktere, leichtere und preislich attraktivere Alternative zum professionellen GMaster-Weitwinkelzoom FE 16-35 mm f/2,8 GM II für Sonys Vollformat-DSLMs im Portfolio. Der günstigeren Alternative fehlen zwar im Vergleich zehn Millimeter am oberen Brennweitenende, wodurch die typische 35-mm-Reportage-Brennweite dem GMaster vorbehalten bleibt –, dafür kann das 16–25 mm mit einer hohen Lichtstärke bei einer konstant großen Blendenöffnung f/2,8 über den gesamten Zoombereich für gerade mal 1.140 Euro (zum Zeitpunkt dieser Testbericht-Veröffentlichung) aufwarten. Sony-Fotografen sparen hier also satte rund 1.500 Euro gegenüber der professionellen GMaster-Optik. 

Bei einer solchen Preisdifferenz liegt die Vermutung nahe, dass sich die Ersparnis in der Abbildungsleistung deutlich bemerkbar machen wird. Doch das ist hier erfreulicherweise nicht der Fall. Sony verpasst dem FE 16–25 mm f/2,8 G ein sehr gutes optisches System, das dem Profi-Pendant kaum nachsteht.

Sehr gute Leistung im Labor

Im CHIP Testlabor überzeugt das FE 16–25 mm f/2,8 G bei kürzester Brennweite und offener Blende f/2,8 mit einer sehr hohen, gemessenen Auflösung von 3.172 Linienpaaren pro Bildhöhe (Lp/Bh) im Bildzentrum. Das entspricht rund 98 Prozent der theoretisch möglichen Auflösung an der 61-Megapixel-Messkamera Sony Alpha 7R IV. Das teurere Sony FE 16–35 mm f/2,8 GM II kommt im direkten Vergleich bei 16 mm und Blende f/2,8 auf 3.101 Lp/Bh. Damit liegen beide Zooms bei kürzester Brennweite im Zentrum gleichauf. Auch bei längster Brennweite des 16–25 mm kann sich die Kantenschärfe im Bildzen­trum sehen lassen. Wenn wir hier zum Vergleich die Messergebnisse des 16–35 mm GM bei mittlerer Brennweite (etwa 24 mm) heranziehen, erreicht das neue, günstigere Zoom bei 25 mm und f/2,8 mit 2.933 Lp/Bh im Zentrum einen ähnlichen Top-Wert wie das GMaster bei rund 24 mm und f/2,8 mit 3.026 Lp/Bh. Ein deutlicherer Unterschied ergibt sich hingegen in den Bildecken. Während das FE 16–25 mm f/2,8 G an den Bildrändern über den gesamten Zoombereich zwischen 72 bis 81 Prozent der möglichen Auflösung erreicht – und damit durchaus richtig gute Werte liefert –, legt das professionelle GMaster in den Ecken nochmal eine Schippe drauf.

 

Sony FE 16-25 mm f/2,8 G

Das Sony FE 16-25 mm f/2,8 G ermöglicht einen großen Bildwinkel von bis zu 107 Grad an einer Vollformatkamera. Bild: Sony

 

Auch in Sachen Vignettierung, also dem Lichtabfall in den Bildecken, muss sich das FE 16–25 mm f/2,8 G über den Zoombereich mit 0,8 bis 1,3 Blendenstufen bei offener Blende f/2,8 den 0,2 bis 1,0 Blendenstufen des GMasters geschlagen geben. Zweifach abgeblendet liefert die günstigere Zoom-Alternative mit nur noch 0,3 bis 0,4 Blendenstufen sehr gute Werte. Die Verzeichnung und die Farbsäume sind gering und liegen auf dem erstklassigen Niveau des kostspieligeren Profi-Zooms. 

Sony FE 16-25 mm f/2,8 G im Test Praxisfoto 03

Aufgenommen mit dem Sony FE 16-25 mm f/2,8 G an einer Sony Alpha 7R V bei mm (KB), ISO 100, f/4,0 und 1/1.000 Sekunde. Bild: Thomas Probst

Sony FE 16-25 mm f/2,8 G im Test Praxisfoto 02

Aufgenommen mit dem Sony FE 16-25 mm f/2,8 G an einer Sony Alpha 7R V bei 25 mm (KB), ISO 100, f/2,8 und 1/4.000 Sekunde. Bild: Thomas Probst

Schneller und exakter Autofokus

Der verbaute Autofokusmotor meistert den Labor- und Praxistest ebenfalls mit Bravour. Unter Laborbedingungen stellt der AF sehr schnell in 0,19 bis 0,21 Sekunden scharf und überzeugt dabei mit einer hohen Trefferquote. Auch in der Praxis sind wir mit der Geschwindigkeit und den Ergebnissen zufrieden. Die sehr geringen Standardabweichungen im Labor zwischen 43 und 57 Linienpaaren pro Bildhöhen belegen, dass der Autofokus selbst bei mehrfacher Neufokussierung fast immer trifft. Die Naheinstelldistanz liegt bei 18 Zentimetern mit AF und bei 17 Millimetern mit manuellem Fokus.

Blendenring und Dichtungen

Für den vergleichsweise günstigen Preis hat das neue Weitwinkelzoom auch im Hinblick auf die Ausstattung einiges zu bieten. Das Gehäuse ist mit Dichtungen gegen Staub und Feuchtigkeit geschützt und ermöglicht so den Einsatz bei fast jedem Wetter. Durch die kompakte Gehäusegröße von nur rund 75 x 91 Millimetern passt das FE 16–25 mm f/2,8 G sogar problemlos in kleine Fototaschen. Dazu kommt ein geringes Gewicht von lediglich 409 Gramm. Der Durchmesser des Filtergewindes beträgt kurze 67 Millimeter, sodass kleinere und damit oft günstigere Schraubfilter verwendet werden können.

Sony FE 16-25 mm f/2,8 G im Test Praxisfoto 01

Aufgenommen mit dem Sony FE 16-25 mm f/2,8 G an einer Sony Alpha 7R V bei 16 mm (KB), ISO 100, f/5,6 und 1/250 Sekunde. Bild: Thomas Probst

 

Die weitere Ausstattung umfasst einen Zoom- und einen Fokusring, eine Funktionstaste, die sich mit einer über das Kameramenü gewählten Funktion belegen lässt, sowie eine AF/MF-Taste und einen separaten Blendenring. Der Blendenring ermöglicht Blenden zwischen f/2,8 und f/22 und kann mithilfe eines „Click“-Schalters sowohl mit festen Raststufen als auch stufen- und damit geräuschlos bedient werden.

Aus dem Testlabor

Vignettierung des Sony FE 16-25 mm f/2,8 G im Test​

Die Vignettierung gibt an, wie stark die Helligkeit von der Bildmitte zu den Bildrändern hin abnimmt. In unseren Grafiken wird der Helligkeitsverlust in Blendenstufen farblich dargestellt. Die Legende zur Abstufung der Blendenstufen finden Sie direkt in der jeweiligen Grafik.

Vignettierung bei Offenblende:
Diese Spalte zeigt die Vignettierung bei kürzester, mittlerer und längster Brennweite bei Offenblende.

Vignettierung des Sony FE 16-25 mm f/2,8 G an einer Sony Alpha 7R IV bei kürzester Brennweite und Offenblende. Bild: CHIP Testlabor
Vignettierung des Sony FE 16-25 mm f/2,8 G an einer Sony Alpha 7R IV bei mittlerer Brennweite und Offenblende. Bild: CHIP Testlabor
Vignettierung des Sony FE 16-25 mm f/2,8 G an einer Sony Alpha 7R IV bei längster Brennweite und Offenblende. Bild: CHIP Testlabor

Vignettierung, 2-fach abgeblendet:
Vignettierung bei kürzester, mittlerer und längster Brennweite, zweifach abgeblendet.

Vignettierung des Sony FE 16-25 mm f/2,8 G an einer Sony Alpha 7R IV bei kürzester Brennweite, zweifach abgeblendet. Bild: CHIP Testlabor
Vignettierung des Sony FE 16-25 mm f/2,8 G an einer Sony Alpha 7R IV bei mittlerer Brennweite, zweifach abgeblendet. Bild: CHIP Testlabor
Vignettierung des Sony FE 16-25 mm f/2,8 G an einer Sony Alpha 7R IV bei längster Brennweite, zweifach abgeblendet. Bild: CHIP Testlabor

Unser Fazit: Sony FE 16-25 mm f/2,8 G im Test

Das Sony FE 16–25 mm f/2,8 G überzeugt mit einer sehr guten Abbildungsleistung, einem schnellen Autofokus und einer ordentlichen Ausstattung. Wer auf die zusätzliche Brennweite des teureren FE 16–35 mm f/2,8 GM II verzichten kann, findet im hier eine erstklassige Alternative. 

Was uns gefällt …

  • Kompakt

  • Leicht

  • Sehr gute Abbildungsleistung

  • Abgedichtet

  • Funktionstaste

… und was nicht so gut ist

  • Deutliche Vignettierung bei Blende f/2,8 über den gesamten Zoombereich

Technische Daten: Sony FE 16-25 mm f/2,8 G

Konstruiert für Sensorgröße / BajonettKleinbild / Sony E
Brennweite an APS-C-Kamera (umgerechnet auf Kleinbild)24–37,5 mm
Maximale Lichtstärke (kürzeste Brennweite / längste Brennweite)2,8 / 2,8
Kleinste Blende22
Konstruktion: Linsen / Gruppen16 / 13
Blendenlamellen (Anzahl)11
Naheinstellgrenze0,17 m
Filtergröße67 mm
Abmessungen / Gewicht75 x 91 mm / 409 g
AF-Motor / AF/MF-Schalter● / ●
Bildstabilisator /
mit mehr als einem Modus
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Innenfokus / Innenzoom● / ━
Funktionstaste (Fn)
Steuerrungs-/Blendenring /
De-Click-Schalter
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Fokusbereichsbegrenzer
Gummidichtung am Bajonett
Streulichtblende /
Schutzbeutel/-tuch mitgeliefert
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