Der Eizo CG2400S ColorEdge richtet sich an professionelle Anwender und überzeugt im Praxistest mit stufenlosen Farbverläufen, flexibler Ergonomie und integrierter Kalibrierung.

Wer seine Fotos für großformatige Wandbilder oder Ausstellungen präzise bearbeitet, Farbkorrekturen in Videoprojekten durchführt oder Layouts für Print- oder Online-Medien farbverbindlich gestaltet, benötigt einen Monitor mit stabiler und reproduzierbarer Farbdarstellung. Der Eizo CG2400S verfügt über ein 24,1 Zoll großes IPS-Wide-Gamut-Panel mit einer Auflösung von 1.920 x 1.200 Pixeln. Das Kontrastverhältnis von 1.800:1 sorgt für eine klare Trennung zwischen hellen und dunklen Bildbereichen. Das ist beispielsweise bei der Beurteilung von Schattenpartien in Nachtaufnahmen oder in kontrastreichen Szenen von Vorteil. Die maximale Helligkeit von 400 cd/m² sorgt dafür, dass Spitzlichter und feine Abstufungen auch in helleren Arbeitsumgebungen zuverlässig erkennbar bleiben. Für die Arbeit mit Fotos deckt der Monitor 99 Prozent des AdobeRGB- und 100 Prozent des sRGB-Farbraums ab. Filmschaffende können zudem auf vorkalibrierte Presets für DCI-P3, BT.709 und BT.2020 zurückgreifen, um das Bildsignal direkt auf verschiedene Zielmedien einzustellen. Der Monitor arbeitet intern mit einer sehr hohen Farbtiefe von 16 Bit und gibt die Signale mit bis zu 10 Bit aus. Dadurch können Milliarden von Farbtönen dargestellt werden, was in der Praxis sehr weiche Farbverläufe ohne Tonwertabrisse (störende Abstufungen) ermöglicht. Ein besonderes Merkmal des CG2400S ist der integrierte Kalibriersensor, der eine regelmäßige Anpassung der Farbdarstellung ermöglicht und so eine gleichbleibende Bildqualität sicherstellt.

Eizo CG2400S im Praxistest: Einrichtung und erste Schritte

Der Aufbau ist einfach: Monitor platzieren, Lichtschutzhaube aufsetzen und das gewünschte Kabel anschließen. Neben HDMI und Displayport steht ein USB-C-Anschluss bereit, der im Test zum Beispiel nicht nur das Bildsignal eines Macbook Pro übertrug, sondern das Macbook gleichzeitig mit bis zu 70 Watt Ladeleistung versorgte. Es wird also kein zusätzlicher Netzstecker für das Notebook benötigt. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Stromversorgung via USB-C auch für andere mobile Geräte wie Smartphones oder Powerbanks genutzt werden kann, sofern das Bildsignal über einen anderen Eingang (HDMI oder Displayport) vom Rechner an den Monitor gesendet wird.

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Anschlüsse: Bildsignale vom Rechner oder anderen externen Quellen können per HDMI, Displayport oder USB-C an den CG2400S übertragen werden. Bild: Eizo

 

Die Bildqualität ist ab Werk farbgenau, für professionelle Arbeitsumgebungen empfiehlt sich jedoch eine Anpassung an die vorherrschenden Lichtverhältnisse am Arbeitsplatz. Hier kommt die kostenlose Eizo-Software Colornavigator zum Einsatz. Sie lädt die vorhandenen Presets des Monitors und ermöglicht eine individuelle Kalibrierung.

Integrierter Kalibriersensor

Der Eizo CG2400S verfügt über einen im Rahmen integrierten Kalibriersensor, der zur Messung ausklappt. Das spart die Kosten für ein zusätzliches Messgerät. Im Test wurde zum Beispiel das sRGB-Profil mit den Zielwerten 100 cd/m² für die Helligkeit, Weißpunkt D65 und Gamma sRGB in rund 85 Sekunden am von uns gewählten Arbeitsplatz unter Berücksichtigung der Lichtverhältnisse neu eingemessen. Anwender mit spezifischen Anforderungen können die Zielwerte in der Software frei festlegen. Über die Funktion „Selfcalibration” lassen sich automatische Rekalibrierungen in Intervallen von 50 bis 500 Stunden planen. Dadurch kann es vorkommen, dass der Monitor nach Ablauf eines Intervalls im laufenden Betrieb mit der Kalibrierung starten möchte, beispielsweise wenn er bei einer kurzen Pause in den Standby-Modus schaltet. 

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Kalibrierungssensor: Der integrierte Sensor klappt zur Messung aus dem Rahmen nach unten aus und kalibriert den Monitor ohne zusätzliches externes Messgerät. Bild: Eizo

Sollte der Zeitpunkt ungünstig sein, kann die automatische Kalibrierung per Tastendruck abgebrochen und zum nächstmöglichen Zeitpunkt nachgeholt werden. Durch die automatische Rekalibrierung bleibt die Farbdarstellung über längere Zeiträume hinweg konstant.

 

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ColorNavigator 7: Die Eizo-Software ermöglicht eine einfache Kalibrierung des Monitors mit voreingestellten oder individuell definierten Zielwerten. Screenshot: Thomas Probst

Ergonomie und Anschlüsse

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Ergonomie: Der Monitor lässt sich in der Höhe verstellen, neigen und drehen, um sich unterschiedlichen Arbeitspositionen anzupassen. Produktbilder: Eizo

Für längere Arbeitsphasen ist es wichtig, dass sich der Monitor ergonomisch anpassen lässt. Der CG2400S kann in der Höhe um bis zu 155 Millimeter verstellt werden, lässt sich von minus fünf bis 35 Grad neigen und um 90 Grad ins Hochformat (Pivot-Funktion) drehen. Der integrierte USB-Hub mit vier USB-A-Ports (2 × USB 3, 2 × USB 2) ermöglicht die direkte Verbindung häufig genutzter Geräte wie Kartenleser oder externe Festplatten mit dem Monitor. Das ist vor allem von Vorteil, wenn der Monitor an ein Notebook angeschlossen ist, das häufig für mobile Einsätze mitgenommen wird. So müssen die Peripheriegeräte nicht jedes Mal an- und abgesteckt werden, sondern bleiben fest am Monitor angeschlossen. Das kann auch den Kauf eines zusätzlichen USB-Hubs überflüssig machen. Zum Lieferumfang gehören USB-C-, HDMI- und Displayport-Kabel. Die mitgelieferte Lichtschutzhaube verringert seitliches Streulicht, was bei farbkritischer Arbeit unter Tageslichtbedingungen von Vorteil ist

Nachhaltigkeit im Fokus

Der CG2400S ist der erste Monitor der Eizo-Coloredge-Serie, dessen Gehäuse zu über 85 Prozent aus recyceltem Kunststoff gefertigt ist. Statt aus Plastik und Styropor bestehen Verpackung und Polster aus geformtem Zellstoff, der wiederum aus recyceltem Karton und Zeitungspapier hergestellt wird.

Unser Fazit: Eizo CG2400S im Praxistest

Der Eizo CG2400S liefert eine sehr gute Farbdarstellung mit weichen Farbverläufen und gleichmäßiger Ausleuchtung. Die integrierte Kalibrierung, wahlweise manuell oder automatisch in Intervallen, ermöglicht eine konstante Farbdarstellung über längere Zeit hinweg. Der USB-C-Anschluss kann Bildsignale übertragen und externe Geräte laden. Die gute Ergonomie unterstützt komfortables, langes Arbeiten.

Was uns gefällt …

  • Integrierter Kalibriersensor

  • Weiche Farbverläufe

  • Gute Ergonomie

  • USB-C

… und was nicht so gut ist

  • Es ist Geschmackssache: aber „nur“ 24 Zoll wirken im Profi-Bereich recht klein