Tamrons zweite Version des lichtstarken 70–180 mm für Vollformatkameras punktet mit vielen Verbesserungen. Wir haben uns das Tamron 70-180 mm f/2,8 Di III VC VXD G2 für Sony E im Test genauer angesehen.
Tamron 70-180 mm f/2,8 Di III VC VXD G2
- Anschluss: Sony E
- Optischer Aufbau: 20 Elemente in 15 Gruppen
- Anzahl Blendenlamellen: 9
- Autofokus: ja
- Bildstabilisator: ja
- Gewicht: 855 g
- Preis: ca. 1.180 Euro
- www.tamron.eu/de-DE
Der Hersteller Tamron hat sein lichtstarkes Telezoom für Sony-E-Vollformatkameras mit einer Brennweitenspanne von 70–180 mm und einer konstant großen Blendenöffnung f/2,8 rundum überarbeitet. Das Nachfolgemodell trägt das Kürzel „G2“ im Produktnamen und ist mit einer optischen Bildstabilisierung (VC) ausgestattet. Auch beim Gehäuse und beim Bedienkonzept hat sich einiges getan.
VC und individuelle Einstellungen
Das Tamron 70–180 mm f/2,8 Di III VC VXD G2 liegt gut in der Hand und macht mit seiner kratzfesten Oberfläche einen robusten Eindruck. Laut Tamron handelt es sich um eine „feuchtigkeitsgeschützte Konstruktion“, wodurch das Telezoom auch leichten Regen aushalten dürfte.
Beim Blick auf die Abmessungen und das Gewicht fällt die G2-Version mit 83 x 157 Millimetern und 855 Gramm zwar etwas größer und schwerer aus als das Vorgängermodell, bringt dafür aber nützliche Neuerungen mit sich.
So wird das 70–180 mm G2 zum Beispiel durch eine optische Stabilisierungseinheit (VC) aufgewertet. Da Tamron keine Angaben macht, wie viele Blendenstufen der VC ausgleichen kann, haben wir die Effektivität in der Praxis getestet. Das Ergebnis: Bei 180 mm haben wir an einer Sony Alpha 7R IV noch mit 1/13 Sekunde aus der Hand scharfe Bilder erzielt. Das entspricht rund vier Blendenstufen. Bei 70 mm waren noch Belichtungszeiten bis 0,8 Sekunden möglich. Das sind circa sechs Blendenstufen.
Eine weitere sinnvolle Optimierung betrifft das Bedienkonzept. Hatte das Vorgängermodell lediglich einen Zoom-Lock-Schalter an Bord, kann die G2-Version neben dem weiterhin enthaltenen Zoom-Lock zusätzlich mit einer Funktionstaste, einem Custom-Schalter und einem USB-C-Anschluss aufwarten. Über Letzteren lässt sich das Telezoom mit einem Rechner oder einem mobilen Endgerät verbinden und eröffnet in Verbindung mit der kostenlosen „Tamron Lens Utility“- und der „Tamron Lens Utility Mobile“-App weitere Möglichkeiten. Neben der Installation von künftigen Firmware-Updates lassen sich den drei Positionen des Custom-Schalters verschiedene Funktionen zuweisen, die anschließend über die Funktionstaste abgerufen werden können. So lassen sich zum Beispiel vorher definierte Fokuspositionen per Tastendruck ansteuern.

Aufgenommen mit dem Tamron 70-180mm f/2,8 Di III VC VXD G2 an einer Sony Alpha 7R IV bei 94 mm (KB), ISO 2.000, f/2,8 und 1/125 Sekunde. Bild: Thomas Probst
Geringeres Farbsaumrisiko im Tele
Im CHIP Testlabor kann das Tamron 70–180 mm f/2,8 Di III VC VXD G2 an der Messkamera Sony A7R IV mit sehr guten und insgesamt leicht besseren Auflösungswerten gegenüber dem Vorgängermodell überzeugen. Bei kürzester Brennweite erreicht die G2-Version bei Offenblende 2.821 Linienpaare pro Bildhöhe (Lp/Bh) im Bildzentrum und 2.657 Lp/Bh in den Ecken. Das entspricht 87 bzw. 82 Prozent der möglichen Auflösung an der Messkamera. Bei mittlerer Brennweite sind es bei Offenblende noch 2.743 Lp/Bh (85 Prozent) im Zentrum und 2.721 Lp/Bh (84 Prozent) in den Ecken. Bei längster Brennweite werden noch 2.756 Lp/Bh (85 Prozent) in der Mitte und 2.578 Lp/Bh (80 Prozent) an den Bildrändern erreicht.
Während die Vignettierung mit einem Helligkeitsverlust von rund 0,6 Blendenstufen bei Offenblende und die Verzeichnung mit maximal −0,2 Prozent ähnlich ausfallen wie beim Vorgängermodell, zeigen sich bei den Farbsäumen deutliche Verbesserungen. Während man sich bei der ersten Version im Tele mit einer Farbsaumbreite von 1,7 Pixeln arrangieren musste, sind es beim G2-Modell nur noch 0,6 Pixel.
Aus dem Testlabor
Vignettierung des Tamron 70-180 mm f/2,8 Di III VC VXD G2 für Sony E
Die Vignettierung gibt an, wie stark die Helligkeit von der Bildmitte zu den Bildrändern hin abnimmt. In unseren Grafiken wird der Helligkeitsverlust in Blendenstufen farblich dargestellt. Die Legende zur Abstufung der Blendenstufen finden Sie direkt in der jeweiligen Grafik.
Unser Fazit: Tamron 70-180 mm f/2,8 Di III VC VXD G2 für Sony E im Test
Das Tamron 70-180 mm f/2,8 G2 machte im Test viel Freude. Der Autofokus arbeitet sehr gut mit dem Augen-AF der Sony-Kamera zusammen. Der neue Bildstabilisator hilft bei Dämmerung, und die Blende f/2,8 führt zu einem schönen Bokeh.
Was uns gefällt …
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Bildstabilisierung
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Durchgängig lichtstark
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Verbesserte Abbildungsleistung
… und was nicht so gut ist
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Kein AF/MF-Schalter
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AF etwas langsamer als beim Vorgänger-Modell
Technische Daten: Tamron 70-180 mm f/2,8 Di III VC VXD G2
Konstruiert für Sensorgröße / Bajonett | Kleinbild / Sony E |
Brennweite an APS-C-Kamera (umgerechnet auf Kleinbild) | 105–270 mm |
Maximale Lichtstärke (kürzeste Brennweite / längste Brennweite) | 2,8 / 2,8 |
Kleinste Blende | 22 |
Konstruktion: Linsen / Gruppen | 20 / 15 |
Blendenlamellen (Anzahl) | 9 |
Naheinstellgrenze | 0,3 m |
Filtergröße | 67 mm |
Abmessungen / Gewicht | 83 x 157 mm / 855 g |
AF-Motor / AF/MF-Schalter | ● / ━ |
Bildstabilisator / mit mehr als einem Modus | ● / ━ |
Innenfokus / Innenzoom | ● / ━ |
Funktionstaste (Fn) | ● |
Steuerrungs-/Blendenring / De-Click-Schalter | ━ / ━ |
Fokusbereichsbegrenzer | ━ |
Gummidichtung am Bajonett | ● |
Streulichtblende / Schutzbeutel/-tuch mitgeliefert | ● / ━ |