Wir haben uns das Sony FE 85 mm f/1,4 GM II im Test sowohl in der Praxis als auch im CHIP Testlabor genauer angesehen. So viel vorweg: Die zweite Version des FE 85 mm f/1,4 GM übertrifft das Vorgängermodell in allen Belangen.
Sony FE 85 mm f/1,4 GM II
- Anschluss: Sony E-Mount
- Optischer Aufbau: 14 Elemente in 11 Gruppen
- Anzahl Blendenlamellen: 11
- Autofokus: ja
- Bildstabilisator: nein
- Gewicht: 642 g
- Preis: ca. 2.100 Euro
- www.sony.de
Sony hat mit dem FE 85 mm f/1,4 GM II eine rundum optimierte zweite Version seines lichtstarken 85-mm-Objektivs aus der professionellen „G Master“-Serie für spiegellose Vollformatkameras des E-Systems auf den Markt gebracht. Im Labor- und Praxistest zeigt sich schnell: Die Entwickler haben ganze Arbeit geleistet und ein vielseitiges Teleobjektiv konstruiert, das in Sachen Bedienung, Auflösung, Autofokus und Bokeh nicht nur Porträtfotografen begeistern wird.
Jetzt mit zwei Funktionstasten
Das Objektivgehäuse des Sony FE 85 mm f/1,4 GM II ist zwar ähnlich lang wie das des ersten FE 85 mm f/1,4 GM, aber etwas schmaler und gut 178 Gramm leichter.
Auch das geringere Gewicht von jetzt 642 Gramm ist beeindruckend. Vor allem wenn man bedenkt, dass Sony gegenüber dem Vorgängermodell nicht nur eine zusätzliche Taste und einen neuen Schalter hinzugefügt hat, sondern auch das Linsensystem von ursprünglich elf Linsen in acht Gruppen auf jetzt 14 Linsen in neun Gruppen erweitert hat. Doch der Reihe nach.

Das Sony FE 85 mm f/1,4 GM II ist mit einem Blendenring und zwei Fn-Funktionstasten ausgestattet. Bild: Sony
Bei der Bedienung setzt Sony weiterhin auf einen Blendenring für die manuelle Blendenwahl in Drittelstufen von lichtstarken f/1,4 bis f/16. Wie bei der ersten Version des FE 85 mm f/1,4 GM lässt sich auch beim aktuellen Update des Teleobjektivs über einen „Click“-Schalter wählen, ob der Blendenring mit festen Raststufen oder stufenlos gedreht werden soll. Neu ist ein „Iris Lock“-Schalter, der verhindert, dass zum Beispiel von der Blendenskala für die manuelle Blendenwahl versehentlich auf die ebenfalls verfügbare „A = Automatik“-Stellung gedreht wird, bei der die Blende nicht mehr am Objektiv, sondern über die Kamera eingestellt wird. Diese Sperre kann auch umgekehrt genutzt werden, um ein Umschalten von Automatik auf manuelle Blendenwahl zu verhindern. Darüber hinaus ergänzt Sony die bereits beim Vorgänger vorhandene Funktionstaste um eine zweite Fn-Taste oben am Objektiv. Auf diese Weise kann die über das Kameramenü für die Fn-Taste hinterlegte Funktion auch bei Hochformataufnahmen schnell aufgerufen werden.
Sehr gute Abbildungsleistung
Das optimierte Linsensystem des FE 85 mm f/1,4 GM II führt im CHIP Labor an der Messkamera Sony Alpha 7R IV zu einer deutlich verbesserten Abbildungsleistung. Neben einer im Vergleich zum Vorgängermodell um sechs Prozent auf sehr gute 91 Prozent verbesserten Auflösung in der Bildmitte mit 2.961 Linienpaaren pro Bildhöhe (Lp/Bh) bei offener Blende kommt eine ebenfalls bei f/1,4 von 71 auf 85 Prozent verbesserte Schärfe in den Bildecken (2.758 Lp/Bh) hinzu. Bei zweifacher Abblendung erreicht das 85 mm GM II sogar 97 Prozent der an der Messkamera möglichen Auflösung in der Mitte und 85 Prozent in den Ecken.
Farbsäume, Verzeichnung und Vignettierung werden sehr gut korrigiert. Auch der schnelle Autofokus überzeugt mit einer hohen Präzision – vor allem bei Porträts samt Augen-AF.

Aufgenommen mit dem Sony FE 85 mm f/1,4 GM II an einer Sony Alpha 7R IV bei 85 mm (KB), ISO 400, f/1,4 und 1/1.600 Sekunde. Bild: Thomas Probst
Aus dem Testlabor
Vignettierung des Sony FE 85 mm f/1,4 GM II
Die Vignettierung gibt an, wie stark die Helligkeit von der Bildmitte zu den Bildrändern hin abnimmt. In unseren Grafiken wird der Helligkeitsverlust in Blendenstufen farblich dargestellt. Die Legende zur Abstufung der Blendenstufen finden Sie direkt in der jeweiligen Grafik.
Unser Fazit: Sony FE 85 mm f/1,4 GM II im Test
Mit seiner hervorragenden Schärfe bis in die Bildecken, der erstklassigen Korrektur typischer Abbildungsfehler und dem schnellen Autofokus avanciert das FE 85 mm f/1,4 GM II zur Top-Empfehlung für Profis.
Was uns gefällt …
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Lichtstark (f/1,4)
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Hohe Auflösung
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Sehr gute Bedienung
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Präziser AF
… und was nicht so gut ist
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Recht kostspielig
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Die Naheinstellgrenze dürfte gerne etwas kürzer sein
Technische Daten: Sony FE 85 mm f/1,4 GM II
Konstruiert für Sensorgröße / Bajonett | Kleinbild / Sony E |
Brennweite an APS-C-Kamera (umgerechnet auf Kleinbild) | 127,5 mm |
Maximale Lichtstärke | 1.4 |
Kleinste Blende | 16 |
Konstruktion: Linsen / Gruppen | 14 / 11 |
Blendenlamellen (Anzahl) | 11 |
Naheinstellgrenze | 0,8 m |
Filtergröße | 77 mm |
Abmessungen / Gewicht | 85 x 107 mm / 642 g |
AF-Motor / AF/MF-Schalter | ● / ● |
Bildstabilisator / mit mehr als einem Modus | ━ / ━ |
Innenfokus | ● |
Funktionstaste (Fn) | ● |
Steuerrungs-/Blendenring / De-Click-Schalter | ● / ● |
Fokusbereichsbegrenzer | ━ |
Gummidichtung am Bajonett | ● |
Streulichtblende / Schutzbeutel/-tuch mitgeliefert | ● / ● |