Das kompakte Weitwinkelzoom Sigma 10-18 mm mit durchgängiger Blende f/2,8 wurde für Kameras mit APS-C-Sensoren entwickelt und richtet sich an alle, die gern mit kleiner Ausrüstung und wenig Gewicht unterwegs sind. Wir haben uns im Test das Sigma 10-18 mm f/2,8 DC DN (C) in der Version für Fujifilm X-Mount ausgiebig angesehen.

Sigma 10-18 mm f/2,8 DC DN (C) für Fujifilm X-Mount

  • Anschluss: Fujifilm X-Mount
  • Optischer Aufbau: 13 Elemente in 10 Gruppen
  • Anzahl Blendenlamellen: 7
  • Autofokus: ja
  • Bildstabilisator: nein
  • Besonderheit: keine
  • Gewicht: 260 g
  • Preis: ca. 750 Euro
  • www.sigma-foto.de

Mit dem 10-18 mm f/2,8 DC DN (C) hat Sigma eine lichtstarke Weitwinkelbrennweite für ­Sony-E-, Fujifilm-X- und L-Mount ­im Lineup. Wir haben die Optik für das Fujifilm-X-System getestet. Beim Auspacken fällt uns dabei direkt auf, wie leicht und kompakt die Brennweite ist. Das liegt vor allem daran, dass auf viel Plastik in der Konstruktion gesetzt wurde. Mit einer Länge von 62 Millimetern, einem Durchmesser von 72,2 Millimetern und einem Gewicht von nur 260 Gramm passt es perfekt an kleine, leichte DSLM-Kameras. Damit ist es fast halb so leicht wie das Fujifilm XF 10–24 mm f/4, das auf 410 Gramm kommt – und zudem teurer und weniger lichtstark ist.

Viel Schnickschnack gibt es an der Optik nicht – lediglich ein Zoomring und ein Fokusring zieren das Gehäuse. Beide laufen nicht zu leicht und mit einem angenehmen Widerstand. Das 10-18 mm f/2,8 DC DN(C) ist am Bajonett mit einer Gummidichtung abgesichert. Einen AF/MF-Schalter vermissen wir nicht, da sich dieser ohnehin bei der Fujifilm X-T5 griffbereit an der Kamera befindet. Der Minimalismus passt also gut zur Optik.

Filmer können sich zudem über die Innenfokussierung freuen: Die Optik fährt sich beim Fokussieren nicht aus, was den Bildausschnitt gleich bleiben lässt. Das ist praktisch bei Schärfeverlagerungen.

Sigma 10-18 mm f/2,8 DC DN (C) für Fujifilm X-Mount im Test Produktbild

Das Sigma 10-18 mm f/2,8 DC DN (C) für Fujifilm X-Mount fällt mit einem Gewicht von nur 260 Gramm sehr leicht aus. Bild: Sigma

 

Ganz nah heran und weit hinaus

Die Naheinstellgrenze von 11,6 Zentimeter erlaubt es zudem, richtig nah an die Motive heranzugehen – diese beginnt quasi direkt an der Frontlinse. Was dazu führt, dass schon fast die Gegenlichtblende im Weg ist, will man diese komplett ausreizen. Um ein Makro handelt es sich mit einem Abbildungsmaßstab von 1:4 nicht, aber kreative Nahaufnahmen sind möglich. Generell bieten die 10-18 mm (15-27 mm im Kleinbild-Äquivalent) viel Flexibilität in der Fotografie. Bei 10 mm finden wir leichte, für diese Brennweite typische Verzerrungen, die aber bereits bei 12 mm nahezu verschwinden.

Der extreme Weitwinkel, vor allem bei den 10 mm, erfordert kluge ­Kombinationen mit spannenden Vordergründen, damit Landschaften nicht zu flach wirken. Dafür eignet sich die Brennweite auch für die Astrofotografie und die Innenarchitektur – vor allem aufgrund der Lichtstärke. Dabei leistet die Optik in allen Brennweiten gute Ergebnisse.

Sigma 10-18 mm f/2,8 DC DN (C) für Fujifilm X-Mount im Test Praxisfoto 02

Aufgenommen mit dem Sigma 10-18 mm f/2,8 DC DN (C) an einer Fujifilm X-T5 bei 15 mm (KB), ISO 160, f/4,0 und 1/2.000 Sekunde. Bild: Sarah A. Fechler

 

Auch im CHIP Testlabor weiß das Weitwinkelzoom mit sehr guter Bildqualität zu überzeugen. Mit 2.909 Linienpaaren pro Bildhöhe (Lp/Bh) erreicht das 10-18 mm bereits bei kürzester Brennweite und Blende f/2,8 sehr gute 94 Prozent der möglichen Auflösung an der Messkamera Fujifilm X-T5. Den besten Wert im Bildzentrum erzielt das Zoom mit 3.019 Lp/Bh bei mittlerer Brennweite, zweifach abgeblendet. Das entspricht sogar 98 Prozent der möglichen Auflösung an der X-T5. In den Bildecken kommt das Sigma-Zoom über die gesamte Brennweitenspanne bei Offenblende und zweifach abgeblendet auf 60 bis 71 Prozent der möglichen Auflösung.

Die Vignettierung und die Verzeichnung sind sehr gering, was für eine gute Korrektur der typischen Bildfehler im Objektiv und in der Kamera spricht. Bei den Farbsäumen kommt das Testlabor auf eine Farbsaumbreite von 0,7 Pixeln bei kürzester und längster Brennweite sowie auf 0,9 Pixel bei mittlerer Brennweite.

Der Autofokus macht im CHIP Testlabor einen guten Job. Die durchschnittliche Autofokus-Genauigkeit liegt bei 97-98 Prozent. Dazu kommt eine sehr niedrigen Standardabweichung bei der AF-Genauigkeit von lediglich 44 bis 69 Lp/Bh. Am schnellsten stellt der Autofokus bei kürzester Brennweite scharf. Hier ist das Motiv in 0,32 Sekunden anvisiert. Bei mittlerer Brennweite sind es 0,4 Sekunden und bei längster Brennweite 0,44 Sekunden.

Sigma 10-18 mm f/2,8 DC DN (C) für Fujifilm X-Mount im Test Praxisfoto 03

Aufgenommen mit dem Sigma 10-18 mm f/2,8 DC DN (C) an einer Fujifilm X-T5 bei 27 mm (KB), ISO 160, f/5,6 und 1/250 Sekunde. Bild: Sarah A. Fechler

 

Die klassische Frage: An wen richtet sich die Optik? Für alle, die gern unterwegs sind, wie beispielsweise bei Wanderungen, aber wenig Zusatzgepäck wollen, ist die Optik perfekt. Und auch gegen Feuchtigkeit ist das Bajonett abgedichtet. Gemeinsam mit dem Sigma 18-50 mm f/2,8 (das nur 290 Gramm wiegt) ergibt sich eine besonders leichte und echt bezahlbare Objektivkombination, die ich mir sehr gut in meinem Wanderrucksack vorstellen kann. Und dabei darf es gern etwas mehr Plastik am Gehäuse sein, wenn es dafür trotzdem zugleich leicht und lichtstark ist und solide Ergebnisse liefert.

Aus dem Testlabor

Vignettierung des Sigma 10-18 mm f/2,8 DC DN (C) für Fujifilm X-Mount

Die Vignettierung gibt an, wie stark die Helligkeit von der Bildmitte zu den Bildrändern hin abnimmt. In unseren Grafiken wird der Helligkeitsverlust in Blendenstufen farblich dargestellt. Die Legende zur Abstufung der Blendenstufen finden Sie direkt in der jeweiligen Grafik.

Vignettierung bei Offenblende:
Diese Spalte zeigt die Vignettierung bei kürzester, mittlerer und längster Brennweite bei Offenblende.

Vignettierung des Sigma 10-18 mm f/2,8 DC DN (C) für Fujifilm X-Mount bei kürzester Brennweite und Offenblende. Bild: CHIP Testlabor
Vignettierung des Sigma 10-18 mm f/2,8 DC DN (C) für Fujifilm X-Mount bei mittlerer Brennweite und Offenblende. Bild: CHIP Testlabor
Vignettierung des Sigma 10-18 mm f/2,8 DC DN (C) für Fujifilm X-Mount bei längster Brennweite und Offenblende. Bild: CHIP Testlabor

Vignettierung, 2-fach abgeblendet:
Vignettierung bei kürzester, mittlerer und längster Brennweite, zweifach abgeblendet.

Vignettierung des Sigma 10-18 mm f/2,8 DC DN (C) für Fujifilm X-Mount bei kürzester Brennweite, zweifach abgeblendet. Bild: CHIP Testlabor
Vignettierung des Sigma 10-18 mm f/2,8 DC DN (C) für Fujifilm X-Mount bei mittlerer Brennweite, zweifach abgeblendet. Bild: CHIP Testlabor
Vignettierung des Sigma 10-18 mm f/2,8 DC DN (C) für Fujifilm X-Mount bei längster Brennweite, zweifach abgeblendet. Bild: CHIP Testlabor

Unser Fazit: Sigma 10-18 mm f/2,8 DC DN (C) für Fujifilm X-Mount im Test

Mit dem 10-18 mm f/2,8 DC DN (C) hat Sigma eine lichtstarke Brennweite für Weitwinkel-Fans auf den Markt gebracht, die richtig Spaß macht. Das Leichtgewicht überzeugt und ist an Fujifilms X-Mount eine gute und preiswerte Alternative zum Fujifilm XF 10–24 mm f/4.

Was uns gefällt …

  • Lichtstark

  • Leicht

  • Preiswert

… und was nicht so gut ist

  • Plastikbauweise wird nicht jedem gefallen

Technische Daten: Sigma 10-18 mm f/2,8 DC DN (C)

Konstruiert für Sensorgröße / BajonettAPS-C / Fujifilm X
Brennweite an APS-C-Kamera (umgerechnet auf Kleinbild)15–27 mm
Maximale Lichtstärke (kürzeste Brennweite / längste Brennweite)2,8 / 2,8
Kleinste Blende22
Konstruktion: Linsen / Gruppen13 / 10
Blendenlamellen (Anzahl)7
Naheinstellgrenze0,12 m
Filtergröße67 mm
Abmessungen / Gewicht72 x 62 mm / 260 g
AF-Motor / AF/MF-Schalter● / ━
Bildstabilisator /
mit mehr als einem Modus
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Innenfokus / Innenzoom● / ━
Funktionstaste (Fn)
Steuerrungs-/Blendenring /
De-Click-Schalter
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Fokusbereichsbegrenzer
Gummidichtung am Bajonett
Streulichtblende /
Schutzbeutel/-tuch mitgeliefert
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