Das Speedlite EL-5 ist das erste Aufsteckblitzgerät von Canon mit dem modernen, multifunktionalen Zubehörschuh für spiegellose Systemkameras des Canon R-Systems. Wir haben ihn getestet.
Auf den ersten Blick sieht der Canon Speedlite EL-5 wie ein Schnäppchen aus. Für rund 400 Euro vereint er viele Funktionen des dreimal so teuren Flagg- schiffs Canon Speedlite EL-1 in einem kompakteren und leichteren Gehäuse. Dazu gehören der motorbetriebene Zoomkopf für eine Brennweitenspanne von 24–200 mm (KB), eine maximale Leitzahl von GN 60, zwei weiße LED-Leuchten sowie erweiterte Blitzmodi für zum Beispiel die Highspeed-Synchronisation und einen Stroboskop-Effekt.
Canon Speedlite EL-5 im Test: Erstmals mit Multifunktionsfuß
Der EL-5 ist der erste Canon-Speedlite-Blitz, der mit dem 21-poligen Multifunktionsfuß ausgestattet ist, was sowohl eine gute als auch eine schlechte Nachricht mit sich bringt. Die gute Nachricht ist, dass der EL-5 den Multifunktions-Zubehörschuh der meisten aktuellen EOS-R-Kameras unterstützt, darunter die EOS R3, R6 Mark II, R7, R8 (zur News auf PhotoScala), R10 und R50. Durch den modernen Anschluss lässt sich der Blitz direkt über das Kameramenü steuern. Die schlechte Nachricht ist, dass der EL-5 ohne die üblichen Anschlussstifte im Fuß nicht am Blitzschuh anderer Canon-Kameras verwendet werden kann, egal ob es sich um DLSRs oder spiegellose Kameras des M- und R-Systems handelt. Canons EL-5 bietet alle wichtigen Funktionen, die man sich von einem hochwertigen Blitzgerät wünscht. Neben der E-TTL-Blitzmessung (Electronic-Through-The-Lens) und der Synchronisation auf den ersten oder zweiten Verschlussvorhang unterstützt der EL-5 die HSS(High Speed Sync)-Funktion für die Aufnahme mit Verschlusszeiten, die kürzer sind als die Blitz-Synchronzeit der angesetzten Kamera. Dazu kommt die Möglichkeit, mit einem programmierbaren Stroboskop-Effekt zu arbeiten. Dabei zündet der Blitz in Stößen mit Frequenzen von ein bis 500 Hertz, was nützlich sein kann, wenn der Canon Speedlite EL-5 während einer Langzeitbelichtung wiederholt blitzen soll.
Stromversorgung per Akku
Der Aufsteckblitz EL-5 wird mit dem gleichen Lithium-Ionen-Akku Canon LP-EL betrieben wie der Flaggschiff-Systemblitz EL-1. Der Akku hat eine Kapazität von 1.920 Milliamperestunden und bietet damit eine hohe Ausdauer von bis zu 350 Blitzauslösungen bei voller Leistung. Darüber hinaus ermöglicht der Akku schnelle Ladezeiten von circa 1,2 Sekunden oder weniger zwischen den einzelnen Blitzauslösungen. Neben der an sich guten Leistung des Akkus gibt es jedoch zwei Nachteile: Mit einem Preis von 129 Euro ist ein Ersatzakku für längere Aufnahmezeiten, zum Beispiel bei Hochzeiten, recht teuer. Noch ärgerlicher ist, dass Canon beim Kauf des Speedlite EL-5 kein Akkuladegerät mitliefert. Das passende Ladegerät Canon LC-E6E kostet noch einmal 75 Euro und muss extra gekauft werden, um den Blitz überhaupt nutzen zu können. Da es sich bei dem Ladegerät LC-E6E um das gleiche handelt, das auch den Kameras beiliegt, die mit einem Akku des Typs LP-E6NH/ LP-E6N betrieben werden, benötigen beispielsweise Besitzer einer Canon EOS R5, R6 Mark II und R7 kein zusätzliches Ladegerät. In diesem Fall kann der EL-5-Akku mit dem- selben Ladegerät geladen werden, mit dem auch der Kamera-Akku geladen wird. Wer dagegen mit einer EOS R10 oder R8 fotografiert, die beide mit anderen Akkutypen arbeiten, muss die 75 Euro für ein zusätzliches Ladegerät ausgeben.
Gute Leistung im Praxistest
Wie von Canon behauptet, sind die Ladezeiten mit dem Lithium-Ionen-Akku in der Tat extrem schnell und zeigen praktisch keine Verzögerung von der niedrigsten Leistungsstufe 1/1024 bis zu einem Viertel der Maximalleistung. Die maximale Leistung ist beachtlich, liegt aber in unseren Tests etwas unter der des Canon Speedlite EL-1, obwohl beide Blitze die gleiche maximale Leitzahl aufweisen. Wie erwartet, erwies sich die E-TTL-Blitzmessung in unseren Tests als durchweg präzise und lieferte unter den meisten Bedingungen gut belichtete Bilder.
Unser Fazit
Der Canon Speedlite EL-5 überzeugt als guter Aufsteckblitz mit vielen Funktionen im handlichen Gehäuse. Ärgerlich ist das fehlende und daher optionale Akku- Ladegerät. Weitere Informationen zum Canon Speedlite EL-5 auf der Webseite des Herstellers: https://www.canon.de/
Variable Blitzwinkel
Der Blitzkopf lässt sich um –7 Grad nach unten, um 120 Grad nach hinten und um 180 Grad nach links und rechts schwenken.


Kommunikation
Dank des 21-poligen Multifunktions-Zubehörschuhs lässt sich der Blitz mit kompatiblen Kameras über das Kameramenü steuern.
Gut verarbeitet
Das abgedichtete Gehäuse ist aus hochwertigem Kunststoff gefertigt. Die Bedienelemente fühlen sich wertig an.


ausdauernder Akkubetrieb
Anstelle von AA-Batterien arbeitet der EL-5 mit dem Lithium-Ionen-Akku LP-EL, der seitlich in den Blitz eingesetzt wird.
Der LP-EL hat eine Kapazität von 1.920 mAh für eine Ausdauer von bis zu 350 Blitzen bei voller Leistung.
Integriert
Für zusätzliche Weitwinkelabdeckung gibt es eine umklappbare 14-mm- Diffusionsplatte in der Blitzröhre sowie einen Catchlight-Reflektor.

Tipp aus der Redaktion: Steuerung per App
Der Canon Speedlite EL-5 verfügt weder über einen Eingang für externe Akkupacks noch über einen PC-Synchronisationsanschluss, sodass die Anschlussmöglichkeiten eher begrenzt sind. Ein Pluspunkt in Sachen Konnektivität ist jedoch, dass der EL-5 mit der „Canon Camera Connect“-App kompatibel ist, mit der Einstellungen über ein Smartphone vorgenommen werden können. Im kabellosen RF-Fernbedienungsmodus lässt sich auch der Kameraverschluss über das Speedlite steuern. Die Reichweite beträgt bis zu 30 Meter. Die drahtlose Master/ Slave-Verbindung in Multiblitz-Setups hat die gleiche Reichweite. Wir haben von einigen Anwendern gehört, dass die kabellose RF-Verbindung für die Master/ Slave-Kommunikation nach einigen Minuten abbricht. Das können wir in unseren Tests nicht bestätigen.
Meine Kritik, die Angabe der Leitzahl bei Zoomeinstellung 200. Es ist doch üblich 50mm und 21 DIN. Damit durchgefallen. Ich habe keine Lust mir alles umzurechnen. Persönlich finde ich einen Sonderakku in Blitzgeräten von Nachteil. Handelsübliche Batterien, AA oder AAA sind auf der ganzen Welt verfügbar. Der Preis mit 400 Euro ist schon sehr heftig. Die Steuerung des Blitzes über eine kompatible Kamera, das Argument hätte vor zwanzig Jahren begeistert, heute nur noch ein Kopfschütteln. Die Konstrukteure sollten Archichtekten werden, denen darf auch nicht einfallen.