Sony hat sein kompaktes Standardzoom E PZ 16-50 mm für APS-C-Kameras überarbeitet. Die neue Version II ist noch leichter und bietet bewährten Powerzoom-Komfort. Im Test schauen wir uns das Sony E PZ 16-50 mm f/3,5-5,6 OSS II im Labor und in der Praxis genauer an.

Sony E PZ 16-50 mm f/3,5-5,6 OSS II

  • Anschluss: Sony E
  • Optischer Aufbau: 9 Elemente in 8 Gruppen
  • Anzahl Blendenlamellen: 7
  • Autofokus: ja
  • Bildstabilisator: ja
  • Besonderheit: Zoom-Wippe
  • Gewicht: 107 g
  • Preis: ca. 300 Euro
  • www.sony.de

Schon als Sony die erste Version seines E PZ 16-50 mm f/3,5-5,6 OSS für spiegellose APS-C-Kameras des E-Systems auf den Markt brachte, waren wir erstaunt, wie es dem Hersteller gelang, eine Standardbrennweite mit Powerzoom-Motor und optischem Bildstabilisator in einem so kompakten und leichten Objektiv unterzubringen. Umso überraschter sind wir, dass die neue Version „II“ des Objektivs zwar geringfügig größer, aber mit nur 107 Gramm sogar noch etwas leichter geworden ist.

Motorisierte Zoombewegung

Wie beim Vorgängermodell setzt Sony auch beim E PZ 16-50 mm f/3,5-5,6 OSS II auf einen Mechanismus, der das Objektiv bei ausgeschalteter Kamera platzsparend einzieht. Mit 66 Millimetern Durchmesser und 31,3 Millimetern Tiefe im eingefahrenen Zustand benötigt es kaum Platz in der Fototasche.

Zu den wichtigsten Ausstattungsmerkmalen gehört der Powerzoom-Motor. Er wird über eine Wippe an der Seite des Objektivs bedient und ermöglicht gleichmäßige Zoombewegungen. Die Geschwindigkeit dieser Zoombewegung ist variabel und kann über das Menü der Kamera eingestellt werden. Alternativ kann auch über den Einstellring am Objektiv gezoomt werden, wenn man zum Beispiel sehr schnell zoomen möchte. Im Praxistest haben wir allerdings die Erfahrung gemacht, dass der Zoommotor dann deutlich hörbar arbeitet. Mit der Zoomwippe gelingt das wesentlich leiser, weshalb wir die Wippe für Videos empfehlen, damit keine Störgeräusche zu hören sind.

Sony E PZ 16-50 mm f/3,5-5,6 OSS II Produktbild

Über die Wippe an der Seite ermöglicht das Sony E PZ 16-50 mm f/3,5-5,6 OSS II leise und gleichmäßige Zoomfahrten. Bild: Sony

 

Ist der Autofokus der Kamera auf manuelle Scharfstellung eingestellt, fungiert der Einstellring am Objektiv als Fokusring. Das Zoomen erfolgt dann ausschließlich über die Zoomwippe. Der eingebaute Autofokus-Linearmotor überzeugt im CHIP Testlabor mit einer sehr guten Geschwindigkeit von 0,20 bis 0,31 Sekunden über den gesamten Brennweitenbereich sowie einer hohen Trefferquote.

Sony E PZ 16-50 mm f/3,5-5,6 OSS II im Test Praxisfoto 02

Aufgenommen mit dem Sony E PZ 16-50 mm f/3,5-5,6 OSS II an einer Sony Alpha 6700 bei 24 mm (KB), ISO 400, f/5,6 und 1/4.000 Sekunde. Bild: Thomas Probst

Sony E PZ 16-50 mm f/3,5-5,6 OSS II im Test Praxisfoto 01

Aufgenommen mit dem Sony E PZ 16-50 mm f/3,5-5,6 OSS II an einer Sony Alpha 6700 bei 75 mm (KB), ISO 100, f/5,6 und 1/60 Sekunde. Bild: Thomas Probst

Zur Wirksamkeit des optischen Bildstabilisators macht Sony keine Angaben. Im Praxistest gelangen mit der Sony A6700 bei längster Brennweite noch scharfe Fotos bei 1/5 Sekunde aus der Hand. Ausgehend von der auf das Kleinbildformat umgerechneten Brennweite von 24–75 mm entspricht das bei 50 mm bzw. 75 mm (KB) einer um etwa vier Blendenstufen längeren Belichtungszeit.

Gute Werte im CHIP Testlabor

Das E PZ 16–50 mm f/3,5–5,6 OSS II überzeugt im Labor mit sehr guten Messwerten an unserer Messkamera Sony A6700, was für eine gute Objektivkorrektur in der Kamera spricht. Die beste Auflösung im Zentrum wird bei kürzester Brennweite, zweifach abgeblendet erreicht. Hier kommt das Sony-Zoom auf 2.036 Linienpaare pro Bildhöhe in der Bildmitte, was 100 Prozent der theoretisch möglichen Auflösung an der Messkamera entspricht. In den Ecken sackt die Auflösung allerdings deutlich auf 1.272 Lp/Bh, und damit auf nur noch 62 Prozent, ab. Es besteht also ein deutlicher Schärfeverlust vom sehr scharfen Bildzentrum zu den Ecken. Ausgeglichener wird es bei mittlerer und längster Brennweite. Bei mittlerer Brennweite sinkt zwar beispielsweise die Auflösung im Bildzentrum bei Offenblende auf 92 Prozent ab, dafür sind die Ecken mit 82 Prozent der möglichen Auflösung an der Sony A6700 schärfer. Wird also gezoomt, nimmt die Schärfe in der Bildmitte etwas ab, wird aber in den Ecken besser.

Sony E PZ 16-50 mm f/3,5-5,6 OSS II im Test

Wenn die Kamera ausgeschaltet ist, fährt das Sony E PZ 16-50 mm f/3,5-5,6 OSS II auf eine platzsparende Tiefe von nur 31 Millimetern ein. Bild: Sony

 

Die Vignettierung ist mit 0,2 Prozent über den gesamten Brennweitenbereich so gering, dass man sich über den Helligkeitsverlust in den Bildecken keine Gedanken machen muss. Das Vignettierungsbild zeigt jedoch ungewöhnliche Zacken statt eines gleichmäßigen Helligkeitsabfalls, was vermutlich auf die Softwarekorrektur in der Kamera zurückzuführen ist. Auch die Verzeichnung wird an der Sony A6700 gut korrigiert. Lediglich bei kürzester Brennweite kommt es zu einer Verzeichnung von 0,6 Prozent. Bei mittlerer und längster Brennweite beträgt die Verzeichnung lediglich 0,1 bis 0,2 Prozent und ist somit praktisch nicht sichtbar. Farbsäume sind mit einer Breite von nur 0,3 bis 0,6 Pixel ebenfalls kein Problem.

Aus dem Testlabor

Vignettierung des Sony E PZ 16-50 mm f/3,5-5,6 OSS II

Die Vignettierung gibt an, wie stark die Helligkeit von der Bildmitte zu den Bildrändern hin abnimmt. In unseren Grafiken wird der Helligkeitsverlust in Blendenstufen farblich dargestellt. Die Legende zur Abstufung der Blendenstufen finden Sie direkt in der jeweiligen Grafik.

Vignettierung bei Offenblende:
Diese Spalte zeigt die Vignettierung bei kürzester, mittlerer und längster Brennweite bei Offenblende.

Vignettierung des Sony E PZ 16-50 mm f/3,5-5,6 OSS II bei kürzester Brennweite und Offenblende. Bild: CHIP Testlabor
Vignettierung des Sony E PZ 16-50 mm f/3,5-5,6 OSS II bei mittlerer Brennweite und Offenblende. Bild: CHIP Testlabor
Vignettierung des Sony E PZ 16-50 mm f/3,5-5,6 OSS II bei längster Brennweite und Offenblende. Bild: CHIP Testlabor

Vignettierung, 2-fach abgeblendet:
Vignettierung bei kürzester, mittlerer und längster Brennweite, zweifach abgeblendet.

Vignettierung des Sony E PZ 16-50 mm f/3,5-5,6 OSS II bei kürzester Brennweite, zweifach abgeblendet. Bild: CHIP Testlabor
Vignettierung des Sony E PZ 16-50 mm f/3,5-5,6 OSS II bei mittlerer Brennweite, zweifach abgeblendet. Bild: CHIP Testlabor
Vignettierung des Sony E PZ 16-50 mm f/3,5-5,6 OSS II bei längster Brennweite, zweifach abgeblendet. Bild: CHIP Testlabor

Unser Fazit: Sony E PZ 16-50 mm f/3,5-5,6 OSS II im Test

Das kleine und leichte Standardzoom Sony E PZ 16-50 mm f/3,5-5,6 OSS II punktet im Test mit guter Bildqualität und einem für Vlogger nützlichen Powerzoom. Hinzu kommt ein praktischer Bildstabilisator. Abgesehen davon ist die Ausstattung aber eher mager.

Was uns gefällt …

  • Klein

  • Leicht

  • Bildstabilisator

  • Powerzoom-Motor mit Zoomwippe

  • Schneller AF

… und was nicht so gut ist

  • Ansonsten kaum Ausstattung,

  • Keine Dichtungen

  • Kein AF/MF-Schalter

Technische Daten: Sony E PZ 16-50 mm f/3,5-5,6 OSS II

Konstruiert für Sensorgröße / BajonettAPS-C / Sony E
Brennweite an APS-C-Kamera (umgerechnet auf Kleinbild)24–75 mm
Maximale Lichtstärke (kürzeste Brennweite / längste Brennweite)3,5 / 5,6
Kleinste Blende22
Konstruktion: Linsen / Gruppen9 / 8
Blendenlamellen (Anzahl)7
Naheinstellgrenze0,25 m
Filtergröße40,5 mm
Abmessungen / Gewicht66 x 31 mm / 107 g
AF-Motor / AF/MF-Schalter● / ━
Bildstabilisator /
mit mehr als einem Modus
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Innenfokus / Innenzoom● / ━
Funktionstaste (Fn)
Steuerrungs-/Blendenring /
De-Click-Schalter
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Fokusbereichsbegrenzer
Gummidichtung am Bajonett
Streulichtblende /
Schutzbeutel/-tuch mitgeliefert
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