Konrad Wothe aus dem Landkreis Weilheim-Schongau wurde mit dem Titel GDT Naturfotograf des Jahres 2025 ausgezeichnet. Er überzeugte die Jury mit seinem Bild Wasseramsel fliegt durch Wasserfall, das eine Wasseramsel im Flug durch einen dichten Wasservorhang zeigt
Der traditionsreiche Wettbewerb der Gesellschaft für Naturfotografie (GDT) ist exklusiv den Mitgliedern vorbehalten. In diesem Jahr reichten 507 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus elf Ländern über 8.000 Fotos in sieben Kategorien ein. Neben Wothe wurden unter anderem Radomir Jakubowski (Säugetiere), Gerald Haas (Andere Tiere), Paul Kornacker (Pflanzen & Pilze) und Katja Manski (Atelier Natur) als Kategoriesieger ausgezeichnet.
Die Sonderkategorie 2025 stand unter der Schirmherrschaft der Michael Succow Stiftung und widmete sich dem Thema Deutschlands Moorlandschaften. Der erste Platz ging an Andreas Volz für das Bild Misty Morning.
Mehr Informationen und alle Siegerbilder unter: www.gdtfoto.de
Pressemitteilung GDT:
GDT Naturfotograf des Jahres 2025: Sieger*innen des Mitgliederwettbewerbs der Gesellschaft für Naturfotografie e.V. ausgezeichnet
Die GDT (Gesellschaft für Naturfotografie e.V.) hat in ihrem jährlichen Mitgliederwettbewerb den GDT Naturfotografen des Jahres 2025 gewählt.
Gesamtsieger wurde Konrad Wothe aus dem oberbayerischen Landkreis Weilheim-Schongau mit dem Bild Wasseramsel fliegt durch Wasserfall.
„Es ist mehr als zwei Jahrzehnte her, dass ich zum ersten Mal eine Wasseramsel dabei beobachten konnte, wie sie durch einen Wasserfall fliegt. Gut geschützt hinter dem dichten Wasservorhang hatte sie ihr Nest gebaut. Natürlich hätte ich damals gerne ein Foto davon gemacht, aber mit meinen damaligen Möglichkeiten der analogen Fototechnik war es mir nicht möglich, diesen spektakulären, nur den Bruchteil einer Sekunde dauernden Augenblick in einem scharfen Foto festzuhalten. Erst vor zwei Jahren hatte ich das Glück, wieder eine Wasseramsel zu finden, die ihr Nest hinter einem Wasserfall gebaut hatte und tatsächlich auch oft durch den Wasservorhang flog, obwohl sie ja auch die Möglichkeit hatte, von der Seite her zu ihrem Nest zu gelangen, die sie auch immer wieder nutzte. Jetzt erst, mit der neuen digitalen Technik und meinen superschnellen Kameras, schien es mir möglich zu sein, dieses Verhalten im Bild festzuhalten. Dennoch war die Herausforderung groß, denn weder konnte ich vorhersehen, wann die Wasseramsel vom Nest kommend durch den Wasserfall durchtauchen würde, noch konnte ich die genaue Stelle bestimmen, wo der Vogel erscheinen würde. Mit der neuen Funktion der sogenannten Pre-Burst-Aufnahmen bei schnellster Bildfolge war es nicht schwer, den Vogel zu erwischen, aber den richtigen Schärfepunkt bei passendem Bildausschnitt zu treffen, erforderte viele tausend Auslösungen. Ich habe aufgehört zu zählen, wie oft ich zur Wasseramsel gefahren bin, bis ich mit den Ergebnissen einigermaßen zufrieden war.“
Der Fotograf
Das Gefühl von Freiheit und Unbeschwertheit, die Neugier und der Entdeckergeist, die Ursehnsucht, mit der Natur zu verschmelzen, weit ab vom hektischen Treiben, nah dran am Puls des Lebens. Das ist es, was Konrad Wothe (*1952) immer wieder hinauszieht in die Wälder vor seiner Haustüre oder in die Weiten ferner Länder, was er empfindet und erlebt. Und das vermitteln auch seine Bilder und Geschichten, die das Publikum verzaubern und in eine andere Welt entführen.
Nach dem Abitur arbeitet er als Kameramann für Heinz Sielmann. Im Anschluss studiert er Biologie und produziert zusammen mit seinem Studienkollegen Michael Herzog Tierfilme für das ZDF. So arbeitet er nun seit über vierzig Jahren als freier Naturfotograf und Tierfilmer. Seine Arbeiten wurden vielfach ausgezeichnet. Konrad Wothe ist es ein großes Anliegen, mit seiner Arbeit das Bewusstsein für unsere Verantwortung gegenüber der Umwelt zu schärfen. Mit großartigen, unvergesslichen Multivisionsshows lässt er das Publikum an seinen eindrucksvollsten und spannendsten Naturerlebnissen teilhaben. In den letzten 20 Jahren widmet er sich intensiv dem Thema Regenwald, mit Expeditionen nach Mittel- und Südamerika, Afrika, Madagaskar, Indien, Südost-Asien, Neuguinea und Australien.
Einen Querschnitt dieser Arbeit und seiner Dschungelabenteuer präsentiert er in seiner Multivisionsshow Faszination Regenwald. Konrad Wothe ist Mitglied der Gesellschaft für Naturfotografie e.V. (GDT) und der Gesellschaft für Bild und Vortrag e.V. (GBV).
Der Wettbewerb
Der Wettbewerb GDT Naturfotograf des Jahres wird in jedem Jahr ausschließlich für Mitglieder der GDT ausgeschrieben (im Gegensatz zum Wettbewerb Europäischer Naturfotograf des Jahres, der offen ist für alle GDT-Mitglieder und für Fotografinnen und Fotografen mit Wohnsitz in Europa).
In diesem Jahr setzte sich Konrad Wothe mit dem Bild Wasseramsel fliegt durch Wasserfall gegen 507 GDT-Mitglieder aus 11 Ländern durch. Insgesamt wurden weit über 8.000 Bilder eingereicht. Nach der Vorauswahl durch eine Jury (Melanie Arndt, Peter Lindel und Thomas Scheffel) standen den Mitgliedern der GDT je zehn Bilder in sieben Kategorien zur Wahl: Vögel, Säugetiere, Andere Tiere, Pflanzen & Pilze, Landschaften, Atelier Natur und als Sonderkategorie 2025 Schaurig-schön – Deutschlands Moorlandschaften. Diese Kategorie wurde unter der Schirmherrschaft der Michael Succow Stiftung ausgelobt.
Die Sonderkategorie unter Schirmherrschaft der Michael Succow Stiftung
1997 erhielt der Biologe und Agrarwissenschaftler Prof. em. Dr. Michael Succow den Alternativen Nobelpreis für seine Initiierung des Nationalparkprogramms der DDR und seine internationalen Naturschutzaktivitäten. Mit dem Preisgeld gründete er später die Michael Succow Stiftung zum Schutz der großen Ökosysteme dieser Erde. Die Stiftung setzt Projekte auf vier Kontinenten um zu Klimaschutz, Schutzgebieten, zukunftsfähiger Landnutzung sowie zur Nachwuchsförderung und ist Partner im Greifswald Moor Centrum.
Mehr unter: www.succow-stiftung.de
„Es ist für mich eine Freude und auch Ehre, Schirmherr dieses so herausgehobenen Wettbewerbs zu sein!“ so Prof. Succow. „Vor genau 40 Jahren, im Frühjahr 1985, schrieb ich im Vorwort zu meinem Buch „Moore in der Landschaft“ folgenden Satz: „Wohl jeder, der beginnt, sich mit der heimatlichen Natur zu beschäftigen und dabei noch lebenden, wachsenden Mooren begegnet, wird von dem Zauber dieses Lebensraums berührt und immer wieder aufs Neue angezogen. Gehören doch die Moore in Mitteleuropa zu den letzten naturnahen Lebensräumen überhaupt.“ Das erlebten mit Sicherheit auch die Fotograf*innen der in dieser Wettbewerbskategorie eingereichten Bilder – sie zeigen eindrucksvoll die große Vielfalt der Moore, ihre Lebensfülle, aber auch die mystische Seite dieser Landschaften, die so viele Menschen fasziniert.“
Und weiter: „Ich wünsche dem Wettbewerb mit seiner nun schon langen Tradition, seiner über Deutschland hinaus ausstrahlenden Wirkung und Bedeutung eine gute Zukunft – und freue mich sehr über diese so wichtige Sonderkategorie, die die Moore in den Fokus rückt! Denn „Nasse Moore braucht das Land!“ – für Klima, Biodiversität, Hochwasserschutz und ganz einfach als wunderschöne Landschaften.“
Preise
Alle Erst-und Zweitplatzierten sowie der Gesamtsieger erhalten großzügige Preise von AC-Foto, dem langjährigen Partner der GDT.
Die Sieger*innen der einzelnen Kategorien
In der Kategorie Vögel gewann Konrad Wothe mit seinem Bild Wasseramsel fliegt durch Wasserfall und sicherte sich damit auch den Gesamtsieg des Wettbewerbs. Die Aufnahme einer Gämse in den Vogesen brachte Radomir Jakubowski in der Kategorie Säugetiere den Sieg. Mit der Aufnahme einer Libelle an der markanten Westküste Fuerteventuras konnte sich Dr. Gerald Haas den ersten Platz in der Kategorie Andere Tiere sichern. Den ersten Platz in der Kategorie Pflanzen und Pilze belegte Paul Kornacker mit einem Bild von Köcherbäumen im südlichen Afrika. Die Kategorie Landschaften entschied die Belgierin Hanneke Van Kamp für sich. Deforestation heißt ihr Bild, welches die Abholzung alter, schwedischer Wälder zeigt. In der Kategorie Atelier Natur gewann Katja Manski mit einem abstrakten Bild von Wellen und Schilf an der Küste Bornholms und die Sonderkategorie Schaurig-schön – Deutschlands Moorlandschaften gewann Andreas Volz mit Misty Morning, der stimmungsvollen Aufnahme von Spinnennetzen im Kochelmoos.
Levi Fitze erhielt den Preis der Jury für sein Bild Schnee-Strukturen. Es zeigt ein perfekt angepasstes Alpenschneehuhn an einem eisigen Tag in den Schweizer Alpen.