Sigma hat mit dem 24-70 mm f/2,8 DG DN II (A) ein spannendes Standardzoom der zweiten Generation auf den Markt gebracht, das für L-Mount- und Sony-E-Mount-Kameras erhältlich ist. Viele Fotoenthusiasten wird es freuen, dass das Sigma-Zoom für rund 1.300 Euro günstiger ist als zum Beispiel das Panasonic Lumix S Pro 24-70 mm f/2,8 (L-Mount) für rund 2.000 Euro und das Sony FE 24-70 mm f/2,8 GM II für etwa 2.400 Euro. Wir haben uns im Test das Sigma 24-70 mm f/2,8 DG DN II (A) für Sony E genauer angesehen. Kann es mit dem Sony-Pendant mithalten?
Sigma 24-70 mm f/2,8 DG DN II (A)
- Anschluss: Sony E
- Optischer Aufbau: 19 Elemente in 15 Gruppen
- Anzahl Blendenlamellen: 11
- Autofokus: ja
- Bildstabilisator: ja
- Besonderheit: Blendenring, CLICK-Schalter, Fokushaltetaste (Fn-Taste)
- Gewicht: 745 g
- Preis: ca. 1.300 Euro
- www.sigma-foto.de
Standardzooms mit einem vielseitigen Brennweitenbereich von 24 bis 70 Millimetern gehören zu den Klassikern im Vollformatsegment. Als Allroundzooms sind sie die ideale Wahl für häufig wechselnde Motive und eignen sich neben der Landschaftsfotografie auch für die Streetfotografie, für Reportagen bis hin zu Porträts. Versionen mit konstant hoher Lichtstärke bei Blende f/2,8 über den gesamten Brennweitenbereich, zu denen auch das neue Sigma 24-70 mm f/2,8 DG DN II gehört, richten sich an Profis und erfahrene Fotoenthusiasten. Dank ihrer großen Blendenöffnung ermöglichen sie hochwertige Aufnahmen auch bei schlechten Lichtverhältnissen wie etwa in der Dämmerung und in Innenräumen.
Kompakter, leichter, und mit neuem Blendenring
Sigma hat das 24-70 mm f/2,8 DG DN II (A) gegenüber dem Vorgängermodell in einigen Punkten überarbeitet. Im direkten Vergleich ist die neue Version fünf Millimeter kürzer und 85 Gramm leichter. Änderungen gibt es auch im Design und im Bedienkonzept. Die Zoom- und Fokusringe sind etwas schmaler geworden. Damit schafft Sigma Platz für einen Blendenring, der beim Vorgängermodell noch nicht an Bord war. So lässt sich der gewünschte Blendenwert von f/2,8 bis f/22 direkt am Objektiv manuell einstellen. Neu ist auch der zugehörige „Click“-Schalter an der Seite. Mit ihm legen Foto- und Videografen fest, ob sich der Blendenring in festen Raststufen oder stufenlos drehen lässt. Letzteres ist vor allem im Videobereich sinnvoll, da eine stufenlose Blendeneinstellung keine Störgeräusche auf der Tonspur verursacht.

Das Sigma 24-70 mm f/2,8 DG DN II (A) ist mit einem Blendenring und zwei Fokushaltetasten ausgestattet. Bild: Sigma
Auch die Anzahl der Fokushaltetasten (AFL) wurde erhöht. Statt einer AFL-Taste wie beim Vorgängermodell verfügt das neue 24-70 mm f/2,8 DG DN II (A) nun über zwei AFL-Tasten. Die zweite Taste erfüllt die gleiche Funktion wie die erste, bietet aber durch ihre Position am Objektiv eine komfortablere Bedienung beim Fotografieren im Hochformat. Die Tasten lassen sich bei E-Mount-Kameras im Stil einer Fn-Funktionstaste mit vielen nützlichen Funktionen belegen.
Darüber hinaus ist das neue Sigma 24-70 mm f/2,8 DG DN II (A) wie das Vorgängermodell mit einem seitlich angebrachten Verriegelungsschalter ausgestattet, der den beim Zoomen nach vorne ausfahrenden Tubus in der Weitwinkelposition bei 24 mm arretiert, um ein unbeabsichtigtes Ausfahren beim Transport zu verhindern. Das Gehäuse des neuen Standardzooms ist staub- und spritzwassergeschützt. Eine wasser- und ölabweisende Beschichtung der Frontlinse erleichtert die Reinigung.

Aufgenommen mit dem Sigma 24-70 mm f/2,8 DG DN II (A) an einer Sony Alpha 7R IV bei 24 mm (KB), ISO 100, f/2,8 und 1/8.000 Sekunde. Bild: Thomas Probst
Treffsicherer Autofokus
Der Autofokus des 24-70 mm f/2,8 DG DN II (A) arbeitet mit einem HLA-Antrieb (High-Response Linear Actuator). Der hat sich im Praxistest sehr gut bewährt. Die Aufnahme der Blume wurde mit kontinuierlicher Schärfenachführung (AF-C) aus der Hand gemacht. Im Vergleich zum Vorgängermodell konnte Sigma die Naheinstellgrenze des Standardzooms der zweiten Generation bei der kürzesten Brennweite um einen Zentimeter auf 17 Zentimeter und bei der längsten Brennweite um vier Zentimeter auf 34 Zentimeter verkürzen. Dadurch ergibt sich ein etwas größerer Abbildungsmaßstab.

Aufgenommen mit dem Sigma 24-70 mm f/2,8 DG DN II (A) an einer Sony Alpha 7R IV bei 70 mm (KB), ISO 400, f/2,8 und 1/640 Sekunde. Bild: Thomas Probst
So schneidet die E-Mount-Version im CHIP Testlabor ab
An der Messkamera Sony Alpha 7R IV kann sich die E-Mount-Version des Sigma 24-70 mm f/2,8 DG DN II (A) im CHIP-Testlabor sehr gut gegen das über tausend Euro teurere Sony FE 24-70 mm f/2,8 GM II behaupten. Die gemessene Auflösung liegt auf dem vergleichbar sehr guten Niveau des Sony-Pendants. Mit maximal 3.159 Linienpaaren pro Bildhöhe (Lp/Bh) holt das Sigma-Zoom bei kürzester Brennweite in der Bildmitte bei Blende 2,8 im direkten Vergleich sogar etwas mehr aus dem 60-Megapixel-Sensor heraus als das Sony-Zoom mit 3.118 Lp/Bh. Dagegen schneidet das Sony Profi-Zoom FE 24-70 mm f/2,8 GM II bei gleicher Brennweite und offener Blende in den Ecken um ca. 140 Lp/Bh besser ab. Ein ähnliches Bild ergibt sich bei mittlerer Brennweite. In der Bildmitte liegen beide Objektive etwa gleichauf, in den Ecken hat das Sony-Objektiv leicht die Nase vorn. Bei längster Brennweite dreht sich das Bild. Hier schneidet das Sony in der Bildmitte etwas besser ab, während das Sigma 24-70 mm f/2,8 DG DN II (A) in den Ecken etwas mehr Auflösung herausholt. Insgesamt lässt sich feststellen, dass beide Objektive trotz des großen Preisunterschiedes in der gemessenen Auflösung sehr nahe beieinander liegen.
Bei den Farbsäumen schneidet das Sigma vor allem bei 24 mm mit einer Farbsaumbreite von nur 0,5 Pixeln deutlich besser ab als das Sony-Pendant mit 1,5 Pixeln. Dafür muss sich das Sigma 24-70 mm f/2,8 DG DN II (A) bei der Vignettierung geschlagen geben. Hier hat das teurere Sony-Zoom vor allem bei Blende f/2,8 die Nase vorn.
Aus dem Testlabor
Vignettierung des Sigma 24-70 mm f/2,8 DG DN II (A) für Sony E
Die Vignettierung gibt an, wie stark die Helligkeit von der Bildmitte zu den Bildrändern hin abnimmt. In unseren Grafiken wird der Helligkeitsverlust in Blendenstufen farblich dargestellt. Die Legende zur Abstufung der Blendenstufen finden Sie direkt in der jeweiligen Grafik.
Unser Fazit: Sigma 24-70 mm f/2,8 DG DN II (A) für Sony E im Test
Mit dem 24-70 mm f/2,8 DG DN II (A) ist Sigma eine erstklassige und zudem preiswertere Alternative zum Sony FE 24-70 mm f/2,8 GM II gelungen. Das Sigma-Standardzoom vereint eine Top-Ausstattung mit einer sehr guten Abbildungsleistung und muss sich keineswegs hinter dem teureren Sony-Pendant verstecken.
Was uns gefällt …
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Abgedichtet
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Blendenring
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Click-Schalter
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Zwei AFL-Tasten
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Treffsicherer AF
… und was nicht so gut ist
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Schwerer als Sony-Pendant
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Deutliche Vignettierung bei 24 mm und f/2,8
Technische Daten: Sigma 24-70 mm f/2,8 DG DN II (A) für Sony E
Konstruiert für Sensorgröße / Bajonett | Kleinbild / Sony E |
Brennweite an APS-C-Kamera (umgerechnet auf Kleinbild) | 36–105 mm |
Maximale Lichtstärke (kürzeste Brennweite / längste Brennweite) | 2,8 / 2,8 |
Kleinste Blende | 22 |
Konstruktion: Linsen / Gruppen | 19 / 15 |
Blendenlamellen (Anzahl) | 11 |
Naheinstellgrenze | 0,17 m |
Filtergröße | 82 mm |
Abmessungen / Gewicht | 88 x 120 mm / 745 g |
AF-Motor / AF/MF-Schalter | ● / ● |
Bildstabilisator / mit mehr als einem Modus | ━ / ━ |
Innenfokus / Innenzoom | ● / ━ |
Funktionstaste (Fn) | ● |
Steuerrungs-/Blendenring / De-Click-Schalter | ● / ● |
Fokusbereichsbegrenzer | ━ |
Gummidichtung am Bajonett | ● |
Streulichtblende / Schutzbeutel/-tuch mitgeliefert | ● / ● |