Mit der Leica D-Lux 8 belebt der Hersteller aus Wetzlar den Markt der Edelkompakten mit variabler Brennweite. Wir haben uns die Leica D-Lux 8 im Test sowohl im Labor als auch in der Praxis ausführlich angesehen.

Leica D-Lux 8

  • Sensor: 16,8 MP 4/3 Zoll, CMOS
  • Serienbildrate: bis 11 Bilder pro Sekunde
  • ISO-Bereich: 100 – 25.000
  • Kürzeste Verschlusszeit: 1/16.000 s
  • Bildstabilisierung: ja, im Objektiv
  • Video: 4K/30p
  • Display: 3,0 Zoll, 1.843.200 Bildpunkte
  • Sucher: ja, EVF
  • Speichermedien: SDXC (UHS I/II)
  • Gewicht: 397 g
  • Preis: ca. 1.600 Euro
  • leica-camera.com/de-DE

Mit der Leica D-Lux 8 hat Leica die von Fans lang ersehnte Nachfolgerin der Edelkompakten D-Lux 7 auf den Markt gebracht. Die Nachfolgerin kommt dabei im typischen minimalistischen Design, einem robusten Gehäuse und natürlich mit dem ikonischen roten Logo des deutschen Herstellers. Die D-Lux 8 ist mit einem DC Vario-Summilux ASPH. Objektiv mit einer Brennweite von 10,9–34 ausgestattet, das einem Brennweitenbereich von 24–75 mm im Kleinbildäquivalent entspricht. Das typisch für Kompaktkameras fest verbaute Objektiv ist mit f/1,7–2,8 sehr lichtstark und daher optimal auch für schwierigere Lichtbedingungen. Mit ihrem Zoomobjektiv geht die Kamera daher andere Wege als beispielsweise eine Leica Q3 oder eine Fujifilm X100VI mit fester Brennweiten.

Neues zum Altbewährten

Man könnte sagen, dass mit der D-Lux 8 die klassische Urlaubskamera ihr Comeback feiert. Und bis hier hin hat sich auch noch nichts im Vergleich zum Vorgängermodell verändert. Tatsächlich liest sich bei den Spezifikationen erst einmal viel Bekanntes: der 4/3 Zoll CMOS-Sensor mit effektiven 17 Megapixel, ein Arbeitsbereich ab 50 Zentimeter (Weitwinkel ab drei Zentimeter, Tele ab 30 Zentimeter), Verschlusszeiten im mechanischen Verschluss von 60 Sekunden bis 1/4.000 Sekunde und im elektronischen Verschluss von einer Sekunde bis 1/16.000 Sekunde, …

Doch das täuscht ein wenig. Die D-Lux 8 hat durchaus einige moderne Features bekommen, die wir uns von einer zeitgemäßen Kompaktkamera wünschen. Allen voran bekommt die D-Lux 8 die neue, übersichtliche und benutzerfreundliche Menüstruktur, die ihr Debüt in der Leica SL3 feierte. Zudem hat die Kompaktkamera auch in puncto Konnektivität mehr zu bieten und bekommt einen Zugang zur „Leica Foto“-App und damit eine Verbindung zum Smartphone.

Leica D-Lux 8 im Test Produktbild 02

Per Schieberegler lässt sich, auch ohne ins Menü zu gehen, ganz einfach das Bildformat wechseln. Bild: Leica

Und natürlich gibt es auch technische Neuerungen: Die D-Lux 8 speichert die RAW-Daten nun im DNG-Format mit 12 Bit Farbtiefe. Filmer können sich über die Unterstützung neuer Video-Codecs freuen, wobei die D-Lux 8 nun neben MP4 auch h.264 und AAC Stereo unterstützt. Und wie sich das für eine moderne Kamera gehört, gibt es jetzt auch einen UHS-II Steckplatz für aktuelle, schnelle Speicherkarten.

Weg fallen bei dem neuen, noch minimalistischeren Design dafür einige Tasten auf der Ober- und Rückseite der Kamera. So wurde das Belichtungskorrekturrad beispielsweise zu einem Multifunktionsrad. Ein wenig gehofft hatten wir zudem auf einen Phasen-Hybrid-Autofokus, für welchen aber ein anderer Sensor notwendig gewesen wäre und den die D-Lux 8 nicht bekommen hat.

Ab an die frische Luft

Und wie schlägt sich die Leica D-Lux 8 in Praxis? In der Hand liegt sie direkt nach dem Auspacken schon sehr gut. Mit um die 400 Gramm ist sie leicht, aber nicht zu leicht, und das Magnesium-Druckguss-Gehäuse fühlt sich gemeinsam mit dem Kunstlederbezug auch nach Premium an. Im Übrigen ist die Kamera sogar leichter als ihre Vorgängerin. In den eher kleinen Händen unserer Redakteurin lag die Kamera sicher und griffig. Zudem ist die Kamera mit ihren Abmessungen von 130 x 69 x 62 Zentimeter sehr kompakt und benötigt keine große Kameratasche. Alles in allem perfekte Eckdaten, um sie wirklich immer mit dabeizuhaben.

Leica D-Lux 8 im Test Praxisfoto 01

Aufgenommen mit der Leica D-Lux 8 bei 75 mm (KB), ISO 200, f/5,6 und 1/400 Sekunde. Bild: Sarah Fechler

Direkt am Objektiv lassen sich Schärfe und Blende manuell regeln – über die Einstellräder an der Kamera zudem Verschlusszeit, ISO (oder Belichtungskorrektur). Wer andere Einstellungen braucht, hat zwei Funktionstasten zur Verfügung, die sich frei belegen lassen. Das Display ist bei der Leica D-Lux 8 fest verbaut und lässt sich nicht klappen. Mit 1.843.200 Millionen Pixel auf dem 3-Zoll-Touchdisplay ist dieses sehr hochauflösend und lässt die eigenen Bilder in voller Detailpracht bestaunen. Das hilft, schnell und einfach ein paar Bilder zu komponieren und Schnappschüsse unterwegs im Park einzufangen – wie wir das hier gemacht haben. Der Sucher der D-Lux 8 löst mit 2,36 Millionen Bildpunkten auf, was weniger ist als bei der Vorgängerin.

Leica D-Lux 8 Produktbild 03

Mit 1.843.200 Millionen Bildpunkten auf dem 3-Zoll-Display hat man die eigenen Bilder detailreich im Blick. Bild: Leica

Bildtechnisch überzeugt uns die D-Lux 8 in der Praxis: Die Farben sind authentisch und umwerfend, der Autofokus fühlt sich flott und präzise an. Das die Auflösung im Labor in den Ecken leicht abfällt im Telebereich (1.609 Linienpaare im Zentrum, 1.290 Linienpaare am Rand bei kleinster ISO), stört uns nicht und fällt uns auch in unseren Praxisbildern kaum ins Auge. Bei niedrigen Kompositionen hätten wir uns über ein Klappdisplay gefreut. Doch dieses hätte die Kamera sicher weniger kompakt ausfallen lassen.

Aus dem Testlabor

Leica D-Lux 8 Praxisfoto 03

Schärfe & Details

Bei kleinster ISO-Empfindlichkeit im Weitwinkelbereich kommt die D-Lux 8 auf 1.567 Linienpaare im Zentrum und 1.630 Lp/Bh in den Ecken – das fällt mit steigender ISO weiter ab. Bei ISO 1.600 sind es nur noch 1.235 Lp/Bh im Zentrum und 1.207 Lp/Bh in den Ecken. Im Telebereich fällt der Detailgrad in den Ecken bereits bei der kleinsten ISO-Einstellung auf 1.290 Lp/Bh.

Leica D-Lux 8 im Test Praxisfoto 02

Aufgenommen mit der Leica D-Lux 8 bei 24 mm (KB), ISO 3.200, f/2,8 und 1/250 Sekunde. Bild: Sarah Fechler

Bildrauschen

Die Bilder mit der Leica D-Lux 8 rauschen sowohl am Monitor als auch im Druck bis ISO 1.600 nur geringfügig, weshalb die Störpixel kaum ins Auge fallen. Bei höheren Werten nimmt es dann zu und wird auf den Bildern deutlich sichtbar. Eine leichte Vignettierung haben die Bilder zudem sowohl im Weitwinkel- als auch im Telebereich. Je nach Motiv fallen diese aber weniger bis gar nicht auf.

Testlabor-Foto, aufgenommen mit der Leica D-Lux 8 bei 24 mm (KB) und ISO 100. Bild: CHIP Testlabor

Aufgenommen mit ISO min.

Testlabor-Foto, aufgenommen mit der Leica D-Lux 8 bei 24 mm (KB) und ISO 1.600. Bild: CHIP Testlabor

Aufgenommen mit ISO 1.600.

Testlabor-Foto, aufgenommen mit der Leica D-Lux 8 bei 24 mm (KB) und ISO 6.400. Bild: CHIP Testlabor

Aufgenommen mit ISO 6.400.

Testlabor-Foto, aufgenommen mit der Leica D-Lux 8 bei 24 mm (KB) und ISO 800. Bild: CHIP Testlabor

Aufgenommen mit ISO 800.

Testlabor-Foto, aufgenommen mit der Leica D-Lux 8 bei 24 mm (KB) und ISO 3.200. Bild: CHIP Testlabor

Aufgenommen mit ISO 3.200.

Testlabor-Foto, aufgenommen mit der Leica D-Lux 8 bei 24 mm (KB) und ISO 25.000. Bild: CHIP Testlabor

Aufgenommen mit ISO 25.000.

Verfügbarkeit und Zielgruppe

Verfügbar ist die D-Lux 8 in Schwarz für rund 1.600 Euro, ein Aufsteckblitz ist im Preis ebenfalls enthalten. Eine silberne Variante sowie verschiedene Sondereditionen werden Leica-klassisch sicherlich folgen.

Und für wen ist die D-Lux 8 interessant? Preislich liegt sie rund 200 Euro höher als die letzten Modelle des Vorgängermodells, aber zugleich auch 200 Euro unter einer Fujifilm X100VI. Das macht sie für eine Kamera des Premiumherstellers sogar recht erschwinglich – perfekt für alle, die sich den Traum einer eigenen Leica erfüllen wollen.

Leica D-Lux 8 im Test Produktbild 01

Der praktische Aufsteckblitz ist im Paket der Leica D-Lux 8 direkt enthalten und muss nicht separat geordert werden. Bild: Leica

Unser Fazit: Leica D-Lux 8 im Test

Die D-Lux 8 setzt auf eine Kombination aus Altbewährtem und modernen Features, die ich als gelungen empfinde. Als kleine Zweit- oder Urlaubskamera zu meiner Vollformat-Leica kann ich sie mir sehr gut vorstellen – und ich denke, im aktuellen Kompaktkamera-Trend wird sie ihre Abnehmer finden.

Was uns gefällt …

  • Lichtstarkes Zoomobjektiv

  • Optischer Bildstabilisator

  • kompakt

  • Elektronischer Sucher

  • 4K-Videos

  • Aufsteckblitz im Lieferumfang

… und was nicht so gut ist

  • Kein Klappdisplay

  • Kein Phasen-Hybrid-Autofokus wie bei anderen Leicas

Technische Daten: Leica D-Lux 8

Maximale Auflösung4.736 x 3.552 Pixel
Effektive Pixel16,8 Millionen
Sensor (Typ / Größe)CMOS / 4/3 Zoll
BildstabilisatorObjektiv
Sucher /
Blitz / Blitzschuh
elektronisch / ● / ●
Display (Größe /
Auflösung)
3,0 Zoll /
1.843.200 Subpixel
Touchscreen / beweglich● / ━
Optisches Zoom3-fach
Brennweite (Kleinbild)24 - 75 mm
Lichtstärke Objektivf/1,7 - 2,8
Belichtungsmodi P/A/S/M● / ● / ● / ●
Verschlusszeit / Bulb60 - 1/16.000 s / ●
ISO-Bereich (ohne / mit Erweiterung)100 - 25.000 / 100 - 25.000
BildformateRAW+JPEG
Video-Auflösung2.160/30p
1.080/60p
720/30p
Video: manuelle Blende / ISO /
AF-Punkt wählbar / AF-C / Zoom
● / ● /
● / ● / ●
WLAN / NFC / GPS / Bluetooth● (a/b/g/n) / ━ / ━ / ●
SpeichermediumSDXC
USB / HDMITyp-C / micro-HDMI
Via USB laden
Mikrofon- / Kopfhörer-Klinke━ / ━
Akku-Typ / Preis (ca.)BP-DC13 / 80 Euro
Abgedichtet / wasserdicht━ / ━
Abmessungen / Gewicht130 x 69 x 62 mm / 397 g