Die Deichtorhallen Hamburg zeigen vom 5. Juni bis 14. September 2025 die groß angelegte Ausstellung „Wunderbild“ der international renommierten Künstlerin Katharina Grosse. Bekannt für ihre raumgreifenden, farbintensiven Malerei-Installationen, verwandelt Grosse die Halle für aktuelle Kunst in ein immersives Farb- und Klangerlebnis. Neben dem monumentalen „Wunderbild“ zeigt die Schau auch neue Arbeiten wie den begehbaren „Erdraum“ sowie Leinwandarbeiten, Skizzenbücher und einen neuen Dokumentarfilm.

Im Zentrum der Ausstellung steht das über 60 Meter lange „Wunderbild“, eine monumentale Installation aus bemalten Stoffbahnen, ergänzt durch eine eigens entwickelte Soundkomposition. Mit dem „Erdraum“ realisiert Grosse zudem eine eigens für Hamburg konzipierte begehbare Malerei auf einer modellierten Erdhügellandschaft. Fünf großformatige Gemälde und ein Making-of-Film erweitern die Schau um weitere Perspektiven auf Grosses Werk.

Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet, jeden ersten Donnerstag im Monat bis 21 Uhr bei freiem Eintritt ab 18 Uhr. Weitere Informationen: www.deichtorhallen.de

Pressemitteilung Deichtorhallen Hamburg:

Katharina Grosse Wunderbild: 5. Juni – 14. September 2025 Halle für aktuelle Kunst

Katharina Grosse, Wunderbild, 2018 (Detail) Acryl auf Stoff / acrylic on fabric, Installationsmaße / dimensions: 1.450 x 5.620 x 670 cm und 1.450 x 5.490 x 690 cm Copyright: © VG Bild-Kunst, Bonn 2025, Foto: Jens Ziehe

Katharina Grosse, Wunderbild, 2018 (Detail) Acryl auf Stoff / acrylic on fabric, Installationsmaße / dimensions: 1.450 x 5.620 x 670 cm und 1.450 x 5.490 x 690 cm Copyright: © VG Bild-Kunst, Bonn 2025, Foto: Jens Ziehe

Mit »Wunderbild« verwandelt Katharina Grosse die 3.000 qm große Halle für aktuelle Kunst in ein raumgreifendes Kunstwerk, das Malerei, Skulptur und Architektur verbindet. Mit einer Länge von über 60 Metern präsentiert sich das »Wunderbild« als imposante Enfilade von Gemälden auf losen Stoffbahnen, die an zwei Seiten von der Decke herabhängen. Ursprünglich für den Messepalast der Nationalgalerie Prag entwickelt, hat die Künstlerin die monumentale Installation in Hamburg neu inszeniert und um eine eigens für die Ausstellung entwickelte Soundkomposition von Stefan Schneider ergänzt. Auf diese Weise erschafft sie ein einzigartiges immersives Farb- und Klangerlebnis.

Das »Wunderbild« stellt einen Wendepunkt in der Karriere der Künstlerin dar. Zum ersten Mal arbeitet Katharina Grosse auf einer derart großen Fläche mit Schablonen. Die so entstehenden Leerstellen innerhalb der komplex geschichteten Malerei wirken wie Fenster zu imaginären Räumen und verleihen der Arbeit einen architektonischen Charakter. Es entsteht ein Wechselspiel zwischen den vor- und zurückspringenden besprayten und nicht besprayten Passagen, das Raum für eigene Interpretationen bietet und das Werk in einen lebendigen Reflexionsraum verwandelt.

»Als Kind habe ich immer ein Spiel mit mir gespielt: Ich musste morgens, bevor ich aufstand, mit einem unsichtbaren Pinsel alle Schatten an der Wand, auf der Fensterbank oder der Lampe weg malen. Ich war wie besessen davon. Die Welt zu betrachten ist für mich schon immer damit verbunden gewesen, gleichzeitig etwas in ihr, mit ihr oder auf ihr zu tun«, erzählt Katharina Grosse.

»Das ‘Wunderbild’ ist mit Abstand Katharina Grosses größtes portables Gemälde. Es gibt weltweit nur wenige Institutionen, die überhaupt die räumlichen Möglichkeiten haben, es zu zeigen. Deshalb freuen wir uns sehr, diese spektakuläre Installation diesen Sommer in den Deichtorhallen einem möglichst breiten Publikum zugänglich zu machen. Katharina Grosse kreiert ein Ausstellungserlebnis, das alle anspricht – von den größten bis zu den kleinsten Besucher*innen, ob kunst-nah oder -fern«, freut sich Dirk Luckow, Intendant der Deichtorhallen Hamburg.

Der Erdraum

Ein weiterer Höhepunkt ist der »Erdraum« im hinteren Teil der Halle – eine neue, speziell für die Ausstellung in den Deichtorhallen entwickelte Arbeit. Dafür verwandelt Katharina Grosse den Ausstellungsraum in eine begehbare Hügellandschaft, in der die Erde zur Leinwand wird und so einen spannungsvollen Kontrast zu den großflächigen, hängenden Stoffbahnen des »Wunderbildes« schafft. Die Malerei erstreckt sich nahezu über die gesamte Bodenfläche und setzt sich nahtlos auf organischen Erdhügeln fort. Ein schmaler Pfad führt durch das Bild auf unebenem Terrain und erlaubt den Besucher*innen, das Werk mit allen Sinnen zu erfahren.

Leinwandarbeiten, Film und Archivmaterial
Neben Wunderbild und Erdraum werden fünf großformatige bis zu 9 Meter breite Studio Paintings aus den Jahren von 2005 bis 2024 sowie erstmals auch Archivmaterial, bestehend aus Skizzenbüchern und Zeichnungen, präsentiert. Ein noch nie gezeigter Dokumentarfilm der Regisseurin Claudia Müller begleitet Katharina Grosse bei ihrer Arbeit in ihrem Atelier in Brandenburg und gewährt faszinierende Einblicke in den Entstehungsprozess ihrer Studio Paintings sowie die mentale und körperliche Dimension, die hinter ihnen steckt.

Über die Künstlerin

Portrait Katharina Grosse  Copyright: © Foto: Larissa Hofmann

Portrait Katharina Grosse Copyright: © Foto: Larissa Hofmann

Seit mehr als 25 Jahren ist Katharina Grosse (geb. 1961 in Freiburg/Breisgau, Deutschland) international in der Kunstwelt präsent. Bekannt ist sie vor allem wegen ihrer überwältigenden Malerei-Installationen, die u.a. im MoMA PS1, New York, Museum of Fine Arts, Boston, Hamburger Bahnhof, Berlin oder Centre Pompidou-Metz, Paris gezeigt hat. Katharina Grosses Malerei ist radikal und grenzenlos, sowohl in ihren Dimensionen, ihrer Zeitlichkeit, als auch in ihrer Materialität. Ihre Arbeiten erforschen die Präsenz von Farbe und Realität und gehen der Frage nach, was es bedeutet, Kunst ganz unmittelbar zu erfahren und die Malerei physisch spürbar zu machen. In diesem Zusammenspiel fordert Grosse das Publikum dazu auf, den eigenen Blick neu zu justieren – und vertraute Seh- und Denkgewohnheiten bewusst zu hinterfragen.

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